bis gur 3eit beS ÄaiferS SußintanuS, unb baß bie ©efe&c Ghina’S
ben auSfchließlichen S3eßfc bcr ©eibenwürmer mit @iferfucf)t be*
tt>ac^t ^ätten- i)&«fige Erwähnung ber ©eibe in ben älteften
©anffritwerfen mürbe allein biefe SDieinung nicht grünblich wiber*
legen, aber bie ©rißeng unb 33egeichnung einer alten £inbufafte,
beren 33efcf)äftigung eben feine anbere, als baS pflegen ber ©ei*
benwürmer gemefen iß, barf als ein öotigültiger 33ewei6 bienen,
bafl f$**t außer (S^ina bie ©eibe in «ipinboftan probucirt
unb »erarbeitet worben ifi.
3n wie weit jebeS 3nbi»ibuum bvtrcf) bie utfprünglicfyen @e*
feße gebunben ifi, bie feiner Äafie angewiefene ißrofefßon auSgu*
üben, »erbient näher unterst gu werben. Kienu hat barüber
golgenbeS in feinen ©Triften feßgefeßt:
„„D ie regelmäßigen 33efchäftigungen ber Slnbeter Sraßma’S,
um ftch ißren SebenSunterfialt gu erwerben, füllen fein: für einen
Srafjminen: ben Opfern beigumofynen, bie SSeba’S gu lehren unb.
©efdßenfe gu empfangen 5 — für einen (Sßatria: bie SBaffen gu
tragen; — für einen 33aifp: £anbel, Sießgucßt unb Sanbbau; —
für einen ©ubraß: fnecßtifcpe SSebienung ber brei höheren Ätaffen.
— Die »erbienfi»ollften ber »ier Mafien ftnb bie SSebaSleßrer,
93olfS»ertheibiger, £anbel* ober SSießguc^ttreibenben unb bie fcla*
»ifch ben gelehrten unb tugenbljaften Srafjminen Dienenben.
9lußer ben befonberen 33ef<häftigungen, bie jeber »ermifchten üafte
angemiefen ftnb, fönnen fte auch biejenigen ber Äafie ergreifen,
gu Welcher i.ßre SDiutter gehört. Diejenigen wenfgßenS haben biefe
Sßaßl, bie in ber geraben jReifje ber Äaften geboren ftnb, fowie
bie 9Jiurbf>abf>ifljicta* unb bie 9Imbafhtba*.S?aßett unb anbere
mehr. Die »ermifchten haften bürfen auch bie »erfcßiebenen 33e*
fcßaftigungen ber Subraffs ergreifen, nämlich bie beS ©eftnbeS,
beS £anbwerfs, beS £anbelS unb beS Slcfetbaueö.""
@S fdßeint bemnach, baß beinahe jebeS ©ewerbe, obgleich eS
bie regelmäßige ©efcßäftigung einer befonberen Äafte iß, bennocß
ben meiften haften offen fteßt unb baß bie ©infdjranfungen bar*
über fo wenig ftrenge ftnb, baß fte eigentlich nur eine eingige
33efchäftigung auSnehmen, nämlich bie ber 33rahminen. Die Äa*
ßen ftnb gasreich genug, aber bie Unterabteilungen berfelben
haben bie 9lbfonberungen gu einer gasreichen 33erfchiebenheit »er*
mehrt.
Die ©apaft’haS »om niebrigen Kange gebrauten im 9111*
gemeinen ben 3unamen Dafa, ber bei ben ©ubraffS gewöhnlich
ift, fowie anbere haften ähnliche 33einamen £>aben. ©0 ift g. 33.
ber gewöhnliche 3 uname eineS (Sfjatria: SSerman, ber eines
33aifp: ©upta — aber ber allgemeine Ditet De»a iß gewöhnlich
angenommen unb wirb, mit weiblicher ©nbigung, auch 0011 SÖei*
bern anberer haften getragen.
Die 3luSgeichnungen unb SBürben ber gamilien ftnb befon*
berS wichtig bei 9lnorbnungen »on Sßechfelheitathen. ©enea*
logie iß bei ben £inbu’S ein befonbereS unb wichtiges ©tubium
unb eS wirb bie größte 9lufmer!famfeit barauf »erwanbt, um eine
^eirath nach feßgefe&ten Kegeln gu orbnen,’ befonberS bei ber
erften £eirath beS älteften ©oßneS. Die £auptpunfte, bie babei
beobachtet werben müffen, ftnb: nicht innerhalb ber »erbotenen
©rabe gu heiraten, ober in eine gamilie, »on ber man burcß
ißren Kamen Weiß, baß fte »on bem nämlichen Urfptunge iß,
noch in eine gamilie, bie im Kange niebriger fteßt, nidht einmal
in einen niebereren 3 n>eig berfelben gamilie, benn in einigen
gamilien ftnb ©rabationen eingeführt. ©0 g. 33. bei ber gamilie
ber ©ulina’S in ber Jfaße ber (Sapaßha’S; in biefer gamilie iß
ber Kang feit breigehn ©enerationen gegärt unb in jeber ©ene*
ration, fo lange bie $eiratßen regelmäßig affortirt worben ßnb,
hat man ben Kang um einen ©rab erhöht, ©otlte aber eine £ei*
ratß mit einer Familie »on niebrigerem Kange gefhloffen werben,
fo würbe ber gange, burch alle ©enerationSftufen erworbene Kang
wieber »erloren gehen.