
1726 £)aê kanteel.
Äameeten (8ôf)! genannt) angie.bt, baf fie roäfjrenb bet Brunßgeit eine große
rotf^e Blafe au§ bem SRunbe heroorßoßen. S a o e r n ie r 23) r bet balb r,ad)
it)m ben ©rient befudße, fpriebt bagegen »on gwei Blafen, meid)« gu biefer
Beit au§ bem SXunbe tjeroorgetrieben mürben. ß u u ie r 24) fonnte biefe
Érfdjeinung an bem »on tijm betriebenen $ärd)en beë einhöeferigen dfa«
meelê auê Algier »on weißlicher garbe nid)t roahrnehmen, unb »ermutigte,
baß bieß »on iijrer Sugenb, fo mie »on ber Umrollßänbigfeit ihrer Brunß
herrühren möchte. 2lud) fein Stüber f r . S u ß i e r 25) fanb biefe Éigen«
fd)aft nicht bei einem ipärd;en »on brauner färbe, baS in ber ©egenb »on
.Ronßantinopel angefauff mar, unb mehrmals Sunge gegeugt hatte. ®»erS«
mann ' ) giebt eê alê eine befonbere Sigenfdjaft feiner britten dfameclêart,
in Bod)ara Suf genannt (alfo in Uebereinßimmung mit bem Sôtjïmon ©lea»
r iu S ) an: „baß baêitameel, menn eê fdjreit ober ermübet. iß , eine große,
ben «Rachen anfüttenbe, mit Suft aufgebtafene Blafe juin SiRunbe heraus
bla ß " ; unb in einem 3ufa|e fagt er: „roaê biefeê iß , habe ich feine ®e«
legenheit gehabt gu unterfudjen, obgleich t bie Érfcpiinung oft gefetjen
habe." Beßätigenbe 2tngaben biefeê auffallenben Borgangeë haben mir burch
Beobachtung ber feit langer Beit in Soêfana einheimifch geroorbenen Sa*
meele »on ©eite © a n t i’ ê 2) unb © a » i’ 8 3), ,§)rofofforen gu fpifa, erhalten.
SRach beê Se^teren Bericht mirb er nur bei ben «SRänndjen, - unb gmar nur
äur Beit ber Begattung angetroffen. Sn biefer fPeriobe, fagt er,. treiben
fte an ben ©eiten ihreê SRauiè einen häutigen, bunfel ßeifd>rothen Äörper
heroor, melden fie gleich «ine» Blafe aufblafen. einige ©cbriftßettcr fpr»«
d)en »on groei Blafen, roeld)e fte gu gleicher Beit beobachtet haben motten;
baê iß aber nid)t mäht. Saê ©tomebar fann nur eine, eingige Blafe her»
»ortreiben. S e r îlnblicf eineê 2Beibd)enê, ber biefe ©erud) »on ihm, bie
©egenmart eineê anbern männlidjen, btünßigen Âameelê fann biefe ®rfd)ei«
nung ber Blafe h«r»brbringen. SRan h»rt anfangs ein bumpfeê fRaßeln,
23) Voyage I. p. 161: „Quand le chameau esf en chaleur----- il leur sort de la bouche
une écume blanche avec deux vessies des deux côfés, grosses et enflées comme on*
vessie de pourceau.“ 24) Ménag du Muséum I. p 136 25) Mamroif. 13<> livr.
1) Steife oon Orenburfl tiac& Q5itcbara- ©.92. 2) Annal, du Mira. d’hist. nat. XVII. p.322.
3) Nuovo Giornale de Litterati. Pisa 1824. Nr. 14. Sfôit0ft|>etlt lit ftroriep’* GöttienXI.
@.39. — Jerner in feinen Memorie scientifiche Deead. 1. Piea 1828,7.
Cainelus. 1727
bann ffcht man auf ber 'einen ©eite be§ SSRaulS eine' rothe, mit mannig«
faltig »ergmeigten ©efäßen b‘urd)ßod)tene, mit Suft gefüUte unb gumeilen
febr auägebehnte .fjaüt hernotfommen, roeldje aber fogleid) mieber. geleert
unb in einen blaßen, häufigen, rungeltgen unb tjängenben .Körper »erroan«
beit unb bann »on bem SXhiere mieber in ba§ SRaul gurüdgegogen mirb;
mobei e8, fid) biefeS gu erleidßetn, ben Kopf nad) hinten unb gugleid) bie
©djnauhe herab gegen ben ^>al§ beugt. 2118 id) biefe Blafe unterfuchte,
fanb ich, baß fte nur burd) bie außerorbentliche (Sntroidlung .ber Uvula
gebilbef mürbe."
lieber bie anafomifdie Beßhaßenheit biefer Blafe hnt guerß home
eine furge, aber »öttig ungenügenbe «Rofig mitgefheilt. Sine feßr au§führ«
liehe Befdjreibung bagegen hat © tu n b le r 4) geliefert, bem «Richter unb
© a » i nachgefolgt ftnb. SBir geben im «Rachßehenben © ru n b le t ’ 8
©atßellung. „ S ie «SRunb» unb Sfacbenhöhle", fagt er, „ iß bei liefern
©hi«r«c n>i« bei ben übrigen SBieberfäuern, feh» lang; mo beibe gufammen«
ßbßen, iß bie ©cblunbblafe (Bursa fnucium), unb rco bie SRadjenhöhle ft'd)
enbigt, iß ba'8 ©aumenfegel. ©ie ©d)lunbblafe iß geroiffermaffen al§ baä
»orbere ©aumenfegel gu betradßen, inbem fie eine fchlaffe, 4 — 6 Sinien
biefe unb fehr bemegliche Berbopplung ber ©aumenhaut iß , meldje »ort
beten hinterem $h«ü' 8«g«n bie Sberßädje ber Bungenrourgel [entrecht her;
abhängt» 3hu Säng8burchmeßer beträgt an 9 Soll, ihr Breitenburdjmeßer
faß eben fo »iel; bie ©eßalt iß o»al. ©er obere fRanb berfelben iß bem
©aumen angeheftet unb mit beßen ^aut »ermad)fen, enge, im ^jetabßeigen
attmähltg breiter merbenb, gegen ben unteren un,b freien Stanb aber mieber
fdjmälet. ©iefet IRanb iß freiSförmig unb in ber «Dfitte mit einem ßad)en
@infd>nitt »erfehen, meghalb et in gmei ßumpfe ©))i|en getheilt iß. Sie«
fe§ Drgan geht jebod) jebcrfeit§, nachbem es faß anberthalb Soll »om ®au=
men herabgeßiegen iß , mit einem »ormärtä geridßeteten Bogen in bie ©ei«
tentheile ber Bunge übet; ber eben ermähnte Bogen hat biefelbe Belaßen«
heit al§ ber Bungenbogen be§ ©aumenfegels, iß mit bem Bungenfchlunbfopf«
SRuäfel »erfehen unb trägt babur.ch nidjt roenig gur großem 2lehnlid)feit
biefeä ©tgan§ mit bem ©aumenfegel bei. S e t übrige unb groar ber grö«