SGBàljrenb feiner gaijrt nacf) Siffabon entbecfte er bte Snfel
St. ^elena, lanbete auf ihr unb machte feinem Stonarci)en ©ma#
nuel eine fo »ortbeitf)afte Vefcf)reibung ba»on, bafi biefer fte für
wichtig genug ijieit, für portugiefffcheS @igentl)um jU erftàren,
bamit fte ben »on Snbien jurùdfeijrenben glotten alS ©rfriffhungS#
ort bienen Ìònne.
2)ie Nachrichten, melode 2>on 3uan No»a ©oüeca »on ben
»erfdffebenen malabariffhen (Staaten unb ben unter iijnen hert#
fdjenben Streitigfeiten mitbrad)te, überzeugten ©manuel »on ber
Nothwenbigfeit, eine weit beträchtlichere Vìacht, alS bièt)er ge#
f^e^en war, bortljin zu fenben. ©r lief zu biefem 3wecfe eine
flotte »on 20 grofen Schiffen auSrüften, unb eS würbe ihm auch
nicht fcffwer, eine fo grofe Vtacht herzuftellen, bie ben reichen unb
glànzenben SluSficfffen, welche man non ber neuen Schifffahrt
nach Snbien unb ben Speculationen biefeö ^anbelSwegeS er war#
tete, »öKig entfprad), zumal nicht nur feine Untertanen, fonbern
Zahlreiche europüiffhe Kaufleute einen Slntheil an bem öjanbel
fudffen unb nach Siffabon zogen. Sie befannten latente beS
VaSqueS be ©ama unb bie allgemeine VolfSliebe, welch« er
genof, liefen eS nothwenbig erffheinen, ihn aus feiner ©infamfeit
hernorzurufen unb-ihm baS ©ommanbo biefer glotte zu übertragen.
£rofc feineè »orgerücften SllterS folgte er bem patriotifchen Nufe
mit ©ifer unb im Slnfange beS SaljreS 1502 »erlief er mit feiner
flotte ben §afen »on Siffabon. — Nad) einer ^effe 15011 ftcben
Ntonaten langte er in ©ananore an, begab ft<h/ nachbem er mit
bem Najal) biefeS DrteS ein Vünbnif gefdE)loffen hatte, nach <Socf)tn,
wo er eine ©efanbfcffaft ber eingeborenen ©hoffen »on St. XhomaS
auf ber Küfte »on ©oromanbel empfing, welche ihm ihre 2>ienfte
anboten, bie er gern annahm unb ihnen bafür feinen Schuh z«*
fagte.
(Der ßamorin wenbete nun jebe, »on feinem Scharffinne ihm
eingegebene Sift an, um bie 5ßlüne ber fflortugiefen z« »ereitelnj
er bot SllfeS auf, um ben Najalj »tut ©ochin z« »eranlaffen, ihm
©atna auszuliefern, aber biefer §ürff, feinen Verträgen getreu,
»erwarf ben entehrenben Slntrag mit gebührenber Verachtung.
2lufgebraff)t über baS Vtiflingen feiner geheimen Nanfe zum 33er#
berben feiner geinbe, rüffete ber ßamorin eine glotte auS, um
©ama bei feiner Slbreife »on ©ochin nach ©uropa anzugreifen,
weif alSbann bie portugiejifche glotte fdjwet belaben unb weniger
Zum SBiberffanbe fähig fein würbe. 33ei biefem Vorfafce beljar#
renb unb »on ber Hoffnung beS glücflidhen ©rfolgeS befeelt, er#
wartete er mit ungebulbtger 3u»erftcf)t bie Slbreife beS portugie#
ffffhen StbmiralS »on ©odfftt, unb fowie er bie Nachricht
Slufbruche ber flotte erhielt, fanbte er feine eigene zum Angriffe
aus. ©ama hatte aber bereits »on ber gegen ihn zu ©alicut aus#
gerüffeten Kriegsflotte Kunbe erhalten, unb ftch z«tn gehörigen
©mpfange berfefben ftill »orbereitet. 2US bie glotten ffch begeg#
neten, lief er bie inbifdjen Schiffe nach ihrer gewohnten, unor#
bentlichen Slrt fo nahe heranrücfen, wie fte wollten, unb als ffe
nur noch auf ffNffofenfchuf weite entfernt waren, gab ©ama bas
3ei<hen zum Singriff. 3)aS wof)igerid)tete geuer ber portugiefffchen
Slotte tljat fchon nach wenigen Minuten ben leichten, feinblichen
Skiffen unerfehlichen Schaben, ihre Vemannung gerieth in bie
gröfte Veffützung unb in weniger als einer Stunbe war beS 3a#
mörinS ganze Slrmaba »erfenft, zerffreuet ober genommen.
Nach biefem ©efechte begab ffch ©ama nad) ©ananore, um
ffch mit feinen Verbünbeten über baS Verhalten ju beraten, wel#
cheS ffe waffrenb feiner Slbwefenffeit »onSnbien beobachten foütcn;
man fam überein, baf er ein ffarfeS ©efcffwaber auf ber mala#
barifcheri Küffe zurücflaffen foHe, bamit bie fßortugiefen bie Dber#
hanb behalten fönnten, bie er errungen hatte. @r beffimmte fechs
feiner beffen Schiffe z« biefem S)ienffe, ffellte ffe unter ben Vefefff
beS 2)on Vincent SobreS, unb lehrte bann nach ^iffabon zu#
rücf, wo er am 10. No»ember 1503 mit einer ber reichffen 8a#