Safette beinahe ju ©tücfen. 3n fester 3eit haben fte febof if>rc
SlrtiHerie [ef>r ücrbeffert, befonberS in ben (Sotpf h)o europaiffe
©fftciere angefieltt waten, wir haben Kanonen gefefjen, bie fe^r
fiari unb fauber montirt erff ienen. 2lUe Kanonen werben aber
n if t naf einem beftimmten Äaliber, fonbern ohne Sieget »on aßen
2 imenftonen gegoffen unb bie kugeln naf her, bet Sötünbung ge*
mäf grof ober flein angefertigt unb gwar n ift gegoffen, fonbern
mit bem Jammer gearbeitet. 2 efhalb begatten fte immer ffarfe
(Seien, weife bie innere Politur ber Kanone in furjer 3 eit ¿er*
flöten unb ben © fuf unftfer mafen.
93on biefen Äanonen fei)festen bie SKafjratten immer eine
beffwerlife unb unnü§e «Dienge mit ftef), Weit fxe ein großes
Sßertrauen in bie SBirfung ber SlrtiHerie festen, obgleif fte mit
ber 2lrtiHerie*2Biffenffaft gängtief) unbefannt waren. Sann unb
Wann warfen fte Stafeten unter itjre geinbe, malten aber feiten
»on ber SJtuSfete, nie aber »om Sajonete ©ebrauf. 3 fjr *ßul»er
war auf fefjr ffleft, obgleich fte bie beften SJtaterialien bagtt be*
fafen, aber fte iannten bie gehörigen SSertjattniffe unb Sebingun*
gen n ift unb fte mifften überhaupt eine SDtenge frembartiger unb
unnüfjer Stoffe hinju.
(Sin SJtahrattenlager wirb oijne Drbnung unb Sieget^
mäfigfeit aufgeff lagen unb nimmt immer ein gtofjeS ©tücf Sanb
ein. 2Benn baS 3ett beö gürften aufgertf tet ift, fo wirb ber
grof e Sajar ober SOiarft in gront »on fm eröffnet, wo alle Slrten
Äaufmannöwaaren ¿um er taufe auögeboten unb alle ©ewerbe
auSgeübt werben. Ser gürft begießt eine betraf tlife Summe »on
feinem 33agar (waö auci) bie (Sommanbanten ber engliff en Slrmee
naf ahmten, inbem fte gleif e Abgaben »on ben Sa^ar’S begogen,
welche ihre Sruppen in Snbien ftetS auf ben SJtarff en begleiteten)
unb jeber „53unga" ober frarner mufte bem ©ircar eine anfebn*
lid)e ©umme monatlif begabten. 2)a bie 3af)i ber„Söfaun’g"
ober Jirambuben oft mehrere Saufenb betrug, fo war bie (Sinnahme
nicht gering. 3 ebe ißerfon, welche ein ©ewerbe trieb, mufte für
benSofaun monatlich etwa fünf Studien befahlen. Semfelben Sri*
but waren auch bie SBajaberen, „$unfenoeö" ober tan^enben
SJtabfen unterworfen, »on benen gewöhnlich mehrere §unbert
einem grofen Säger folgten, beSgleifen bie „gooba’S" ober pri*
»ilegirten ©chelme unb Starren, bie in grofer 3 af)l bie SJtahratten*
armeen begleiteten unb »on bem ©ircar' gegen SSejahlung einer
monatlichen Slbgabe gefeilt würben.
SaS 3elt beö Sewan’6 warb nahe bei bem beö gürfien auf*
gefchlagen, bie übrigen ©irbar’ö fchlugen bie ihrigen auf, wo e$
ihnen am 53equemften erfcfjien, feber hatte aber feine eigene gähne
»or feinem 3 elte auf geflankt, bie feinem ©efolge ¿um 3 eichen biente,
wo eö ftf ¿u ihm gefellen follie. 3m ©anjen hatte ein SKafrat*
tenlager einen felfr malerifchen Sluöbrucf. Saè gelbgeräth beö
gürften unb befonberö fein 3 eft ift grof unb elegant, bie 3 elte
ber anberen ©irbar’ö ftnb bequem unb geräumig unb öfters »on
»ergebenen garben. Sie »erfchiebenen aufgepflanjten gähnen,
welche im SBinbe flattern, bie ©röfe unb ber Steif fum beS SSajar,
machen auf ben (Suropaer einen eigentümlichen ©inbruef. 2)er
Sienertrofi unb baS Sagageperfonal einer 9Jtal)ratten*2lrmee ift
ungeheuer groj? unb fomrnen burfffnittlif WenigftenS brei 5$er*
fonen auf einen wirflichen Ärieger. 2 er grofje Äanonenparf
ober„3 enfa" wie fte ihn nennen, macht eine befonbere Slbfei*
lung beS SagerS auS, gewöhnlich auf einer ber glanlen; auch bie
Snfanterie lagert befonberö unb ftetS in bergronte beS Sagerö; bie
Steiterei beobachtet im gelbe meifi eine gute ÄriegSgucht, ftellt
bie ^iqnetS, „©tabeenah’S^ genannt, bie in anfehnlichen
©röfen nat »erfchiebenen Stiftungen »orgefenbet werben, unb
ift Sag unb Stacht fo waffam, baf eS beinahe unmöglich er f f eint,
ein SJtahrattenlager ju überfallen.