Veftfcmtgen unb begab ftch in ©ilmarfchen nach ©i)ignt, wo
feine Slnfunft in biefer feiner öpauptjtabt ben 3lufrüf)rem baib be#
iannt würbe, bie burcf) feine fcijneüe ©egenwart ebenfo erftaunt,
als erfcijrecft waren. 93on iijrer Veftüi^ung unterrichtet, »erlor er
feinen Stugenblid fte anjugreifen; feine ©ilfertigfeit würbe auch
mit bem befien ©rfolge gefrönt worben fein, wenn nicht ber güvft
»on ©amarfanb ben Korafaneit mit einer mächtigen Verfiärfung
3U «ipülfe geeiit wäre. Tiefer Umftanb entrif ihm ben ©ieg; er
focht mit aSer^weifiung, burchbrad) enblich mit gefehlter 93 e#
wegung bie Stegen ber geinbe unb warf ftch mit bem Ueberrefte
feiner Slrmee in ein Keines, nahe am ©chladüfelbe gelegenes gort.
35er gürjl »on ©amarfanb fchtof bie geftung fogteich ein; a(S
SDiahomeb fah, bafj ihm wenig Hoffnung ju feiner Rettung übrig
blieb, bot er feinem geinbe eine grofte ©umme an, wenn er ihm
ben SKücfjug geftatten woKe. 3)er bürftige Tartar nahm biefeS Sin-
erbieten mit Vergnügen an unb SJtahomeb ©Ijori 30g gebemüthigt
nach ©h>igni jurücf. ©r überlebte biefeS Ungiücf nicht fange. ©0
wie bie UnglüdSfätie eines mutigen unb lebenSfrifdjen SJtanneS
erft baS SEftitfeib ber ©rofmuth unregen unb baffefbe bann gern
einen ©dreier felbfi über begangene Verbrechen wirft, fo reigen fte
aber anbrerfeitS auch We geigheit auf, um' feinbfeiig aufjutre^
ten. Tejtljalb ftfet ein ungfücfiich geworbener Tyrann niemals
jtcher auf feinem Throne. ©0 würben auch einige »on Via#
homeb ©hori’S geinben ermuntert, je^t, ba fte früher nicht ben
SRuth gehabt hatten, gegen ben ©tödlichen aufpftehen, ihre Stäche
an ihm auSjulaffen, unb er würbe ermorbet, nachbem er 32 3al)re
lang über baS mä^tigjie 3ieich beS Orients gehäuft hatte, ©r
ftarb 1205.
©ein Tob gab baS ©ignal ¿u einer allgemeinen ©nüpörttng
feiner ©taaten, unb ba bie aßen 2-aftern ergebenen Thronerben ben
Vluth nicht befaßen, ihre Siechte geltenb p machen, fo würbe baS
ghijni’fche Sieid) »on ben beiben gelbherren (Slboge unb ©uttub wi#
berredjtlich in 93efth genommen unb ¿wifchen ihnen gettjeilt. Ter
©rfiere nahm Turfeftan unb Ißerften, ber 3weite, ber fchon ©tatt=
halter ber inbifchen Eßrooipen war, erfldrte ftch sunt Könige »on
^»nboftan.
©uttub würbe ber Vegrünber ber patanifchen ober afghani#
f<hen Tpnafiie; er war ein geborener Slfgfjane, unb urfprünglidj
ein ©cla»e. Von bem »erftorbenen Kaifer SJiahomeb gefauft, 30g
er fel>r balb burd) feine glän3enben Talente bie Slufmerffamfeit auf
fid) unb erwarb ftch bie 3uneigung feines KaiferS burd) Slufrich#
tigfeit unb unerfdjütterlicfje Treue. Tie Tapferfeit unb ©efchid#
lichfeit, welche er bei ber ©innahme »on 93enareS erwieS, bewog
SDiahomeb ihm bie greitjeit 3U fdhenfen unb balb nachher ihn an
©ohneS ©tatt an3unehmen.
Stach feines 2ÖohithaterS Tobe »erlegte ©uttub feine 9teftben3
»on Sahore nach 35ell)i, um ftch näher an ber ©ren3e ber beiben
Eßro»itt3ett »on Sengalen unb 93aljar 3U beftnben unb feinen Sieb#
lingSentwurf, ftch biefe $3ro»imen leichter 3U unterwerfen, befto
leichter ausführen 31t fönnen. ©ein früher Tob wettbete iebodj
baS biefen Sänbern be»orftehenbe ©c^irffaf noch für einige 3ett
ab. 3hre Unterjochung war bem Kaifer Slftmufch »orbehalten,
ber ben Thron »on TeUfi 1210 beftieg unb ein 3eitgenoffe beS
berühmten 3engiS Khan war. 3m 3aljre 1225 hatte Slltmufch faft
alle Königreiche unb gürftentl)ümer beS nörblichen ^inboftanS
erobert, fein Steid) erftredte ftch »on ben ©ebirgen Tibets bis 3U
bem Theile »on Teccan, ber unter bem 23. ©rabe nörblicher Vreite
liegt, unb »on ber SJtünbung beS ©angeS bis an ben SluSfiuf beS
3nbuS. ©r fcheint ein entfchloffener unb »erftänbiger Monarch ge#
wefen 3U fein, ber ©charfftnn genug befaf, bie Thorheit eineS un#
geregelten @hrgei3eS 3U fühlen unb ©elbfibeherrfchung genug, ihn
3U mäßigen; er war gutmütl)ig »on ©runbfafc, wenn auch nicht
»on Statur, bulbfam in SteligionSfachen, feine Klugheit milberte
feinen ©ifer, feine ©iege über bie öpinbu’S würben burd) feine