gu machen, inbem eg pe in ben Stanb fe^tc, bie aßorurtpeile beg
SSolfeg gu unterhalten, oi)ne feine 2eibenfci)aften gu entgünben.
Die Religion pat immer einen mächtigen ©inpup auf ben menpp#
liehen ©eijij auch paben bie alten ©efepgeber »on c^inbofian
biefen ©inpup mit grünblichem ©rfolge benupt, um ihren Sehren
©ingang unb Dauer gu »erraffen. 3n biefer Slbptt mürbe bie
Dpeotogie nicht nur mit bem gangen ©ober ber ©t»il# unb ©rimi#
nalgefepe »ermebt, fonbern auch felbfi auf bie allgemeinen ©e#
mopnpeiten beg Sebeng angemenbet; bie einfachften Hanblungen
merben nach btefent BJiapftabe beurtheilt, genehmigt unb verworfen
unb, um ben ©inpup ber Religion gu »eremigen, mürben ihre
Sehren unb SSerorbmtngen in einer Sprache abgefapt, bie gu er#
lernen ben anberen Sßolfgf(affen bei fernerer Strafe »erboten mar.
3pre pkieper maren mit beinahe göttlichen 93orrechten begabt, ihr
Slmt mar erblich- Unb boci) pal biefer auperorbentliche SSorrang
unb bie auggebehnte SJiadht ber brahminifchen Hierarchie berfelben
nidht ben geringften Slnfcpein eingebilbeter ißebanterie unb unbulb#
famen Stolgeg eingeflöpt, ben geiftliche Jg>errfd^aft fo (eicht unb
oft peroorbringt; bie SBrapminen »erbienen bie Sluggeichnung, meiche
fte beft^en, ebenfo fepr burch ihre SBefteibenpeit unb ihre Sanft#
muth, mornit pe ihre theologifchen ©runbfäpe »ertheibigen, alg
auch burch ihre beifpiellofe geftigfeit unb Stanbpaftigfeit, mit
meWper pe »on jeher an ihrem ©tauben gehangen haben. 3pre
heiligen Schriften unterfagen ihnen auf bag SBeftimrntefte, p3rofe#
tpten gu maten, unb ermahnen pe mit höherer SBerebtfamfeit, gegen
grembe unb greunbe „guoorlommenb unb gaftfrei gu fein, unb
bie »erfchiebenen gönnen, unter benen ber ©mige »on ben 33ölfern
ber ©rbe angebetet mirb, mit ©hrfurcht gu betrachten." 3m alten
Reiche »on Hinboftan maren alle Religionen tolerirt, unb aut bie
mobernen Hinbu’g hanbetn biefen eblen ©runbfäpen gemöp. 3n
p3oonap, ber Hauptftabt ber fDtapratten, mo in ben lebten Beiten
bie aBrapminen regierten, bepnben p<h mehrere SDiofcheen unb eine
chriftliche Kirche.
Die ©efepe ber Hinbu’g pnb mit ihrer Oieligion auf bag
gnnigfte »ermebt. Sie glauben, bap burch SOienu, ben Sohn
SBrahnta’g, biefelben »erfapt feien unb ©ott pe genehmigt habe.
Die genaue Befolgung berfelben gilt baher für eine Sieligiong#
ppiü)t, ihre Uebertretung für ©ottegtäfterung; feine menpplite
•iDiatt fann pe »eränbern, noch Weniger aufheben. Unb menn
bie meifePen SBrapminen ein neueg ©efep nothmenbig pnben, fo
ift ihnen Prenge befohlen, eg mit ber gemiffenhafteften SBeputfam#
feit gu entmerfen unb gu prüfen. ¿Obgleich biefe ©efepe nidht nach
ben allgemeinen ©runbfäpen ber SBilligfeit »erfapt pnb, fo pnb
pe boch bem eigentümlichen ©eniug beg SSolfeg, für bag pe ge#
macht morben pnb, »ortrefflich angemeffen.
Um biefe fünfttiche ©intpeilung ber menfchlichen ©efeKfdhaft
in Äraft gu erhalten, mar eg ben hinboftanifchen ©efepgebern un#
umgänglich nöthig, jeber klaffe ihre eigenen unb angemeffenen
33orrechte gu er teilen, mupten bephalb aut w ihrem ©riminal#
cober eine grope ¿Berftiebenpeit »on Strafen für bag nämlite
aSerbreten anführen, je nat 9iang unb Sage beg SSerbredEjerg;
baffelbe (Berbreten, melteg ein Subrah mit bem Seben begabten
mup, mirb am SBrapminen mit einer leitten ©elbfirafe gefühnt,
unb bot beflagt P t bag 33olf n itt über biefe Ungleitpeit beg
©efepeg, obgleit ein armer leibenber Subrah »ieHeitt ftill mün#
ften mag, in einer höheren 5?aPe geboren gu fein.
Die 33erorbnungen über bag ©igenthum unb bie ©he, melte
bie SBanbe ber gefellftaftlitcn ©intratt unb bürgerliten Orb#
nung pnb, merben burt bie Hinbugefepe ftreng bematt- Sille
perfönliten 9tette pnb mit ber gröpten Deutlitfeit unb ©enauig#
feit bepimmt, unb bie allgemeine Siterpeit pat »iele ftüpenbe
SPiapregeln. Die ©pe mirb alg unerläptite ißflitt iebern SÖfanne
anbefoplen, ben ©Item ift beppalb auferlegt, ipre Äinber gu biefer