wieber »erfdjafft haben, wenn nicht ein allgttfrüher Dob feinen
Unternehmungen ein 3iel gefegt hätte. (Sr ftarB guSlgra im Salfre
1509, wohin er ben ©ifc feiner Regierung »erlegt hatte. ©ein
(Sohn unb Nachfolger Sbrahim hingegen »ertor wieber 2lHeS, was
fein Vater gewonnen hatte, er machte ftch burch feine (Sitelfeit
ebenfo lächerlich, als burch feine Safterhaftigfeit »erächtlich- Die
©ropen beS BReidjeö würben unruhig unb aufrührerifch, wieber#
holte ©raufamfeiten reiften ihren Unwillen fo auf, bap er ftch
enblidf) in einer offenen (Strtporung Suft machte, bie ber Dtyrann
gu unterbrücfen im ©tanbe gewefen fein würbe, hätten nicht bie
Slufrührer eine -§>ülfe an ©ultan ©aber, bem mongolifchen Sür#
ften, beffen ©taaten gwifchen ©amarfanb unb bem SnbuS lagen,
gefunben, weither auf ben Nuf ber £ülfe mit einer fleinen, aber
auSeflefenen, aus Veteranen beftehenben Slrmee gegen Sbrahitn
marfchirte unb ihn in ber (Sbene »on fßanntyut aufs §aupt
fchtug. 3brahim büpte burch ben Dob eines gelben hier bie
»ieten Verirrungen feines Seben6.
©ultan 95 ab er nahm ¡Delhi unb Slgra in $olge feines
©iegS ohne »ielen Siberfianb in 93eftp, liep ftch 1525 gumlfaifer
»on £inboftan auSrufen unb ftiftete bie berühmte mongofifche
D»naftie, beren Name in (Suroipa gebraucht worben ift, um eine
(Srgählung bamit gu »erberen unb ihr Sürbe gu geben, ©ultan
93aber ftammte in geraber Sinie »on Dimur ab; er glaubte baher,
bap baS ©ceipter JpinboftanS ihm ebenfowohl burch baS Siecht
ber ©eburt, wie burch baS ber Eroberung angehöre; eS war fchon
langft fein Sunfch gewefen, ben Dhron »on ¡Delhi gu befteigen,
hatte früher bereits »ier Niale über ben SnbuS gefept, um ihn gu
erlangen, aber jebeSmal gurücffehren müffen, um feine eigenen ©taa#
ten gegen bie (SinfäEe ber USbef# Dartaren gu »ertheibigen. —
¡Diefer Ntonarch lebte nur fünf Sah«, um bie Früchte feiner ©iege
gu geniepen, aber in biefem furgen 3 ritraume unterwarf er ftch
burch Saffen unb burch 5Nübe »iefe ber rebellifcf)en ©ropen feines
NeicheS, »ereinigte bie fßro»ingen »on SWahabab unb Dube mit
feinen ©taaten, unbgcichnete ftch ebenfo fehr burch feine Dugenben,
wie Dalente, burch ^»elbenmuth unb SNäpigung, ©ropmuth, ®e#
rechtigfeit unb ¡Dulbfamfcit in NeligionSfachen aus, woburü) er
ftch bie Siebe unb (Shrfurcfjt feiner 4?inbu#Unterthanen erwarb; er
ermunterte burch Sragebigfeit t>ie fünfte unb Siffenfcljaften, lei#
ftete felbft NiancheS in ber Siteratur, worin er ben 93eifaU ber ge#
bilbeten Slfter fanb, er geichnete ftch befonberS (nach Serifhta) in
fpoefte unb Nhtftf aus, unb fchrieb (Sommentarien in ber mongo#
lifchen Sprache mit fo »iel (Slegang, bap fte allgemein bewunbert
würben.
©ein ältefter ©ohn -^umajoon, ber ©efährte feiner Selb#
güge unb ©iege unb Niitgenoffe feines NuhmeS, beftieg ben Dhron
1530. (Sr befap alle Dugenben unb »iele ber friegerifchen Dalente
feines VaterS, ber ihm Vorbilb war. ^untajoon hatte aber wäh*
renb feiner Saufbahn gröpereS Unglücf unb fchwerere Prüfungen gu
befielen, als fein Vater. Nachbem er bie reichen fßro»ingert ©ugerat
unb Nialwa im Seften unb bie »on 93engalen unb 93ahar im Dfien
unterworfen hatte, beren Viccfönige ftch, t»ie früher erwähnt ha#
ben,1 »on ber Negierung in ¡Delhi unabhängig gemacht hatten, würbe
er »on einer 2lrt »on Verrätljerei bebrohet, bie ihm feine ange#
borene ©ropmuth nicht hatte »orauSfefjen laffen; feine jüngeren
93rüber, eiferfüchtig auf feine Ntacht unb neibifch auf feine ©röpe,
fchloffen ein 95ünbnip gegen ihn, baS feine brübcrliche Siebe Weber
auflöfen, noch feine Niacht unterbrücfen fonnte. ©ein gropmü#
thigeS Stnerbieten, bie §älfte beS NeidjjS unter bie 95rüber gu
theilen, genügte ihren ehrgeigigen Slbftchten nicht, unb feine äu#
perfien Slnfirengungen, ihre (Smpßrung gu unterbrücfen, blieben
ohne(Srfotg, ba ihn auch gleichzeitig ber befte Dheil feiner Druppen
»erliep. (Sr übergab ^»inboftan feinem ©djicffale unb begab ftch
in ein frembeS Sanb, um einen günftigeren 3citpunft gur Sieber#
Bemächtigung feines DhroneS abguwarten. Niit einigen getreuen