
©ephenE erhalten f)atte. Syrern lleuffern nach hätte man fte »ietteicht
nicht gleich »on ben anbern arabifdjen Sameeten unterfd;eiben tónnen. 36re ©eine
waren gwat etwas gerabcr unb bünner; aber baS Äuge fjatte einen ebeln ‘JtuSbrucf,
unb in ber gangen Gattung war etwas, woran man bei alten Shieren baS
gble »om ©emeinen unterfcheiben fann. 3m norboftlidjcn Stfrifa, wo, wie
erwähnt, ber Sctul ben Kamen ^»ebfdjein fütjrt, giept man bie ©ennaar*
gtäffe unb bie ber nubifepen Sebuinen allen anbern gum Seiten »or; bie
Sarfur=Sameele ftnb als Keitthiere »iel gu ferner.
S ie guten nubifdjen 4?ebfd)emS finb fo gelehrig unb gepen einen fo
flüchtigen unb angenehmen $)ap, bap fte ben SRangel.an Uferben beffer
atS alle anbern fiameele erfepen. ©ie meiflen betfelben ftnb weiplid); an
©cpneUigEeit übertreffen fte alle bie »erfdjiebenen Staffen, welche in biefen
Speiten beS SRorgenlanbeS oorEommen. S e r Käme ©feparp (er bezeichnet
ein Sameel, welches in einem Sage 10 Sagreifen gurucflegt) ifi in
©gppten unb Kubten befannt, wo unglaubliche ©efepiepfen »on einer Äa=
meelraffe ergäplt werben, bie auep bei uns ©ingang gefunden haben. „ 3 <h
jweifle jebod)", fagt B u rd p a r b t , „ob biefe Spiete jemals irgenbwo anberS,
als in ber ©inbilbungStraft fantaftercid)er Sebuinen erifiirt ha&en. SBoHte
ich bie ©efepiepten arabifeper unb nubifcher SBebuinen in biefern SBetreffe
wieberholen, fo würben bie Umjiünbe jenen ähnlich etfeheinen, welche gu
leichtgläubige Keifenbe »on ben Äameclen ber SSerberei erzählen. Solchen
Singen fann iep nicht eher ©lauben fchenfen, als bis fie auffer allen 3wei»
fei gejiellt unb tpatfadjlicp erwiefen ftnb. ©in SJebuine beS ©tammeS
Stbabbe ergäplte mir einfl gu Slffuan, bafj fein ©ropoater bei manchen ®e«
legenheitert »on hier in einem eingigen Sage nach ©iut reife, waS eine ©nf=
fernung »on wenigenS 250 engt, (beiläufig 55 beutfepen) SReiten, if i , unb
bap» baS .Stameel nach SSoUenbung biefer Keife nicht im ©eringflen mübe
fet). 2Cttf eine poftfioe Sßeife habe ich mich jebod) niemals »on einem gatte
gtóperer ©efchwinbigfeit übergeugen fórinen, als »on bem, welchen ich fo=
gleich erwähnen w ill, unb babei glaube ich, bap fepr wenige Stameele in
©gppten ober Kubien einer folchen Sraftanjirengung fähig ftnb."
„©ie gröpte Seifiung eines .jjebfepein nämlich", fährt 25 u td p a tb t
fort, „bie gu meiner Äenntnip gefommen if i unb auf hinlänglich glaubhafter
Autorität ruht, ifi bie eines ÄameelS, welches einem SRamelufen = S3ep. gu
©Sne in Sberegppfen gehörte unb welches er einem Häuptlinge ber Söifepatein
um 150 fpanifepe SollatS abgefauft hatte, lieber biefeS Stameel war eine
SBetfe gemacht worben, bap eS in einem Sage gwifepen ©ottnenaufgang
unb Untergang »on ©Sne nach ©enne unb wieber gurücfgepen, ober, mit
anbern Sßorten, einen SSeg »on 125 engl, (beiläufig 27 beutfepen) SReilen
in biefer Seit gurücflegen fode. ©S erreichte gegen 4 Uhr KacpmittagS ein
S o r f , welches noch 16 engl. SReilen »on ©Sne entfernt war, unb hier
giengen ihm feine Sträfte auS, naepbem eS 115 engl. (25 beuffdje) SReilen
in 11 ©tunben gurüdgelegt unb gweimat auf einer gäpre über ben K i l ge=
führt worben war, wogu jebeSmal wettigfienS 20 SRinuten erforbert wur=
ben. ©in guter englifcper Staber würbe baffelbe unb »ielleicpt -noch mehr
leifien, wahrfcheinlid) aber nicht in einem fo warmen Älitna wie baS ©gpp*
tenS. ©pne fo ergwungene llnfirengung möchte biefeS Äameel waptfepein»
lieh 180 ober felbfl 200 engl. SReilen binnen 24 ©tunben gurüdgelegt ha=
ben, welches nach bem SRaapfiabe ber furgen Sagereifen ber Karawanen
ungefähr fo »iel als 10 Sagreifen fepn würbe."
SeShalb, meint 2 3u rd p a rb t , fepeint bie oben erwähnte Behauptung,
bap. eilt Stameel in einem eingigen Sage 10 Sagreifen gurüdlegen Eönne,
nicht fo feht übertrieben gu fepn, Kbfutb würbe eS aber fepn angunepmen,
bap ein Shier in einem eingigen Sage gehnmat weiter laufen Eönne, als
ein SRann wät;renb berfelben Seit gu gehen im ©tanbe i f i ; unb bie ©cpnel=
ligEeit eines ÄameelS Eomrnt auf Eurge ©ntfernungen niemals ber eines ge=
wohnlichen $P ferbeS gleicp. ©en Salopp (welcher niept bie natürliche ®ang=
art biefeS SpiereS ifi), Eann baS .Stamcel nie über eine palbe ©tunbe auS=
bauern, unb bie ergwungene Slnflrengung beim ©atlopiren giebt nie einen
©rab ber ©djneHigEeit, welcher bem eines gewöhnlichen fPferbeS gleich*
Eommt. ©er ergwungene Srab eines ÄameelS ifi feiner Kafur niept fo
fehr entgegen, unb eS hält benfelbm mehrere ©tunben auS, ohne burd) fon=
berlicpe ©pmptome SRattigEeit gu »ervathen. 2Cber felbfl biefer gegwungene
Srab förbert bei weitem fniept fo gut, als biefelbe ©angart eines mäpig
guten fPferbeS, unb a3urcEharbt glaubt, bap 12 engl. SReilen in einer
©tunbe gurücEgulegen ber äufferfte ©rab ber ©chnelligEeit if i , ben baS al«
lerbefle ^»ebfhein im Srabe erreichen Eann. Sm ©alopp Eann eS »ielleicht
aufS höchfte 8 ober felbfl 9 engl. SReilen in einer hali)en ©tunbe gurü*