9tc^)t intereffanteBeobachtungen bat 2B e d h e t l i n 55) über bic 3ebu’S
mitgetheilt, bie feit 20 Sahren auf einer SReierei bei bem Eöniglid) Wür»
tembergifdjen Sgnbhaufe EÄofcnjiein gehalten werben. Sie fpofe bei bet
SRei)rjaj)t ber bortfin gefommenen Öriginglt^iere t>at etwa 3' rf). (ohne
jo f fe r ) betragen; nur eine einjige K u f darunter- war gróf er unb wol;I 4'
hoch- S ie Körpergröf e biefeS ©tamme? fat feit feiner ©inführung burd) gute
9tat)rung, fprgfältige 3Cu8mahl ber 3udjttf>iere unb »erhältnifmäfig fpdte
Sulajfung jur Belegung, augenfchejnli.d) jugenommen, fo baf je|t bie^)óf)e
meift 4' beträgt, boef). {ommen .hie unb ba auch wieber »oUEontmen auSge»
wadjfene SStjtere non nur ftarf 3' fjöhe »or, S ie urfprünglid;e Körper*
form bst biä je |t auch bje fÄachjucht,, rpelcfje bereits bis in bie »ierte ®e*
neration ge()t, behalten; ber Dörfer bat ftd) babei nicht »erdnbert.
S ie Farben waren »erfdjieben: mandje ber Spiere näherten ftd) bierin
jiemlid) ber auf ©.1636 non B u f fp n angegebenen; anbere waren mehr
hellbraun, anbere febt b**fafd) unb lebhaft weif mit Braun ober@d)warj ge*
flecEt; eine K u f aber war ganj weif ober »ietmebr filbetfarb53).
S ie Sfiere würben anfangs forgfältigfi rüeffid)tlich ber SÄahrungSmit*
tel unb ber SBitterung bebanbelt. S ie erhielten nebji gutem fjeu nod)
SÄ obren, .Korner u. bgl., unb würben nur bei gutem SBetter in’S greie
gelaffen; feit langer Seit aber werben fte ebenfo wie gewöhnliches Siinboiel)
bebanbelt, bringen im Sommer ben ganjen Sag auf Sßeiben ju , unb be*
fommen im ©talie nichts als wdfrenb ber warmen SabteSjeit grüneS gut*
ter unb im SBinter Ipeu, wobei fte ftd) ganj gut falten. S ie legen fogar
bei biefer fRafrung auffallenb fdjnetl unb ftarf an gleifd) unb gett ju,
leftereS jebod) mehr auf bie äuferen Sbeile beS .Körpers.
Siefe 3ebu’S jeigfen ftd) non gleicher grudjtbarfeit als unfer einhei*
mifcbeS ERinboief). S ie Kalbet fommen fefjr jart unb fdjwad) gebaut jur
SBelt. Anfangs hat eS einige ©chwierigfeiten, fomoft bei ben SRuttern
als Kalbern, um ein orbentlid)eS ©äugen ju ©tanbe ju bringen, unb oft
geben bie SÄutter fehr wenig SÄild), fo baf bann nur eine färglid)e @r=
näftung beS ffungen flattfinbet; bie meiften aber nähren bie Kälber gut. 2
22) 2C6Mlt>. bec 8tint»iel>*3tafien. £eft V. SS. 15. tab. 27 — 28. 23) SDtefe. ttuMSöon
unê auf Tab. CCXCVIII. A. bqrgeftcllf $ fie ift in .liegenber Stellung.
S e r SÄildjertrag burd) SÄelfen ber Kühe «ach bem entwöhnen ber Kälber
ift gewöhnlich unbebeutenb unb hört balb auf, bod) hat er feit ber @infüh»
rung beS ©tammeS jugenommen; eingelne ber Kühe gaben aud) gar feine
SÄild) burch Steifen. Senn einmal baS Kalb etwas erjiarft if t , fo geht
feine ©ntwicElung »ollenbS fdjnett unb ohne JCnftanb »Pr ftd). SÄit 2 bis
3 Sahren Tllter werben bie Shiete gut Paarung jugelaffen.
©eit längerer Seit würbe aud) eine Paarung »on biefen offinbifdjen
Sudjtjfieren mit gewöhnlichen beutfehen Sanbfühen fortgefe|t; aud) bie ba*
»on erhaltenen Baftarbe werben wieber unter ftd) fortgepflanjt. S ie @r*
gebnijfe. barauS finb intereffant. S ie ©röfe beS .gsöcEerS j . B . wedjfelt bei*
nahe regelmdf ig , je nadjbem mehr ober weniger B lu t »on bem einen ober
bem anbern ©tamme eingemifd)f ift; bie SÄilchetgiebigfeif fteht im Surd)*-
fdjnitte ungefähr in ber SÄitte jwifdyert beiben Staffen. Snt SlHgetttetnen
fann webet »on ber einen, nod) »on ber anbern berfetben bemerft werben,
baf fie überwiegenb nad) fich geartet habe. Sei ben Stad)fommen ber um
ter ftd) fortgejüdjteten Baftarbe fd)«int ftd) bet fhöCEer »edieren ju wollen,
Siefe Shiere ftnb jurn ffiheü häbfd) geformt, ©ine eigne Äbättberung bet
gewöhnlichen Sebu’S fam »or etwa 12 Sahren auS ©gppten nad) fÄofem
ftein. Unter 7 ©tücfen nämlich, bie eingefntjrt würben, waren brei ge»
wöhnlid)e 3ebu>g, barunter jwei nicht ganj 3' hohe Kühe; bie anbere $)ar=
tf)ie aber befianb auS brei Kühen unb einem jungen 3ud)tf£iere, welch« gtö=*
per, befonberS aud) »iel länger als bie Sebu’S, gefällig geformt, »on gatbe
gelbbraun, ber ©tier etwas weif geflecft, waren, ©ie hatten ebenfalls
eine 2trt »on ^)öcfer, jebod) mehr auf bem ä?alfe. S ie Sänge beS ©tierS
ij i auf ber tfbbilbung ju 6' 8 " , bie äpöhe 3« 4' 4'' rt). angegeben. 2Sir
finb mit StBecfberlin berSÄeinung, baf »ietteid)t biefer ©djlag burd) eine
ähnliche Kreujung entjianben ift, wie folche in SBürtemberg mit bem 3ebu
unb Sanb»ief »erfucht worben ij i. Uebet baS Verhalten biefer S h 'cce taft
fich beinahe baffelbe wie »om 3ebu fagen, nur fonnte man nicht »iel Stach»
jucht »on benfelben erlangen.
S ie in Stofenftein gemachten Beobachtungen über bie Sebu’S ftnb itt
boppelter Bejiehung »on SBidjtigfeit. ©inmal jeigen fte, baf bie Sebu’S
nicht bloS fich bei uns fortpflanje», waS fd>on auS anbern SBeifpielew bt*