
©ie Wuffaßrt ju ben obctjlen ©tafeln, fo wie' bie Hbfaßrt' if i nießt
feiten feßr gefäßtlicß, ba bie 2Bege überaus feßroff «nb fteil ftnb, fo baß
man fteß nießt wenig »erwunbern muß übet bie ©ießerßeif, mit welcßer baS
®teß folcße fPfabe paffirt. Se ßößer man hinauf fommt, beflo fnapper,
jugleid) aber bießter wirb bet ©raSwucßS, unb ßier »orjügtieß finbet man
■bie 21'lpenpflanjen, bie bem gutter bie auSgejeießnete Äraft geben. SaS
IttpengraS befielt meijl auS benfelben ©raSarten, bie unten im &ßale wacß=
fen, nur if i eS iaum ben britten SEbjeil fo ßoeß unb ungleicß fetter. 2C18
bie mild) = unb butferreicßflen Pflanjen werben gefd)d%t: Phellandrium
mutellina, Alchemilla vu lg a ris , Plantago alpina, Pimpinella alpi-
n a , A re tia helvetica unb alpina, T r ifo lium alpinum, Astragalus
alpinum u. f. w. ©er JCufentßalt auf ben oberjien ©täfeln ifi nießt fei»
ten mit großen Sefcßwerlicßfeiten »erbunben-, ba fte, wie in ben ®larnet=
Sllpen, bereits über ber Stegion beS #olämu<ßfeS liegen, baßer bie Melpler
ißt Srennßolä, fo wie baS Saußolg ;u ben Jütten »on ben untern ©tä=
fein auf bem Stüden. ober mit ©aumroffen ßinauftragen müffen, waS feßr
müßfelig if i , ba fte »iel Srennßols brauchen unb ber falten Släcßte wegen
;beinaße befiänbig bafelbfi feuern.
iluffer ben bem Stiel) jugänglicßen 2llpwiefen giebt eS notß folcße, bie
ißm unjugängließ ftnb, inbem fte tßeilS .auf ben ßöeßflen ©ipfeln bet 211=
pen, tßeilS jmifeßen feßroffen gelfen an jdf>en Itbgrünben liegen. 59Ut
gußeifen »erfeßen, if i eS bem füßnen Äelpler allein mögtieß, unter 2ebeng=
gefaßt fiel) biefen Srten ju näßern unb baS fräftige ©taS, ba§ bafelbfi
wäcßft unb in maneßen ©(ßweiger^antonen SSB i l b ß e u genannt wirb,
einäufammcln. ©iefeS ifi befonberS eine 2£uSßülfe für ben armem SÄann,
ber »om erfien Mugufi an bie ©rlaubniß ßat, baffelbe ju benüßen. SBenn
eS gemaßt if i, wirb eS in ^eugarne ober SEücßer gebunben, unb bann ent=
weber über bie fieilen gelfen ßinuntergeworfen, ober mit unglaublicßer ©i=
eßerßeit auf bem äbopf unb fRüefen in bie tiefem ©egenDen ßinab getragen.
©ennßütfen finben ftd) auf einem jeben 2llpfiafel eine ober meßrere,
je naeß ber ©roße ber 2tlp unb ber ICnjaßf ber SEßeilßaber, benn ju einem
jeben ©enntßum geßört eine befonbere ^)ütte. ©ewößnlicß if i in ber ©eßweij
eine folcße in brei SEßeile getßeilt; in bem erfien wirb baS Stieß gemolfen,
aud). ftnb meifi einige, ©cßweinfläde barin, über, welcßen ber genügfam.e
Melpler feine ©cßlafflätte ßat. ©er zweite Sßeil ifi bie eigentlicße üücße
mit bem geuerßeerb unb ben meifien ©erätßfcßaften; ßiet wirb bie SRilcß
»erarbeitet, unb Sutter unb Ääfe batauS gemaeßtv ©er britte SE-ßeil ifi
bie SRileßf ammer, welcße, um bie SJlilcß frifcß unb unuerfauert ju ßalten,
am tüßlfien fepn muß.
3n ber ganjen ©eßweis ßält man jur Seforgung bet Xlpgefcßäfte bloS
SRannSleute; bie SBeibSleute bleiben unten im $ßale. S f i ber Sefißer
ober g?ad)ter bet 2llp felbfi ein Sauer, fo »erfteßt er mit feinen ©ößnen
ba§ ©efißäfte; gewößnti’cß aber ßält er baju £necßter nämlicß einen ©enn,
einen 3 ufenn unb einen Äüßbub, ber bie beerbe ßütet, bamit fte nießt an
gefäßrlicßen ©teilen ju ©tßaben fomme. SBo ©cßafe ftnb, ßält man ei=
nen ©cßäfer, unb wo Scßfen, einen Slinberer. Sn Sapern unb ©aljburg
nimmt man aud) fiatt ber SÄänner Sirnen, ba»on ßier bie eine ©enbin, bie
anbere Äüßbirne ßeißt; aud) in Sberfieiermarf beforgt eine ©eßwaigerin,
Srcnblerin bie Sllpwirtßfcßaft tn ißrer ©djwaigßütte.
@o einfaeß als bie #ütte, fo einfad) ifi aud) bie Siaßrung unb Älek
bung beS ©ennen. SSon allen menfeßließen SBoßnungen weit entfernt, if i
er mit feinen ©ubfifiensmitteln junätßfl auf ben ©rtrag feiner beerben
unb auf ben mitgebratßten SSorratß »on SReßl befeßränft. 2tu§ biefent be*
reitet er bureß Sufaß »on SRilcß unb Sutter meßrerlei ©peifen, bie, an
fieß äußerfi fett unb un»erbaulid), ißm bei feiner angeprengten Arbeit boeß
reeßt gut befommen, unb beten gefeßidte Verfertigung ißm ju nießt gerin=
gern Siußme gereidjt.
Sn maneßen Äantonen ber ©eßweij, Wie in ©taruS, bleibt ba§ Vieß
bie ganje Seit, wo e8 ftd) auf ben 2llpen aufßält, im freien; in anbern
bagegen, wie in SlppenjeU, wirb e? SiacßtS unb wäßrenb ber größten 50Ut=
tagSßiße in ©fälle gebraeßt. ©er freie ungebunbene Äufentßalt auf ben
2£lpen unb bie gefunbe fräftige Slaßrung, bie e§ horten ftnbef, geben bem
8tinbe bafelbfi eine größere fiebßaftigfeit unb Sutraulijßfeit, bie ftd) befon?
berS bei ber Ifnfunft eine« gtemben äußert. „3teu jufammen gefommene
beerben »ereinigen fid) über bie tfnfprüeße ber einjelnen SBeibgcnoffen erfl,
naeßbem fafl allgemeine Kämpfe bie gegenfeitigen Äräfte beflimmt ßabenj
atlmäßlig treten nun einige »on ißnen wieber frieblid) jufammen; e§ fam=
mein fieß «eine ©efellfcßaften, bie ißre eigenen fpiäße auf ber SSSeibe be=