glaubt, ber ©idabaur fei immer noch gut bezahlt, menn er ftatt
12 SDionate nur 6 3 afffung empfange.
©ie Sceimidigen von ber britten Älaffe ftnb noch fch.techter
baran, benn ffe ftnb nidt)t in ©orps vereinigt unb fonnen ihren
Sorberungen feinen ÜJtadjbrucf geben, ein 9Jtahratten#©ircar giebt
aber feiten ©elb, offne baju gezwungen p merben.
Unter biefen SDlalfrattentruppen fjerrfcfjte noch ein anberer
groffer Sötipbrauch; jeber ©olbat in einem 9ttahratten#Saget, ber
S3augir ausgenommen, mar völlig unabhängig 5 er ifi ber ©igen#
thümer beS ißferbeö, baS er reitet unb baS er bepfjalb nicht in
©efaf>r p fegen münfclft, ba er ohne fein ißferb fein S3rot nicht
verbienen fann. ©abutcf) merben SSJiuth unb Kühnheit beS Siei#
terS gefclfmächt, ber vorzüglich barauf bebaut ifi, ftch unb fein
fffferb zu fronen, benn menn auch ber Slntverbung fein fffferb
vom ©trcar auf eine gemiffe Summe gefragt mirb, fo hai er
bocf) auf feine reede ©ntfcljübigung zu hoffen. 3 ft ein ©tda#
baur ben ©ienfi überbrüfftg, fo fann er jeberzeit ohne ^inbernip
bie Slrmee, felbfi vor bem Seinbe veriaffen. (Sin anberer bemer#
fenSmerther Umfianb ifi, bap ein mofjlhabenber ©idabaur zu
gleicher 3 eit ©ruppen in ben ©ienfi verriebener Häuptlinge fen#
ben fann, menn ftch biefelben auch *n offenem Kriege mit einanber
beftitben.
Um rücfftänbigen ©olb zu erlangen, ifi bie gemßhntichfle
Söiethobe, bie allgemein unter ben hinboftanifchen Gruppen einge#
führt ifi, ber fogenannte „©herna", bie barin befiehl, bap man ben
©cfplbner, er mag fein, mer er mill, in einen 3uftanb von ©in#
fdfranfung ober ©efangenfdfaft verfegt, bis man ©enugthuung
erlangt hat/ ober bie ©dplb bezahlt morben ifi. Siebe ffSerfon in
beS ©ircar’S ©ienften hat baS Siecht, ihren rücfftänbigen ©olb von
bem Sürften ober feinem SJiinifier zu erlangen unb ihn in „©herna"
ZU fegen; auch wirb igm fein Hinbernip in ben S33eg gefegt, um
biefeS zu thun, bavSliemanb einem befehle gehorchen mürbe, ber
gegen bie SluSübung beS ©herna gerietet märe. 9lu<h mirb bem
©olbaten fein SSormitrf bepmegen gemalt, noch verliert er etmaS
in ber Sichtung feines ©berlfaupteS baburch, fo allgemein aner#
fannt ifi biefer ©ebraud).
©er ©herna mirb öfters fehr meit getrieben unb ohne Unter#
terfdfieb ber fflerfon bis zum ?5ürfien hinauf auSgeübt, unb ber
(Srfolg ifi bedrohen unb Slieberen berfelbe, inbem felbft ber Surfi
eine ©hrenfftCf>e barauS macht, Weber zu effen noch) zu trinfen, fo
lange fein ©eman im ©herna ftgt. 3 uweilen baüert ber ©herna
mehrere ©age unb mährenb biefer 3 ett ift ber betreffenben ffSerfon
nicht ertaubt, meber zu effen noch zu trinfen, ftch ¿u mafchen ober
ZU beten, ober ben ffUag zu veriaffen, auf bem er ftch gerabe be#
finbet, menn er mit bem ©herna überrafcht mirb, maS öfters in ber
©onne unb mit unbebecftem Raupte gefchieht, bis bie ©chutb ge#
becft, ober genügenbe SSürgfcfjaft bafür gegeben ift. ©ie verfrfjie#
benen SDiahrattenfürften beffnben ftch uteift bie Hälfte ihrer 3eit
im ©herna.
©S gtebt aUper biefer noch ctubere Slrten von ©herna, bie
man auSübt, um entmeber fein verlorenes SBermogen, ober feinen
©harafter mieber zu erlangen. 3wei bavon motten foir anführen,
©er ©läubiger geht vor bie ©hür feines ©chutbnerS unb verlangt
Bezahlung ober SBürgfdjaft; mirb bieS abgefchtagen, fo fieht ber
©läubiger in ©egenmart beS ©dpfbnerS auf, nimmt ein un#
geheueres ©emidgt auf ben Äopf, baS er zu biefem 3wecfe mitge#
bracht hat, unb fchmort feine ©tedung nicht eher zu veriaffen, bis
er ©enugthuung erhalten Ipbe, unb ftopt zugleich bie fürchterlich#
ffen 9Sermünfü)ungen gegen feinen ©chutbner aus, menn er ihn
in biefer Sage fodte ben ©eiff aufgeben taffen. ©iefeS verfehlt
fetten feine Sßirfung. ©odte aber ber ©läubiger im ©herna ffer#
ben, fo mirb beS ©chulbnerS £auS ber ©rbe gleich gemacht unb
er nebfi feiner Samilie merben als ©ctaven verfauft, um bie ©djulb