genannt, weit man iijren eigenen tarnen für ente^renb ijait. 3n
SRabraö nennt man fte ¿ßariah’S.
Die ¿Pan cf) um 33anigigaru ßnb bie Oberhäupter biefet
gartet. —
Der Urfprung biefer ©intheilung ber £inbu’ö in rechte unb
linfe £anb »erliert ftcf) in gabeln. Die älteften §tnbufagen er#
flären, biefe ©intheilung fei burdf) bie ©öttin Ä a li gu ©onje#
»eram geßiftet worben unb bie ¿Borfcßriften, bie jebe (Seite be#
folgen foHe, feien auf eine fupferplatte gegraben, bie in ber gto#
fen unb berühmten ¿ßagobe jener alten ©tabt aufbewaßrt werbe.
DaS Dafein biefer Äupferpfatte iß iebocf) fehr zweifelhaft, ba beibe
Parteien auf fte ißre gorberungen grünben, bie einanber gang ent#
gegengefeßt ftnb. Die »erfd)iebenen Haßen, au6 benen jebe Slbtßei#
lung befleht, ftnb burch feine gemeinfchaftlichen 33anbe, Weber ber
Religion, noch beö ©ewerbeö ober ber ¿Berwanbtfcßaft unter einan#
ber »erbunben; baö ©ange fcheint baher nur ein SBeftreben nadh
gewiffen äußerlichen Sluögeichnungen gu fein. Die Sallagai ober
redete £anbfeite behauptet, ba6 auöfchlteßliche ¿Recht gu beft^en,
ben ¿ßunbal ober ©chuppen gu |a$eti| unter welchem ihre
^eirath^ceremonien »ottgogen werben, unb behauptet ferner, baß
ißre ©egner, bie ber linfen ¿panbfeite, fein ¿Recpt haben, bei ihren
Umgügen auf ¿ßferben gu reiten, ober eine glagge »or ftcf) hertra#
gen gu laffen, auf welche bie gigur »on ^anumanta gemalt ift.
— Die linfe ^anbfeite behauptet bagegen, baß alle biefe erwähn#
ten ^Privilegien burch bie angebeutete Hupferplatte »on Hali ihrer
©eite allein gugeeignet feien, unb baß ihnen ber IjöchßeSRang ge#
büljre, ba bie ©öttin fte auf ihre linfe ©eite geftellt habe, waö
in 3nbien ber ©hrenplah ift.
Diefe für fte hö<hfi wichtigen 2lngelegenf)eiten erregen fehr
ßäußg ©treitigfeiten, wobei fte nicht babei flehen bleiben, ßdj
gegenfeitig gu befchimpfen, fonbern bie Oberhäupter beiber $ar#
teien heb^ gewöhnlich bie niebrigften unb unwiffenbften ihrer
Anhänger gu Dhätlichfeiten gegen ihre ©egner auf, inbem fte ihnen
bie Jpäufer unb Hrambuben berfelben pteiögeben. SBährenb utt#
ferer ©egenwart in ©eringapatam im 3af)re 1803 vereinigten ß<h
breißig gamifien »on Söebetn bafelbfi, welche gur linfen £anb#
feite gehörten, mit ben Deliga SBanifigaru’ö, unb würben »on
biefen aufgemuntert, alle ber rechten £anbfeite gehörigen ¿Bor#
rechte auöguüben. Diefe Slnmaßung beteibigte bie ¿ßanchum 33a#
nifigaru’ö außerorbentlich; fte fanbten bie ¿ffihaütaru’ö auf ¿ßlün#
berung auö unb man mußte baö SRilitair gu <£>ülfe rufen, um bie
¿Ruße Wieber herguftellen, wobei verfcfjiebene ßkrfoneu getöbtet
würben. Um biefeö in ßufunft gu verhüten unb um ben ¿Berfuch
gu machen, beibe Parteien gu Bereinigen, würbe ihnen »erboten,
ihre §eiratf)en ferner in ber geftung gu begehen.
Die Urfacpe eineö anberen heftigen ©treiteö iß ber ©tolg,
ben fte gegen einanber haben, namentlich wegen beö ¿Borrangeö
gwifchen ben beiben Mafien ber ¿Paulum 33anijigaru’6 unb ber
©amatigaru’ö, obgleich fte gu ber nämlichen Slbtheilung gehören.
Die erfteren wenben »or, baß fte bie erblichen Oberhäupter ber
Slbtheilung feien. Die ©amatigaru’S hin9e8«« behaupten, baß
biefeö ¿Borrecht ihnen gebühre, weil fte ¿Baifp’8 unb alfo »on einer
höheren Haße als ihre ©egner feien, bie nur ©ubraffS ftnb. Die#
fer ©treit war 1802 fehr heftig unb hat bie ¿Regierung fepon mef)*
rere SfRale gum ©infepreiten aufgerufen.
3n jebent Dheile non Snbien, wo eine beträchtliche Slngalß
gamitien »on irgenb einer §inbufafte beifammen wohnen, iß eS
gewöhnlich, baß ße ein Oberhaupt haben, beffen Slmt erbtidh iß.
©eine ¿Borrechte ftnb »erfcfßeben, je nach bem Orte unb ber Haße;
aber gewöhnlich beßfrt er bie 9Racf)t, alle Uebertretungen gegen bie
©efefce ber Hafte gu beftrafen. ©eine ©ewait iß aber nicht wiH#
fürlicß, ba er immer einen ¿Rath gur ©eite hat, ber auö ben acht#
barften SfRännern bet Haße beßeht. Die ©trafen, bie er auferlegen
fann, beßefien in ©elbßrafen, ©eißeifßeben unb befonberö im Sann