Singreifer irre ju leiten unb ihnen ein ungegrünbeteS ßutrauen auf
ihre Ueberlegenljeit einjupöpen, ermiberte »an ben SBroef ben ganzen
Sag nur ein fchmacheS unb unregelmäpigeS geuer; burcf) biefe
moljl angebrachte Sip mürben bie (Snglänber ju ber a3ennutfjung
geleitet, bap eS ben Hoüänbern an SDlunition fehle, ober pe unter
pd) feibfi uneinig feien. Sie Porten bephalb früi> am Slbenb mit
geuem auf, unb ru^eten auS in berUeber^eugung, bap fte am nach#
fien 9Rorgen ben geinb oi)ne grope Sd)mierigfeit jur Uebergabe
¿mingen mürben. 3>hre Ueberraphung mup aber feljr grop ge#
mefen fein, als fte mitten in ber Stille unb ¡Dunfelljeit ber üRacht
piö&li<h burd) bie glammen gemedt mürben, meld)e pe umgaben.
SBan ben SBroef hatte mit 60 auSermäfylten Seuten einen SluSfall
getljan, baS chineftfche Duartier ber Stabt ange^ünbet, meldje, ba
eS ganj auö § 0(3, fRoljr unb Schilf erbauet mar, balb furd^terticf)
brannte unb bie Stammen fcfynetl verbreitete. Surd) biefen glüd#
litten (Srfolg Mljner gemalt, »erfudpe er nun bie englifd)e Schande
¿u erftürmen, mürbe aber mit SSerluft ¿urüdgefdjlagen unb ¿um
fcfmetlen Slüd^uge in fein gort gejmungen. Unterbeffen hatten pd)
bie glammen beinahe ber halben Stabt bemächtigt; bie (Sinmoljner,
burd) biefe furchtbare Scene geängftigt unb befd)äftigt, Sßeiber unb
Äinber bem gtammentobe ¿u entreipen, beren fd)redlid)eS ©efdjrei
bie Suft erfüllte, maren nicht im Stanbe, bie geringjie Slnftrengung
¿u machen, um bem geuer ©inljalt ¿u thun, baS aber enblidj burdh
bie eifrigen ^Bemühungen ber englifcfjen 3Äatrofen unb burd) einen
¿ufäHig eintretenben, ftarfen 5ßfa$regen gebämpft mürbe, nacljbem
ber gröpte Sljeil ber Stabt eingeafc^ert unb eine Slnjaljt »on meh#
reren ^unbert ©inmoljnem um’S Sehen gefommen mar.
2)iefeS furchtbare HülfSmittel, baS »an ben SJroef angemanbt
hatte, »ermeljrte natürlich ben §ap, ben bie Sacatraner bereits gegen
bie ^oHünber gefapt hatten; bie gröpte 2Öutf) fchmur ihnen iefct
fRadje. Seine Sage machte jebocf) oer^meifeite SDfapregeln nöthig,
nibht nur für bie Sßertheibigung feiner geftung, fonbern auch für
bie (Srhattung feiner ©arnifon, unb obgleich baS menfChliche ®e#
fühl ftch auch 8e8en folche Hanblungen empört, fo müffen fte boCf),
nach ben ^riegSbegriffen beurteilt, als StettungSmittel beS 9Jittti)eS
unb ber eifernen SRothmenbigfeit in (StmaS gerechtfertigt erfdjeinen.
23an ben SBroef fanb, bap feine ©arnifon einen fo gropen SDlangel
anSRunition unb SebenSmitteln hatte, bap er ftch unmöglich langer
als ¿efjn Sage halten íonnte, er entfcplop ftch baíjer, irgenb einen
entfcheibenben Schlag ¿u thun, burd) ben er ben Äönig ¿mingen
fönnte, auf billige Sebingungen grieben ¿u fd)Iiepen. 3>n biefer
2lbftCht unb ehe bie burCh baS geuer ber Stabt herbeigeführte, all#
gemeine 33ermirrung oorüber mar, begann er, eine heftt8e unb
mohlgerichtete EEanonabe gegen beS ÄöntgS ißalaft ¿u richten, fo
mie gegen bie fteinernen ©ebäube, meiche benfetben umgaben, mo#
burCh ber $önig fo beunruhigt unb erfcfredt mürbe, bap er einen
SBaffenftiflftanb »orfcflug unb feinen SBunfd) ¿u erfennen gab,
griebenSunterhanblungett ¿u beginnen unb ftch fosar ¿ur Saljíuns
einer beträchtlichen ©elbfumme erbot, als SBemeiS feiner Sluf#
ridjtigf eit.
93an ben SBroef, in einem ber fchmachen Slugenblide, oon
benen aud) bie fd)arfpchtigpen SRänner nidjt immer frei pnb, liep
ftch bttrch biefe anfcheinettbe Slufrid)tigfeit hintergehen unb ohne
ben geringften 2lrgmoI)n ber bahinter oerftedten 23erräti)erei ¿u
hegen, miHigte er ein ¿u unterhanbeln, unb naCh einer ¿meiten SBot#
fchaft beS Königs »erfprad) er fogar, perfönlich ¿u ihm ¿u fommen.
(Sr begab ftch am anberen Sage in ben fönigltChen Sßalaft, nur
öon einem Dfpcier unb fünf Solbaten begleitet, bie er mehr als
ein, feinem Siattge gebührenbeS ©efolge, als aus SBeforgnip für
feine Sicherheit mit ftch nahm.
2)er $önig emppng ihn mit Seichen »on Hochachtung unb
©efätligfeit, führte ihn in ein inneres ©emach feines ¿ßatafteS, mo
er ihm bie Sebingungen beS griebenS mittheilte, mährenb pe aber
noch über bie einzelnen Slrtifet unterhanbeíten, pür¿te auf ein
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