ffnben, ffnb bem gegenwärtigen Grahminengefchlechte ganz unber#
ffänblich, nur wenige babon ftnb bis je&t auf eine befriebigenbe
Slrt entziffert worben, namentlich burch ben gleiß unferer gelegt#
teffen europaifchen <Sanffrit=@^racf)forfch>er; man glaubt tnSnbien
felbff, baß fte ftcf) auf außerorbcntlidje Gegebenheiten ber ©effhichte
beziehen, unb erregen baburd) ein Sntereffe, baS fte fonff bietleicht
wenig berbienen möchten. 2)ie ©efchidffe iff berjenige 3 weig ber
Siteratur, ben bie -^inbu’S ganz bernachläfftgt haben, wir fönnen
nur in ihren .¡pelbengebidffen unb moralifchen Sagen gefcgicht#
liege $hotfo<hen ffnben, benn eS fehlt und bie ©ewiff^ctt, ob ffe
jemals eine regelmäßige (Erzählung gefd)ichtlicher Gegebenheiten,
biel weniger utfunblicge Slnnaten ihres SanbeS befeffen hoben ;
Chronologifche gacta fönnen beßgalb auch nur tn ihren tnhftifchen,
aftronomifchen SBerfen gefunben werben.
3n ben jßurana’S*) (b. i. bie alten Schriften ber ^»inbu’S
bon ber ©rfchaffung unb ©enealogie ihrer ©ötter unb gelben)
finben wir eine (Stählung bon ber Stopfung ber SBelt unb ber
Sünbfluth, bie, wenn man bie gabeln, bie bamit berwebt ftnb,
babon abftreift, im ©anzen faft ben nämlichen Snljatt, wie baS
erffe Gud) GloffS hot. @S h^tft nämlich in biefer (Stählung:
baß ber erfte Glann ber große Utbater beS menfchlichen ©efd)lechtS
ift, baß bie ©rbe bon feinen GaChfommen bebölfert würbe, welche
nach riuer langen Seitperiobe fo lafterhaft würben, baß ©ott, burch
ihre ungeheuere GoSljeit erzürnt, alle lebenben ©efdjöpfe burch
eine allgemeine Sünbfluth bertifgen ließ, ben fiebenten SRenu
allein ausgenommen, ber mit berfchiebenen weifen Giünnern unb
beren SBeibern, nebff einem fflaar bon jeber ©attung Xi)iere, in
einer wunberbaren Sir che aufbewahrt unb gerettet würbe. Gach
ben 2)ebuctionen, welche man bon ben Gerechnuftgen ber ©etehrten
*) SÖtan b«t nantentlidj ©’beentct $ptn<tna unb Stantra iputiit«.
(SBergt. SSanb ü., Äapitei 12. über ben Itrfprung ber ^inbufaßen.)
«Uiaha unb ^arafana, ben züJei berühmteften .§inbu#Slffro#
nomen, gezogen hflt, fjätte biefe Gegebenheit im Saljre ber
SBelt 4000 ftattgehabt, was nach ber Gewton’fchen (Shtonoiogic
147 3ahre fpüter, als bie eigentliche Seit ber Sünbfluth wäre.
2)ie ^inbu’S theilen ihre chronologifche 2öeltgef<hid)te in bi er
Seitalter, bon welchen baS legte mit ber Sünbfluth begonnen zu
haben fcheint. Sie fagen, baß wührenb biefer bier ffkrioben bie
©ottheit neunmal unter berfchiebenen gortnen auf bie©rbe her#
niebergeffiegen fei, um bie ¡Xugenb ber Gtenfchen aufzumuntern,
Zu belohnen, unb ihre Safter zu beffrafenj ffe wirb noch einmal,
Zum zehutenmafe hemieberfommen, wenn bie Gerirrungen ber
gebrechlichen Gfenffhheit bie ©egenwart ber ©ottheit auf ber ©tbe
wieber nothwenbig machen würbe.
2)iefe (Schichtungen würben unfere Slufmerffamfeit wenig
berbienen, wenn ffe nicht ein fchwadjeS Sicht auf bie bunflen Seit#
alter ber §inbugefcf)ichte würfen, weit ffe aufs Snnigffe mit bieten
Slngaben berjenigen Schriften berwebt ffnb, welche ben größten
Scheit ber wenigen Nachrichten enthalten, bie man über bie ber#
ffhiebenen Königreiche, aus welchen baS alte htnboffanifche 9ieich
beftanb, bis jegt hot aufffnben fönnen.
Ungefähr 2000 Sagte bor ©gtifti ©eburt enthielt biefeS Oieicg
bier mächtige unb reiche Königreiche mit bieten untergeorbneten
gürffenthümern. 2)ie jßutana’S melben, baß biefe Königreiche,
obgleich unabhängig bon einanber, biete Sagrgunberte ginbutcg
in bem Gionatcgen ber mächtigften ber bier Nationen ein höChffeS
Oberhaupt anerfannten, mit bem ff<h bie anberen zu gegenfeitiger
Gertheibigung gegen frembe geinbe berbanben unb ffCh währenb
eines Krieges feiner Obergewalt unterwarfen. @S fcheint, baß
bie ffSracgi (baS SBort bebeutet Orient), womit ber Sanbffrich
benannt würbe, ber bie jeßigen jßrobinzen bon Gengaten, Gahar
unb Oube enthält, bie auSgezeichnetffe Nation bon §inboftan
Waren 5 ob aber beren Könige bie oberffe flacht im ffieicge befaßen,