
£>pne bie Stöglicpfeit eineg folcpen Umflanbg abfolut ju läugnen, ftefje
iä> im ©eringfien an, ju behaupten, baß bet gah nur fetjr feiten »or=
gefommen fepn fönne. Sä) habe häufig dfameele fcpladjten feljen ^ aber
nie in bem Stagen eine§ biefcc Spiere einen großen Borratp »on SBaffer
bemerft, auffer wenn biefelben am nämlichen Sage getrdnft worben waren.
®ie Sarfurs .Karawanen haben oft wegen Stängel an SBaffer Ungläubig
che& e'rbulben muffen, nehmen aber nie ju bem oben erwähnten 2fu§funftg=
mittel ihre Suflucht. Stan mag e§ »ielleidjt in anbern Steilen 2Cfcifa’S
anwenben, aber in Arabien fcpeint e§ unbefannt'äu fepn."
@o weiß benn B u rd p a r b t , ber bocp ©gppten, Stubien, Arabien
ünb ©prien burcpwanbert hat, alfo Sänber, wo man ftd) auf Steifen als
tenthalben ber Äameele bebient, er weiß au§ eigener ©rfaprung ober felbfi
nur au§ ben (Sagen ber Straber nichts, weber »on ber gdhigfoit biefet
Spiere, auf 15 Sage hin ©urfi j« ertragen, noch »on bem allegeit »orfinbs
liehen SBafferoorratpe in ihrem Stagen, eben fo »ergeblicp habe i<h mich
nach Beglaubigung folcper Angaben in ben neueren Steifebefcbreibungcn, bie
ben Srient ober Storbafrifa betreffen, umgefepen, obgleich .Klagen über
SBafferSnotp bafelbfi faft einen ffepenben Slrtifel augmacben24). ©a§ ©elts
fame bei biefer ©ad)e tfl, baß wäprenb fte ber piftorifepen ©laubmörbig;
feit entbehrt, fte eine lange Seit pinburep burd) bie 2£natomen eine Stube
fanb. 2ll§ nämlich 3>erraitlt bie eigentümlichen Sellen in ben beiben
erften,Stagen be§ ÄameelS entbedte, glaubte er, fo wie © aub en to n ,
6 u » ie r u. 2t., baß fte bie Befiimmung hätten, alg SBafferbepälter ju bienen,
Welche ba§ eingenommene SBaffer in ftd) aufbemahrten, um bei Stängel an
frifepem ©efränfe ba§ gutter unb felbfi bie Stunbpöple «ach Belieben be*
feuchten unb mithin baSSrinfen auf lange 3eit entbehrlich machen ju fönnen.
©egen biefe 2£nftcpt erflärten ftd) juerft S tu b o lp p i25) unb
24) Stud) ber perfffclie ©efattbte, 6er iiti äuftrage ber jarifer Slfaberaie von ben nach
@&ina gefebieften SKiffiouaren hierüber befragt trurbe, « flirte , baj man feintewege SBaffer
im ® agen ber jbameele antrlfe, unb bat ec niemale habe baron erjlblen (téren, bajj er.bar
leiste SESittel ber Äaratranen bei äufferffee SBafferenotb fee, ibnen btn ®aud) ju Bffnen, um
m it bem angeblichen SBaffer ben ®urft iu lefeben (Perrault. p. 6 t). 25) Scunbtiff
ber cphbftelog. I. ©.135.
S ta p p 1) , benen tfnbere nachfolgten, unb jeigten baê Unwaptfcpeinlitpe
unb Unhaltbare einer folcpen ©eutung. ..66 mußte namlid) für biefelbe
fchon ber Umjianb bebenflid) erfepeinen, baß ein ähnlicher Sellenapparat
auch bei ben Samaê. erifiirf, welche feineêwegê bürre SBüfien, fonbern wafs
ferreiche ©ebirge bewohnen, unb benen baher innerliche SBajferbepälter »öl?
lig unnüß wären, ©ann aber auch pat man, wie fepon B u rd p a r b t
erwähnt, große SBafferoorrätpe in bem Stagen biefer Spiere nur bann ges
funben, wenn fte nicht ju lange. »or ihrem Sobe getrdnft Worben waren.
■66 fónnen ferner biefe Sellen nicht alê ergiebige ©ijietnen angefepen wer»
ben, weil fte nicht geräumig genug ftnb, unb mit ber großen Stenge SBafs
ferê, bie ein Kameel auf einmal ju fiep nimmt, in feinem gehörigen Bet»
pältniß flehen. 2£ucp hat Stapp barauf aufmerffam gemacht, baß baê
SBaffer beim Saufen gar nicht unmittelbar in bie rechts gelegene SeHens
gruppe beê panfenê gelangen fönnte, ba fte »on ber Stünbung ber ©pets
feröhre weit entfernt unb bureb feine Stinne ober eine anbere ©intieptung
mit ipr in SSerbinbung gefeßt ifl. ©ê müßte alfo baê SBaffer, um in
biefe Sehen einjubringen, burd) bie ffltaffe beê gutterS burchgehen, ohne
fiep bamit ju »ermifepen, waê um fo weniger angenommen werben fann,
ba bei SBieberfäuern, aud) wenn fte fepr lange niept gefreffen paben, ber
hänfen immer »iel gutter enthält. ©ie linfe Sellengruppe beê $>anfen>
obfepon in feiner bireften SSerbinbung mit ber ©peiferöpre, fönnte aders
bingê »om jwelten Stagen auê- mit SBaffer erfüdt werben; tnbeß läßt eê
fiep nicht benfen, baß ben Sehen biefer-beiben teßten SCbtpeilungen eine ans
bere gunftion, ■ alê ber reeptê gelegenen Sehengruppe beê fPanfen jufom5
men fohte.
SBenn nun aber bie Sehen ber beiben erfien Stägen beim Äameet, wie
beim Santa, nicht alê SBafferbepältniffe betrachtet werben bütfen, waê
möcpte benn wopl ipre eigenttidpe Beftimmung fepn? ©epen wtr unê jus
brfl nach bem Snpalfe um, welcher bei ©ectionen ftep in ipnen gejei-gt pat.
Sn ben Sehen beê fPanfen fanb S t icp te r4) Suft; $ ome3) in ben Sehen
l) Jö e u fin g e r’e 3citfcbc- für bie otäan. cpOpfff- T. @ 449. 2) ©. 19. 3)
Eectures- on cómparative anatomy. I. p. 165. ®ie S8eo6acbtungen würben nn einem alten
Äameeie gemaebt, bae nacb bteitägigec gntbebtung bee SBaffec« m it J)eu unb etwae-© aii