©raüfamfeiten bcflecft unb feine Regierung hat ftcf) nicEjt burci) bie
fpfiematifche Betfolgung ber braijmtnifc^en Religion auSge^eicfjnet,
bte Bt6i>er ben mofiamebanifc^en tarnen fc£)recfitcf) gemalt hatte.
(Sr ernannte «Stattfjaiter über bte »erfdjtebenen *Pro»tngen feines
Reiches unb gab ihnen flrenge, tnbef angemeffene BerhattungSmaß#
regeln; aber bte »erliefjene SRadjt fefcte biefetben in ben Stanb, bie
»om ©eige »erlocfte Uebertretung ber erhaltenen Biaßtegeln gu
wagen, unb bte .fjinbu’S, anfiatt »on ben wohlwottenben ©bieten
beS ÄaiferS Rufcen gu giehen, würben Don ben (Statthaltern mit
um fo größerer, oft unmenfcE)(icher §arte betjanbelt, um ifjre Jfla#
gen über Bltßhanblungen burch gurcf)t gu unterbrüefen. 2)te mit#
ben unb weichlichen ©inwohner BengalenS unterwarfen (tch mit
füttern Schmerg bem harten tprannifchen 3o<h, unb fo lange man
fte in berSluSübung ihrer Religion nicht ftorte, ihnen baS bebauen
ihrer Slecfer gefiattete unb ber StuS Übung ihrer funftreichen @e#
werbe nicht hinbertich War, malten fte feine Berfudje, ihre Unab#
hängigfeit wieber gu erlangen.
Slber bie fraftigen unb abgehärteten Bergbewohner »on Slji#
mere unb SDtafwa unb bie unerfchrodfenen -Sanbleute »on ©ugerat
fuhren fort, ftd) ihren Ueberwinbern gu wiberfepen unb mit uner#
müblicher Begierbe nach ©elegenljeiten gu ftreben, ihre Freiheit
wieber gu erlangen. (Daher waren auch biefe *ßro»iugen beftänbig
ber Schauplap blutiger Kriege, welche oft bie gange Stacht beS
IfaiferS aufboten, um fte gu beenbigen. Pährenb Slltmufch’S Sie*
gierung waren beßwegen bie ©mpörungen in ben weftlichen
len beS Reiches fehr häufig unb gerftörenb.
3n biefer3eit (1231) hatte SengtS J?hän gangSlften norb#
lieh »om breifigften Bteitegrcße an, »on bem öfflichen ©nbe
©hina’S bis an bie arabifdjje SSüfte ftch unterworfen. Die
Schwierigfeiten jeboch, bie er fanb, um ben unruhigen ©eifi feiner
tartarifchen Untertanen im Saume gu hatten, »erfjinberten ihn
wahrfcheinlich, bte ©roberung »on ^inboftan gu unternehmen/
bie fein h^bettntüthiger ©eift ohne Steifet in feinem großen
Btan einer Uniöerfalmonarchie mit eingeftt)loffen hatte. ©r er#
oberte feboch alle auf bem weftlichen Ufer beS SrtbuS gelegenen
Staaten urtb »erteilte fte unter feine möügoiifchen Generäle als
Belohnungen für bie Dienfte, Welche fte ihm währenb feiner ftegeS#
reichen Saufbahn geleifiet hatten.
2ßäf)fenb bet furgen unb fchwachen Regierungen, welche auf
Slltmufch’S iXob folgten, bis gur Xhronbefteigung beS ÄaiferS
Balin, machten bie »on SengiS Ähan eingefepten mongotifchen
dürften mehrere ©infätte in ben ^unfab; unter ber Slnführung beS
btutbürfiigert, turmefchirifchen i?hau’ö brangen fte bis an bie ©ren#
gen »on Delhi »or, begeichneten ihren 2öeg mit Blut, raubten
SttteS, waS fte ergreifen fonnten, unb »erfchlangen mit »tef)ifchet
©ier bie Früchte beS ÄunftflcißeS unb ber Strbeitfamfeit; aber ber
friegerifche Äaifer Balin fchlug ihre ©infätte gurücf unb beftrafte
ihre Räubereien.
I 3 n ben Wiberwärtigen büftern ©emätben »on fortbauernben
Kriegen, Bluföergießen unb Serftörungen, welche, mit StuSnahme
»on Slltmufch’S Regierung’, bie ©efchichte ber mohamebanifchen
gürflen »on £inbojian bärbfetet, macht Bafin’S Regentenpertobe
einen ruhm»oÜett Sicftpunft auS; in ber Schute beS UnglücfS unb
ber militairifchen Sucht ergogen, war er gang geeignet, ebelmüthig bie
Seiben feiner SRitmenfchen gu fühlen unb gu rächen. ®eredE)t, ge#
mäfjigt unb großmütig, übte er bie ©ewatt eines beSpotifcfjett
Monarchen, ohne fte gu mißbrauchen, unb unterhielt bie 5ßracht
unb ben SurüS eines orierttalifchett §ofeS, ohne babutch »erweich#
licht gu werben. Sein größtes Bergnügen War, feinen (ßalaft
gum SufluchtSorte ber ©aftfreunbfehaft für unterbrüdfte ober bürf#
tige Dugenb gu machen, fo wie gu einem Slufentfjatte »on SRän#
nern, bereu ©eniuS unb ©etchrfamfeit herPorragenb waren. Sin#
flatt feine Schä&e in ehrgeigigen Kriegen ober üppigen geften gu
»erfd)Wenben, wenbete er fte an, um ^anbel unb Bianufacturen