fte ftch in bie Sitte beS geuerS unb man faf) unb f)6rte nichts
mehr »on if)t.
Der Aberglaube ber §tnbu’é erftrecft ftcf) auch auf bie Sau*
ber ei unb $ er er et, ein ©laube, ben bie SBraíjminen ¿u unter*
Raiten -fuchen, benn feit ben von Sorb ©orttwalliS eingefe^ten
©erichtShöfen werben feljt oft S3raf)minen wegen Sorb vor ®e*
rieht gefieüt, welche ¿u ihrer ©ntfcfjulbigung anfitfjrten, baf fte
»on ber fßerfon, bie fte ermorbet Ratten, wären bezaubert worben
unb bafi fte biefelbe aus 9iadf)e umgebracht hätten.
Unter ber Älaffe ber ©ubralj’S war biefer ©faube fo aüge*
mein, baf noch im 3faf)re 1793, unb ¿wat »on ben ältejien Seiten
í)er, ber ©ebraudi) unter ihnen beftanb, Cßerfonen, bie man wegen
beö Verbrechens ber §ererei in 9SerbacE>t hatte, »or ein Tribunal
ber ©inwoljner beS Dorfes »on berfeiben ítafte ¿u ¿ieíjen, unb
ofine ftcf) an bie gefeflich »erorbneten ©ericfjtö^öfe ¿u wenben,
nach »orauSgegangener »ermeintlicher Ueberfüfjrung f)in¿uricf)ten.
33einaf)e jebeé Dorf hatte unb f)at aucf) nocf) feine ^eren,
unb Wenn ¿wei ober brei fßerfonen nacheinander in einer gamilie
ober felbfi nur im Dorfe jtarben, fo würbe bie Utfache biefer
DobeSfäHe allemaf einer ^»ererei ¿ugefchtieben. DaS reichte hin,
um bie männlichen Dorfeinwohner ¿u »erfammefn, benen ftcf) auch
bie Sännet benachbarter Dörfer anfdjfoffen, unb um bie ber .¡pere*
rei »erbädftige fßerfon »or ifjr ®ertcf)t ¿u forbern. Die Art ber
Ueberfüfjrung beS aSerbrecfjenö ber ^»ererei gefcEjaf) butdj) Sßefcfjwö^
rung unb war in mehreren Umftanben nitfjt fef)t »erfcfjieben »on
ben europäifchen JperenprocefTen. ©8 fcf)eint aucf), a!8 ob bie
aftatifd)en £eren, fo gut wie bie europäifchen, mitternächtige
Dänje bewerffteffigten unb ba8 babei gebrauchte -!pauptwerf¿eug
ober ba8 Sauberfpmbol ein 93efen war.
Die ^)inbu’8 haben brei VefchwörungSarten, um eine -£>ere
¿u uberführen. 1) ©ie pflanzen am Dage im 9iamen eine8 feben,
im Dorfe beftnblicf)cn, übet ¿efjn 3al)re aften SeibeS einen Sweig
be8 ©aulbaumS in ba8 Safer| wirb einer berfeiben nach e‘ner
beftimmten Seit »ertroefnet gefunben, fo erffärt man ba8 Seib,
in beffen tarnen ber Sweig gepflanzt würbe, für eine £ere.
2) ©ie tröpfeln in ber 9lacht bei Sampcnfcpein in ba8 Saffer,
wefche8 ftch in ber §öf)Umg eines gewiffen VlattcS befinbet,
tropfenweife ©enffamenöt unb fprechen bei iebem Stopfen ben
tarnen eine8 im Dorfe febenben SeibeS auS; ¿eigte ftch «un ber
©chatten bebfenigen SeibeS, welches man rief, im Saffer, fo
mürbe biefe fofort aI8 £ere auSgerufen. 3) ©ie fegten, ebenfalls
im Flamen jebeS SeibeS tm Dorfe, ffetne ©aefe »off 9iei8 tn ein
sjfefi »on weifen Ameifen, unb jebeS Sfßeib, beffc^ ©ad »on ben
Ameifen ¿erfreffen würbe, war als §ere überführt.
Diefe fßroceffe würben gewöhnlich »or fe^r ¿af)ireicf)en Sßer^
fammlungen auSgeübt unb Iraft biefer brei SBeweiSformen wur*
ben noch im Safjre 1792 fünf arme Seiber übetwiefen unb f)in*
gerichtet. Aber bie ^auptperfonen, aus welchen biefeS faubere
Sribunal beftanb, würben in baS ©efängnif geworfen, »or ben
fßatna*@ericf)t8hof gebracht unb als Sorbet ¿um Sobe »erurtheift,
ieboch fchlieflich begnabigt. Um biefem abfcheulichen ©ebrauche
ber £erenbefchwörung ein ©nbe ¿u machen, lief bie englifcf)*oft*
inbifche Regierung eine fßroclamation ergehen, wonach icbe fßer*
fon, welche eine anbete ber £ererei bef^ulbige unb umbringe, als
Sörber unb feine Veiftfet ebenfalls als feine Sitfchulbigen »om
Sribunale behanbeU werben foKten.
UebrigenS barf man aitS folchen SBeifpielen »on h.inboftani#
fchem Aberglauben unb grofer ©eifte8befchränftt)eit nicht fdfyliefen,
baf nicht auch bebcutenbe, geiftige ©ntwicfelung unter ben #in*
bu’S, felbft eine ©etehrfamfeit, bie ftch wit ber beften europäifchen
meffen bürfte, ¿u ftnben wäre, unb ¿war lange »or bem ©influffe
ber ©ttglänber biefeS SahrhunbertS. S ir h^cn junge unb alte
^inbu’S fennen lernen, bie eine »oUfommen gelehrte @^ief)ung
genoffen Ratten. — S ir wollen nur ein SSeifpiel aus eigener ©t*