gab, gumat fte vor bet ©inmifchung jeber geifHicpen ^errfcpaft ge*
fcpüßt würben, opne jebocp bie moraltfdjen ©inpffe ber £itd)e gu
pren. — 3)ie jefuitifcpen SDWfftonen, welche im 3apre 1601 in
SRanißa ftd) nieberliefen, befcpränften ftd) barauf, burdj bie fanf*
tefien SJüttel bie roijen ©inwoljner ber (ujonifc^en ©ebirge gu civi*
liftren unb mit bem ©hriftentpume belannt gu machen, erlangten
aber nicf)t baS geringfte ©ewicpt auf bie Serwaltung ber bürget*
licken Singeiegenijeiten, troß ber feinen *jSolitil, mit weiter jte ba*
nach ftrebten. 2)er untrüglicpfie SeweiS, bap -ißlanißa nicht unter
bem ©inpfTe ber 5|}rieflerfcf)aft fianb, fonbern bap bie Regierung
allein bie Seförberung beS £anbelS gumBwde iji bieReli*
gionSfreii>eit, bie jte ben fremben £aufieuten bewilligte, welche in
ber ©olonie ftd) auff>ielten.
Salb nach ©inridjtung beS 9lcapullo*4?anbelS Ratten ftd)
15000 ©pinefen unb 60003apanefer in bet Stabt SJtanißa nieber*
gelaffen, wo jte alle Repe ber Sürger unb freie Religionsübung
genoffen. 2)iefer JpanbelSgeifi fanb feine Stöße mit in bem Um*
jtanbe, bap üRanißa leinen unmittelbaren Serlepr mit Spanien
patte unb von ber SRuttercolonie 9Jierico fo entfernt tag, bap eine
Dberaufftdjt unmöglich war unb bie Sßorurtijeile unb Frömmelei
von *pj)ilipp’0 Staatsmännern brangen nicpt bis in biefe entlegene,
frieblicpe ^anbelScolonie.
3)er auffallenbe ©ontraft gwifcpen biefer unb ben portugiejt*
fcpen Rieberlapngen machte einen ftarten (Sinbrucf auf bie §ol*
lanber, bie beppalb befcploffen, gegen SRanißa vertpeibigungSweife
gu verfahren, aber fiep gleichseitig gu beftreben, jener 9Jiad)t im
öfilicpen Slrcpipel ©rengett gu feßen, inbem fte ben Untergang ber*
fclben burcp Sift unb ©ewatt perbeifüprcn wollten. 3ur 2luS*
füprung biefeS SorfaßeS bewilligten bie poßänbifcpen ©cncral*
jtaatcn ben SefcplSpabern ber Dftinbienfaprer ©ommifftonen ober
©aperbricfe unb befahlen ben verriebenen £anbelScompagnien,
tpre Saprgeuge gänglicp für ben Äricg auSgurüften. 2)iefe CSaper*
briefe berechtigten bie poßänbifcpen Dftinbienfaprer, Reprejfalien
gegen alle-¡Rationen, bie iijrert «fpanbel beunruhigen ober bieglagge
beleibigen foßten, auSguüben. —
3m Slnfange beS SapreS 1602 fegelte 3acob ^'eemSlirl,
mit biefer ©ewalt auSgerüftet unb mit bem Range eines SlbmiralS
beehrt, nad) Santam mit einem ©efepwaber von vier Schiffen,
beren jebeS gwangig Kanonen unb eine verijältnipmäptge SRamt*
fepaft führte. Sei feiner Slnlunft in Santam fanb er ben £önig
nod) immer argwöpnifch gegen bie Slbjtcpten ber ^oHänber unb
nicht willig, mit ihnen gu panbeln, JpeemSlirl verliep bephalb
biefen «£>afen unb begab ftd) nach &er 3 nfel SelebeS. 2luf feiner
Saprt bahin begegnete er,einem gropen portugieftfpn Schiffe unb
nahm baffelbe nach fcpwacpettt Siberftanbe weg. S)iefer Sang
war fetjr beträchtlich unb von noch groperer Sid)tigleit burch bie
barauS entftehenben folgen. Sieißortugiefen hotten verfugt, ben
SRalapen bie Meinung beigubringen, bie JpoHänber würben in
©uropa nur als eine Seeräuberbanbe betrachtet, bie ihre Unter*
tpanSpflicptett, nebft allen übrigen moraiifchen unb religiöfenipflich*
ten abgeworfen hatten unb baher als Seinbe leinen ptrbon, als
Äaufieute aber lein Betrauen verbienten. ^eemSlirl, ber cbenfo
fepr wünfdjte, biefe Serleumbung abguwafepen, als fte gu rächen,
glaubte, bap bie Segnapme biefeS SdjiffeS eine günftige ©elegen*
heit barböte, um gu beweifen, wie ungerecht man feine -Ration ge*
fchilbert habe, bepanbelte beppalb feine ©cfangenen mit befonberer
©aftfreunbfehaft unb ©üte unb fanbte fte aße, ©apitain unb
ScpiffScaplan ausgenommen, ohne Söfegelb nach ® oa/ obgleich eS
bamalS bie ©ewopnpeit ber ^3ortugiefcn unb aßet anberen Ra*
tionen war, in folcpen Säßen ein Söfegelb gu forbern. 2>iefe un*
gewöhnliche ©ropmutlj bewog ben Sicelönig von @oa, il)m ein
S)anffagungSfchrcibett gu fenben, worin er gugtcich bie ^»anblung
bcr§oßänber bewunberte. ©inen folcpen Srief gu bclommen, war
<£>ccmSlirfS ^auptgwed gewefen unb er tl)at bie erwartete Sir*
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