
legen, »errnag aber auch nid;t länger eine fo heftige tfnßrenguttg $u
ertragen.
glicht bie aufferorbentlidje ©d)netlig!eit iß eS alfo, burd) welche fid)
bte $ebfd)em auSseichnen, wie erßaunlid) and) bie ®efd)id)ten fetjn mögen,
welche man fid) in biefem SBetreffe fowol)l in Europa als im SRorgenlanbe
jtt erjäijten pflegt, ©agegen aber werben fte wohl »oti feinem anbern
§auStf)ier in ber 2eid)tigfeit übettroffen, mit welcher ße ihren Steifer me!>*
rere Sage unb SJädjte ununterbrochen tragen, fobalb man fte nämlich bei
ihrer SiebtingSgangart lä ßt, bie in einem angenehmen unb leichten fPaß
befieht, in roeld)em fie in einer ©tunbe etwa 4 bis 5 | engl. (1 bis l j
beutfdje) 5)1 eilen jurücHegen. Um biefen angenehmen fPaß ju befdjreiben,
fagen bie 'Äraber »on einem ©elul: „©ein Stielen ifi fo weich, baß St»
eine Saffe Kaffee trinfen fannft, roährenb ©u auf ihm reiteß." SSirb baS
Kameet gegen tlbenb gehörig gefüttert ober, im galt ber Sfoth, nur einmal
alle 2 Sage, fo läuft eS in bem oben angegebenen äSerßältniffe biefen ?)aß 5 ober 6 Sage lang. ,,Sd) weiß", erjätjlt 6er mehrmals angeführte Steis
fenbe weiter, „baß Kameele »on Sagbab nach @ofl>ne (in ber Söüfie »on
Itleppo gelegen) in ber furzen Seit »on 5 Sagen gelangt ftnb, wogu man,
wenn man mit einer Karawane reiß, 2 t Sage braucht. E s fommen manch«
mal SSoten aus SSagbab, welches 25 Sagteifen »on SCleppo entfernt ifi,
am fiebenten Sage in leßferer ©tabt an, unb ich weiß, baß ßouriete jn
ßanbe »on .Kairo nad) SRelfa in 18 Sagen, ohne nur einmal ihre Kameele
ju wechfeln, gelangt finb, obfd)on nach ber gewöhnlichen ^Berechnung bie
Entfernung 45 Sagreifen beträgt"11).
11) ©egen ihrer ©cbneHigfett unb ausbauer auf bem ffiarfche eignen ficb, Wie e6en er»
Wähnt, bie Kameele »ortrefftich tu Sourierritten burd) bie ©uften. ©net ber hefchwerlichften
ber Strt ifi Wohl ber, ber in neueren Seiten jwifd)en Sornu unb gef tan eingeleitet iS, unb
»en Scibbuä, bie aber immer fu fweit reifen, auegefübrt Wirb, fflit einem ftJaare foltber
goutiere trafen in ber Sahara bie englifeben Sleifenbeu S ta p v e rto n unb S e n ha nt (Steif«
©. 103) fufammen. Jene titten auf herrlichen ffltaberris (Jüebfchein«), bie in ber ©tunbe
fecb« SOtiteö machten. Sin Beutel mit gebörrtem Betreibe, ein ober |Wei Schläuche mit ©af<
fet, ein Heine« tupferne« ©efdg, eine bölferne ©cbale, macht ba« ganfe Berdel folcher £eut«
aus. Bisweilen haben fte etwa« gletfch, baä in ©treffen gefebnitten unb an ber ©onne g«
»6rrt ifi. Unter bem ©chwanf bee Kameel« hängt ein Beutel, um ben ®ift aufiufangen.
®te egyptifdjen .fbebfdjcmsS werben mittclfl eines SliemenS gelenft, ber
an einem SJafenringe befeßigt ift. ©en arabifchen Kameelen wirb fef)r fel=
ten bie 9iafe burchbohrt, unb fie folgen bem bürgen ©tabe beS SleitcrS bef=
fer als bem Sügel. SBirb aber, wie eS manchmal in ber SBrunftseit ber
galt i f i , ein männliches Kameel unlenfbar, fo burchbohrt ihm ber Araber
«in Stafentod), unb jielft burd) baffelbe einen gaben, ber mit einem ©triefe
»etbunben iß , woburd) ber Steifer in ben ©tanb gefe|t wirb, baS Shier
ju bänbigen. 2fuf bie 2luSfd)mücfung beS KameelfaftelS finb inSbefonber«
bie arabifchen grauen bebadjt12) . ,
2fud> für ben Krieg wirb baS Kameel feit alten 3eiten als Steifthier
angewenbet13) . S e i ber Urmutl) ber Araber an fPferben iß ihre Steiferei
größtenteils mit Kameelen beritten gemacht. 2Cud) bie granjofen hatten
währenb ihrer SSefiißnahme »on Egypten eine Abteilung »on etwa 500 Ka=
meelreitern auS ihren beßen geilten errichtet, wobunh eS ihnen gelang, ber
SBebuinen ^)err ju werben. lluS bemfelben ©runbe haben »tele Steifer un«
ter ben Sruppen beS $Pafd)a »on Egypten ^ebßheinS erhalten, ©elbß
fleine ©rehbaffen, welche fid) auf bem ©attelfnopfe brehen, werben auf
Kameelen angebracht. Sieß gefd)iel)t jwar nicht in Egypten, aber in
©yrien h«t SöurcEharbt bergleidjen gefehen, unb fte fdjeinen in SKcfo«
bet ihnen he« Stacht« für geuetung bient. Erwähnte Eouriete fegten ben ©eg oon Botnu
bi« SJtutfuE in 39 £agen furftet, wotu bie Karawane, mit bet bie Englänber tcifietc, bie Dop»
»eite 3eit brauste. 12) Bei Karawanen, fagt SCliebuhr (P a lla « neue norb. Bette.
1. @. 152) , bie immer nur ©chritt not Schritt gehen, rettet man fehr heguera.
S)enn bie arabet hoben orbentlidje SXeitfattel, »orn mit einem ©toef fiatt be« ©attelfnopf«,
etwa einen gut hoc®. Ser Keifenbe legt gewöhnlich feine ffltatrate auf ben ©attet, unb
toenn er fo ba« eine Sein um ben ©attelftocf auf ben J)al« be« ®romebar« jurücHegt, fo
fiht er fo beguem al« auf einem,©tuhl- S tart ju reiten, ift freilich fehr unbeguem, aber
auch bafu finb bie araber gewöhnet. 13) ©chon bie SBiibianiter (dichter 6, 5) unb
amalefiter (l Samuel. 30, 17) bebienten fich in ihren Kriegen gegen bie Sfraeliten ber Ka»
ttteele. Bei ben arabern ift e« uralte Sitte »on benSromebaren herab |u fämffen; © trabo
(Hb. 16), S io b o r (lib.2. p.96), Jje ro b o t (lib.7. c.86) fprechenbaoon. 3u berSchlacht
bei ffltagnefia, erjählt £ i» in « (lib. 37. c.40), hatte a n tio ch u « arabifche Schuhen, bie
auf ®tomebaren titten unb »ier ©den lange bünne ©chwerbter führten, bamit fie »on einer
folchen 4po(je herab ben geinb erreichen tonnten.