feine üJlafyljeit ju aßen Seiten unb an aßen Orten bereiten unb
genießen, er barf effen, maS anbere, über ihm fteijenbe haften
gefocht haben. 2Bafd)en unb 93eten ifi für feine Äafle nicht un*
umgänglich notf)ig unb fann nach belieben unterlaffen merben.
Diefe Borzüge, menn man fte mit ben unzähligen Etnfchränfun*
gen anberer Mafien vergleicht, befiimmen ben üßfahratten haupt*
fäChlith für baS friegerifcße Seben. Selbfi feine Äafte, bie ihn
unter bie arbeitenben Staffen ber ©efeßfCtjaft »erfefjt, härtet ihn
ab unb gemöf)nt ihn, alle Befchmerlichfeiten beS Krieges unb aße
Beranberungen beS SBetterS ¿u ertragen, unb fein 3tang ifi immer
noch hoch genug, um ihm ¿u erlauben, mit ben Brahminen Um*
gang zu hoben, fo baß biefe ftch ihrer Talente unb Dienfte be*
bienen !(innen, ein Sßortheil, ber bem -¡Diahratten nicE)t zu Buhen
geworben märe, menn er um einen ©rab niebriger auf ber gefeß*
fchaftli^en (Stufenleiter jiänbe- 2luch ihre große 3 ahh ba man bie
Sßlahratten als bie zahlreich fte üafte ber .£>inbu’S betrautet, ift ein
Umjianb, ber ihnen nüfcliCh gemorben ift.
©ibbon, inbem er, in feiner @efcf)ichte beS SB erfaßen beS
römifchen 9t eich eS, »on ben Dartaren rebet, bemerft, baß ein §ir*
tenvolf mehr als aße anberen Bölfer für ben ürieg gefchaffen
fei unb auch emf Borliebe bafür habe. Diefe Behauptung ftnbet
auch eine Betätigung burdh bie Btahratten, beren Befchäftigungen
burCfjauS- länblich ftnb. — Die brei zahlreichen Stämme, aus
benen bie üafte ber 2Dtal)ratten zufammengefeht ift, ftnb bie Äoon*
bp’« ober SanbpäChter, bie Dungur’S ober Schafhirten,
unb bie Eomla’S ober Kuhhirten. Diefem Umftanbe fann
man bie große Einfachheit ber Sitten beimcffen, bie bie Schratten
auSzeichnet. ^otner fpricht »on ^ßrinzefftnnen, bie ihre Seinmanb
felbfi bei bem Brunnen gemafchen haben — mir fönnen bezeugen,
baß mir bie Softer eines ÜOiahrattenfürjien, ber mehr Gruppen
in’S gelb fteßen fonnte, als ber größte grieehifche gürftenbunb,
gefehen haben mit ihren eigenen $änben Brot machen unb ftch
mit aßen häuslichen ©efchäften ber 2Birt>hf4)aft befchäftigen. So
haben mir auch einmal einen ber mächtigfien dürften beS Btahrat*
tenreicheS am 2lbenb eines Schlachttages fein §euer felbft anzünben
fehen, um ftcfj baran zu ermärrnen unb auf einer am Boben neben
biefem $euer auSgebreiteten Sattelbecfe ftßenb, feinem Secretair
Briefe bictiren unb bie einlaufenben BegierungSgefchäfte abthun.
Diefe urfprüngliche Sitteneinfachheit erftrecft ftch über baS ganze
Bolf. Sßtan bemerft unter ihnen feinen Unterfchieb ber ©eftnnun*
gen, ber gütfi unb fein Unecht benfen ganz übereinfiimmenb. unb
brücfen ftch mit ben nämlichen Sffiorten aus; man bemerft bei ihnen
nur einen aßgemeinen Eharafter ohne Beimifchung »on Eifer unb
EnthuftaSmuS, ein Umftanb, ber um fo feltfamer ifi, menn man
bie öpelbenthatett bebenft, bie biefeS Bolf »errichtet hat. 3hre ein*
fachen Sitten, nicht beeinträchtigt burCh Unglücf, geförbert burCh
ihre angeborene -höflichfeit unb 3 uoorfommeni)eit gegen grembe,
ihre 3 ttgängli<hfeit unb grifche machen fte Sebem angenehm, ber
fte fennen lernte.
Ein folcher Eharafter, verglichen mit ber §interlifi berBrah*
minen, bem Stolz ber SOiufelmänner, erhebt ben Blahratten ebenfo
fehr über fte, als feine Sugenben gegen bie Safter ber Slnberen
abfieChen. Die Btahratten ftnb im Slßgemeinen unmiffenb, beßhalb
müffen fte in faft aßen 3meigen ber Staatsverwaltung Brahminen
gebrauchen, unb biefe ftnb faft in aßen Durbar’S aus Dienern
Herren gemorben. Die Btahratten*Oberherrfchaft befteht nicht
mehr 5 baS urfprüngliche Reichs Oberhaupt, ber Bachfömmling »on
Sem agi*), bem Stifter beS BiahrattenftaatS im 3at)re 1670,
mar im Anfänge unfereS SahrhunbertS ein Staatsgefangener in
Satarah unb bie Regierung mürbe »on einer Eabale »on Brat)*
minen in IfBoonah geleitet. 9Jtan muß jeboCh geftehen, baß bie*
felben für ben öffentlichen Dienji ganz öeeignct maren; ihre un*
*) 9tu<j) ©eoagee gefdjrieljett.