die mittleren unb ärmeren klaffen unter itjnen mer*
ben nur burd? ben Mangel an ©elb im 3 aume gehalten, benn
fobaib fte ¿Reid?tf)um er fangen, treten fte in bie guftapfen ber
aSorne^meren. — ^ierin liegt aber namentlich ber Urfprung ber
dreitloftgfeit unb Sinnlichfeit, meld)e jebeSmal ben ®§arafter
eines f)inbofianifd)en SDio^ren auSgeidjnen, gigenfdjaften, bie fd?on
läng# if?r ganzes @efchted)t jerftört hoben mürben, memt fte nid)t
befiänbig burd? neue Slnfömmlinge aus if)rem «Boterlanbe ergänzt
morben mären.
die ^atanen hoben ftd), mie fd?on bemerft morben ift, in
Zahlreichen ©olonien im Snneren £inbo#anS niebergelaffen, l?oupt*
fädjiid) in ben unfruchtbaren, bergigen ©egenben; fte fd) einen hier
«Rad)fommen ber Slraber ¿u fein, bie »on bem perftfdjen SReer*
bufen famen unb beren 9Rad?t burd) dmnerlan unb beffen «Rad?*
folger gerftort morben ifi. diejenigen aber unter ihnen, bie ftd?
irgenb eines «Begirfeö bemächtigt hotten, ber ferner zugänglich
mar, behaupteten ftd? barin, unb ihre «Rad?fommen ftnb bis zur
3eit bie beften einheimifchen Solbaten »on ganz ^inboftan ge*
morben, merben aber »on ben 9Rogul’S gehabt, meil fte gfauben,
bah jene fte an dreuloftgfeit unb ©raufamfeit übertrefen. Sie
machen eine ©emerbe barauS, ihre dienfie an ben «Dieiftbietenben
3U »ermiethen unb tragen, menn ft#? bie ©efegenheit baju bar*
bietet, gar fein Sebenfen, ben Surften, ber fte befahlt, ¿u »er*
rathen.
die afghanifchen fffatanen bfeipen feiten im Sanbe, machten
früher oft ©infälle, um zu pfünbem unb fehrten bann mit ihrer
Seute in bie ^eimatf? jurücf. die ttzbefen, tatmüden unb an*
bere dartarenftämme, bie auf gut ©füd nach £mbofian fommen,
ftnb bei ihrer Slnfunft gemohnlid) ein fräftiger, fühner unb friege*
rifcher «SRenfchenfchlag 5 ihre natürliche Rohheit unb ihre barbari*
fd?en Sitten merben bann »on ihren fd?on früher angefommenen
unb bereits abgefd?liffenett SanbSteuten berb befpöttelt unb bafb
abgemöfjnt. Sie bringen gemöhnlid? ein gutes fffferb mit unb
ftnb gemif, dienjie ¿u ftnben, benn man hält fte für treuer unb
ehrlicher afS bie übrigen 9Rul?amebaner. Sie fangen als gemeine
¿Reiter an, merben nach unb nad? beforbert unb einige »on ihnen
bringen eS felbft zu hohen ©hren* uni) SefehfSfjaberftellen. 3m
Slnfange »erabfcheuen fte bie Sinnlichfeit unb 2Beid?ticf?feit ihrer
Herren, aber aömälig »erlieren fte ihre angeborenen männlichen
Sitten unb ergeben ftch enblich ber SfßoHuft, bie fte früher »erad?*
teten; fte »erheirathen ftch mit ben dirnen beS SanbeS unb fd?on
ihre tinber, namentlich aber tinbeSfinber beftfcen nichts mehr »on
ihrer tartarifd?en ©eburt unb Sitte.
die ¿ßerf er ftnb nid?t zahlreich unb merben megen ihrer fd)ö*
nen, meinen @eftd?tSfarbe unb feinen Sitten an ben hinboftani*
fchen «£)öfen günftig empfangen5 bie grofjen Herren geben ihnen
gern ihre död?ter, um bie ©efid?tSfarbe ihrer Familie rein hell zu
erhalten, benn fo auSgeartet auch bie «SRufelmünner in ^»inboftan
ftnb, fo ftolz ftnb fte bod? auf ihre Slbfunft, unb ba bie «JRogul’S
dartaren »on meifjer ©eftchtSfarbe ftnb, fo hängt ihr ¿Rang mehr
ober meniger »on ihrem deint ab. 2BaS aber bie Scla»en be*
trifft, meld?e fte in ber muhamebanifdhen ¿Religion erziehen, fo
ftnb fte ungefähr bie nämliche 2lrt »on 9Renfd?en, mie bie portu*
gieftfdien ¿ßrofelpten, fte hoben alle guten @igenfd?aften ber §in*
bu’S »erforen unb beft^en nur bie fchted?ten ber SDfuhamebaner.
SQ3ir fühlen recht gut, baff unfere ßf)o*oftertftif *** hmbofta*
nifd?en „5Rof)ren" feine fehr günftige unb empfehlenSmerthe ift,
aber eS ift leiber nur zu mal?r, baff man »on biefem fd?led?ten
dppuS ber ganzen Älaffe nur fehr menige Ausnahmen antrifft
unb biefe ftd) meift unter ben tartarifd?en unb perftfd?en Dfffderen
ftnben, bie ihre angeerbten Sitten unb dugenben nod? nicht ganz
»erloren hoben, — ©afffreiheit ift bie einzige dugenb, auf meid?e