inbifchen Sßrobucte bebeutenb f>oc£> war, fo blieb ber ¡Bortheil bicfeS
£anbelS ganglid) bert Sßenetianern. Ungeachtet btefeS ungünftigen
SluSfaÜeS unb tro$ ber Uebertegenljeit ber englifcf)en Schiffe unb
Seeleute über bie anberer Nationen, malten Weber bie Staate*
männer noch bte Äauficute ©ngfanbS bte geringften Sßerfucfje, an
biefem einträglichen inbifchen §anbel birect 2lntl)eil ju nehmen, ein
genugfamer SBeweiS, nicht nur beS hangele an £anbelScapital,
fonbern auch ber gänzlichen 2lbwefenf)eit beS SpeculationögeiffeS,
biefeö belebenben ißrin^ipö alles .fjanbelS. ¡Die SBriten begnügten
ftdf) baher, bie Sebürfniffe, auf bte ftc einen fo hohen SBerth legten,
»on ben Sßenetianent zu beziehen, obgleich fte Wohl wiffen muften,
wie Weit »ortheilhafter eS für fte gewefen fein würbe, ftch bie theuere
SBaare burd) eigenen §anbel zu «erraffen.
211S aber bie ©ntbedung beö ¡DurchwegeS nach Snbien um
baS Sßorgebirge ber guten Hoffnung ben inbifchen §anbel in bie
£änbe ber Sßortugiefen brachte unb Siffabon ber grbfte Stapel*
ptafc für inbifche Sßaaren würbe, führten bie ^auffeute »on Son*
bon biefelben in eigenen Schiffen aus Siffabon nach ber ¡Dhemfe. —
Ungefähr um bfefe 3 eit übergab Heinrich ¡Sljoene, ein ifauf*
mann zu Sonbon, bem £önig Heinrich V III. ein SJtemorial, worin
er bie grofen Sßortheile barftellte, welche bie britifche Nation aus
einem birecten §anbelö»erfehre mit 3 nbien ziehen würbe; in bet
Slbftcht, feinen Sßlan bem ehrgeizigen Monarchen angenehm zu
machen, fchlug er »or, einen neuen 2Öeg nach Snbien einzufchlagen,
unb ba bie Sßortugiefen ihre @ntbedungen nach Dften, bie Spa*
nier aber nach Söeften gemalt hatten, fo würbe eS ein ber engli*
fchen Nation würbiger ©egenftanb fein, bie Schifffahrt beS nbrb*
liehen DceanS zu eröffnen unb bort eine neue ¡Durchfahrt nach
Snbien zu fuchen.
Obgleich bieferfßlan »iel SBahrfcheinlicfffeit für ftch hatte, fo
fcheint eS boeff nicht, bafü ihm Heinrich V IIL jemals bie geringfte
2lufmunterung gefd)enft habe, ober eS auch uur ber Sßtühe Werth
gehalten hatte, beffen SJtöglichfeit zu prüfen. ©rft 1578 würbe
burch g r a t is ¡Drafe baS erfte Sicht über biefe Schifffahrt oer*
breitet.
¡Der erfte ©ngtänber, ber um baS SßorgAirge ber guten
Hoffnung nach Snbien fuhr, htefl Ste»enS, unb hatte lange als
gactor in Siffabon gelebt. 3m Sah« 1579 lief er ftch bewegen,
eine Steife nach ®oa auf einem portugieftfehen Skiffe zu machen.
Stach feiner Stüdfefjr gab et eine SBefcpreibung feiner Steife unb
ber portugieftfehen Stieberlaffungen auf ber malabarifchen Äüffe
heraus. ¡Diefe Steife, nebff berjenigen beS berühmten ©a»enbifh,
ber im 3al)re 1586 bie SBelt umfegelte, feinen zuerff ben engli*
fchen üaufleuten ben ©ebanfen eingeflöht 3U haöen, ben neuent*
bedten SBeg nach 3nbien gleichfalls zu benuhen. 3m 3ahre
1591 rüfteten Stapmonb unb 3acob Sancaffer gemeinfhaftlich
brei Schiffe nach Snbien aus, in ber 2lbftcht, nicht nur mit ben
©ingeborenen »on Snbien § anbei zu treiben, fonbern auch um bie
»on 3nbien nach ©uropa heimfehrenben -¡panbelSfcpiffe aufzu*
greifen unb gegen fte zu freuzen. 3hre Steife fiel aber fehr un*
glüdtich auS; »on ben brei ausgelaufenen Schiffen erreichte allein
baS »on Sancafler geführte Snbien, bie beiben anberen gingen
beim Sßorgebirge ber guten Hoffnung »ertoren. Sancaffer war bei
feiner Slnfunft in ©alicut burep ben traurigen ßuffanb feines
Schiffes genötigt, fein gänzlicpeS »orratt)igeS ©elb zur SluSbeffe*
rung feines Sd)iffeS zu »erwenben, waS ihn »erfffnbette, auch nur
einen $heil feiner Slbffhten auSzUführen unb, um fein Unglüd
ZU »ollenben, würbe er bei feiner Stüdreife weit nach SBeffen »er*
fhlagen, wo er an ben weffinbifeffen Snfeln Schiffbruch litt, aber
»on einem franzöftfhen Schiffe gerettet unb nach ©nglanb geführt
würbe.
¡Die Stachricfffen übrigens, welche biefe fühnen britifchen See*
fahter über bie SeidE)tigfeit beS öpanbeltreibenS mit ben ©ingebo*
renen £inboffanS mitbrachten, fowie über ben allgemeinen Unwillen