■manen geben itjren dbameeten jeben ütbenb einen Satten au§ ®er|ienmrf)l
unb SBajfer. 3nt SEoSlanifcfen betommen bie TtrbeifS = Äameele in grofeu
©tallungen $eu, jebod) uur roährenb beê SBinterS, benn ben übrigen SEljeil
:beê 3 af)reê halten (ie ftdj auf bent Sanbe mit ben übrigen auf, bic bafelbft
•immer itjre SBeibe finben. ^>ier freffen fte »orjüglid) baê 2aub ber @id>e,
•jforï* unb ©techeidie, ber ©rlen unb anberer Säume, Sufdjwerf, Srom*
'beerfträudjen, S i fh ln , $aibefräuter unb anbere f)arte unb trocfne ©emäd)-
;fe , mährenb fie baê faftige grüne ®raS, wonad) atte anbern beerben fo
•begierig ftnb, unberührt flehen taffen. Siefe ffiorliebe für trodene äträtt*
ter giebt ihnen eben bie fd)ä£enSrcetthe gigenfdjaft, in ©anbwüfien mit
lijrer fpdtïid>en bürren Segetation nod) bie Stiftet ju einer, wenn aud)
f'ärglid)en, ©ubftfienj ju ftnben.
-®enügfamer mo möglich al§ fetbft im (Sjfen, fïnb eê bie Äameele im
Stinfen, unb bief Ift eine anbere 4>aupteigenfd)aft, welche fie für ben
Aufenthalt in mafferarmen SBüflen quatifïcirt. Ueber ihre fähigfeit, nad)
Umftänben S u r j i ertragen ju fönnen, ifi fd)on ©. 1740 ausführlich gefpto*
■djen morben. 2So tnbef, mie im SEoSfanifdjen, SBaffer genug »orhanbe«
ift, werben fte affe Sage einmal getrónït.
'Sie S r u j t f l tritt bei bem Jtameete ju @nbe SanuarS-20) ober lfm
fang gebtuarS21) ein, unb bauert jroei Stonate; bei ben Stännchen äuffert
fié fid) mit »ier, bei ben 2Bribd>en mit brei Sahtcn; bod) läsf f man im
SoSfanifdjen bie erfletn, bamit fte erfiarfen, »or bem fed)jien Sahne nicht
feg 3u-biefer Seit werben bie Stätmdjen unruhig, lärmen, beifen unb
flofen ihre ©efährten unb felbft jumeilen ihre SSärter. ©ie freffen als*
bann fehr menig, ber Sauch ifi beêhalb magerer unb hint«« flati «ngejo*
gen; überhaupt magern bie Sfnere ab, mteberfäuen tangfamer, unb beme*
gen oft bie Äinnlaben aufeinanber, ohne etwas jwifd)en ben Sahnen ju
haben, woburd) ein unangenehmes fdjarfeê Änitfdven ber»orgebrad)t mirb.
Seit Urin laffen fte tangfam, fangen ihn mit bem ©djmanje auf unb H
fprcngen ftd) bamit ben Stüden. Sie geuchtigïeit auê ber ifbinterhauptS*
•brüfe mirb reichlicher ergoffen, fo baf bie fbaare am untern Sheil be§
SJtadcnS
Stadens banon' näp werben. S aS ©onberbärffe. aber if i , baf fte mitunter
aus bem SRunbe eine gtofe Slafe feroortreiben, wetd>e fd)on ©. 1727 auS*
führ,fid) befd)rieben i f l22) . S ie 28eibd)en bringen bie Srünfigeit in gröfe*
rer Stuft ju . (Sin ^)engfi genügt für 20 bis 30 2Beibd>en. (Sr bulbet
feinen Stioalen in feiner Stäbe, unb wenn ftd) wäfrenb ber Srunfi jmet
^»engfie in einer beerbe beifammen befinben, fo fätnpfen fte h'ftifl | j i
einanber burd) Seifen unb «Schlagen.
S a f binftebtlid) ber SSegattungSweife beS ÄameelS baS alte Sprich*
wort: retromingit, ergo retrocoit unrichtig i f i , if i fefon. früher nad)*
gemiefen.
S ie S r a g e je i t beS 2Beibd)enS. bauert 12 SÄonafe23) , nach beren
JCblauf e§ ein einziges SungeS jut SSelt bringt. 3u Anfang beS jweiten
SahrS lä f f eS ber Tlrabet nicht mehr faugen, inbem er ihm ein »otn
fdjarf jugefpifteS, 4 Soff langes ©tüd ^olj burd) ben (Saunten fiöft,
■baf eS wieber aus ben Stafenlöchern heroorfommt; hieburd) erreicht er fei*
■nen Swed, ohne baf bod) baS S h 'cr im Stbweiben beS ®rafeS ber Sföüfie
gehinbert wirb. 3n betfelben 2lbftd)t befefiigen bie SEurfmanen quer burd)
bie 9tafentöd)er beS jungen ÄameelS ein ©tüd ^»olj, baS an beiben ©nben
jugefdjärft ift unb bie SÄutter ftidjt, worauf fte auSfd)lägt unb fortläuft.
Samit baS Sunge nur jur gehörigen Seif faugt, werben bie Sifien in ei*
nen Seufel eingefhloffen, ber beti Stamen ©d)amle führt, ©tatt beS
©chamle bebienen ftd) mand)e Araber aud) einet bünnen ^)olgfd>etbe, um
bamit bie 3ifen ;u bebeden. Sn Salden beS SOtangetS ftnb bie Äameele
unfrudjtbap24).
22) «Berfll. © auf in g ro tie))’« blotiltn x i. ®. 4t unb S a n ti. 23) £>tea*
rin « S.572. — ütach © a n tt unb € itoier 11 bi« 12 DRonate. 24) * u rc f<
b a tb t @. 108.' — ®a in Sobfana bie Semetfuns sentaebt toutbe, bafi ba« inrtst
Äameei fo febroad) auf bie SEBelt fomrat, baf e« fid), um bie 3il;en jn eneichen, nicht auf
ben SB einen ju halten oetma«, fo nimmt e« ber Sffiarter auf feen 2itnt unb hält e« empor junt
©äuaeni' nach 5 bi« 6 Sagen hat e« bereit« fo oiel ©tdrfe aewonnen, baf e« ftefe aufrecht
Üetten fann. Um feie trlcftiaen Sffleibchen beffer iu fiebern, »ereiniat man fte toäbrenb be« er<
flen SRonat« ihrer £räcbtiafeit unb einen hRonat oor ihrem SSBurfe in einer arofen Scheune,
wo man fie mit ipeu füttert (S a n ti ©. 323).