' i. Damm erde und Lehm mit Kieselgerölle . . - . .
2. Sandstein von Töthliek-grauer Farbe, massigem Korn, .lockerem Gefüge,
mit eingemengter Porzellanerde, mit Glimmer . . . .
■ 3: Dergleichen Sandstein von gelblich grauer Farbe : . . . .
4. Dergleichen Sandstein von festerem Gefüge, graulich weiss .
5.. Dergleichen grobkörniger, lichtgrauer Sandstein ' .
6. Blaulichter Sandstein mit losem Kiesgerölle und brezzienartigern Gefüge
7. Röthlich grauer Sandstein von lockerem Gefüge • . ... .
8. B r e c c ia ,. mit Quarzgeschieben durch Eisenocker und Brauneisenstein
zusammengekittet > * . . . . . .
.9: Mergelartiger Kohlenschiefer mit Pflanzenabdrücken . . . .
10. Kohlenschiefer mit Pflanzenabdrücken, mit Steinkohle überdeckt
11. Brandschiefer mit Schieferkohle . . . . . .
12. Reine Schieferkohle, mit mineralisirter Holzkohle (W e rn e r ) auf den
schiefrigen Lagen,' und durch 5 Zwischenlagen Kohlenschiefer 2 — 3U
'■ dick durchsetzt - H«: ' >. - .. v • . . . . .
13. Brandschiefer, mit Schwefelkies und Steinkohle • .
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Freiberger Decimalinäass.
An einzelnen Stellen findet man auch ganze Lagen von Geoden aus. grauem Thoneisehstein (dichter
tliöniger S p lia e rö s id e r it , Haussmann), die theils .ganz, theils inwendig hohl, und säulenförmig
gestaltet sind, nach Art der Basalte. In den Radnitzer Kohlenwerken, in dem Wra-
nowitzer; Stollen,- findet man sie in den Zwischenmitteln zwischen der Kohle, auf der Herrschaft
Schlau im Rakonitzer Kreise über dem Kohlendach; sie enthalten nach der chemischen
Analyse des Hrn. Professor FTeysmuth:
Kohlensäure
Wasser. . . .
Eisenprotoxyd
Manganpr o toxyd
Kiésèl . . .
Thön ’ . .
Eisendéuleroxyd
Verlust
28, 5o • -
I j 1°.,.
52, 80
2., 66
fa B
.$, 75 ■ j
O, 32
96? 52
5 , 48 zs~).i
In England/ im Lütticher Lande, hegten dié Steinkohlen viel tiefer, der Wechsel der
Schichten ist" viel häufiger ; in Bezug auf die Formation und den Niederschlag der Kohle seihst
sind sie -aber alle übereinstimmend. Der hauptsächlichste Unterschied in geögnostischer Hinsicht,
der zwischen den Steinkohlenlagern tief im Cöntinente, und jenen in der Meeresnähe
obwaltet, scheint bloss darin zu bestehen, dass die Aufschwemmung über der Kohle nahe am
Meere,mit -Schaal thieren und in den oberen Schichten mit organischen Resten auf eine unruhige
tumuituarische Anhäufung hindeulet, indess tief im Cöntinente die Steinkohle meistens
ganz oline Schaalthiere, mit unter sich ziemlich gleich bleibenden Äufschwemmungsschichten erscheinet.
Fortgesetzte Beobachtungen werden vielleicht über die verschiedene Bildung der Steinkohle
in gesalzénemr oder •ungesalzenem Wässer Aufschluss ertlieilen.
In Portugal, wo sich die Schwarzkohlenahlagerung ebenfalls weit bis unter das Meer erstreckt,
findet sich dieselbe bei B ua rcos unweit Mendoza in einer- Tiefe von 745 Palmen.
Sechs Kohlenschichten wechseln mit Kohlenschiefer und Kalkstein ah; die mächtigste Kolilen-
schichte ist die unterste, die zweiunddreissig bis ■ sechsunddreissig Zoll beträgt; woraus die
Sohle oder , die Aufschwemmung über dem Daehe der Kohle bestehe; wird nicht angegeben,
so viel ist indessen aus der beigefügten Charte von dem Markscheider B.öhert abzusehen, dass
die ganz parallelen Schichten vollkommen ruhig abgesetzt wurden 26).
25) Beschreibung und Untersuchung einer merkwürdigen Eisengeode p. 18. T. 1— 4.
26) E s c h ew e g e , Nachrichten aus Portugal und dessen Colonien. Eraüns'chweig 1820..
Der ganze ruhige Niederschlag der Steinkohlenählagerung hat schon die älteren Naturforscher
Zu der richtigen Ansicht geführt, dass es kein Treibholz- seyn könne , von dem wohl nie ganz
unversehrte Stämme mit allen Aesten und Blättern , noch weniger kleinere Pflanzen ohne alle Beschädigung
in ihren feinsten Theilen, an ferne Gestade getrieben zu werden pflegen. Sie Hessen
ßioh jedoch hiedurch zu einem andern Irrlhum verleiten, die.analoge meistens unter den bekannten
•Pflanzen aufzusueben. . S c h e u c h z e r gab bi er zu. den Anlass, indem er, bei seinen. Abdrücken das
Synonym von- Ka sp a r B au h in .anzuführen, pflegte.- V o lkm an n folgte seinem Beispiel, und
erklärte verschiedene Abdrücke aus den .schlesischen Steinkohlengruhen für Blätter von Dolden,
N ig è lla , G a lium , B u x u s u. s1. w-, die unfehlbar Farrenkräuter, oder sonst unbekannte Pflanzen
sind a7).. \ : :
Einige Abdrücke," für die sich schlechterdings nichts Analoges nachweisen- liess,.. erklärte man
für unbekannt, ohne die Idee zu berühren, dass unter ganz; verschiedenen Verhältnissen der Erdoberfläche
wohl auch eine andere Temperatur , folglich eine verschiedene Vegetation! statt haben konnte.
Selbst in dermeuesten Zeit war man noch geneigt, die Pflanzenabdriicke für gewöhnliche Pflanzen
der Umgegend zu halten; man .bestimmte Stängel’ von .schilfartigen Pflanzen., für A ru n d o
tepygejos; wirtelförmige Blätter für E-quis et um p a lu s t r e , sylvatsicum, G alium, ohne
eine Blüthe oder einen -Btefruchtüngstheil gesehen zu haben. Ein Botaniker würde es nickt wagen,
eine lebende Pflanze nach-solchen Merkmalen der Art nach zu bestimmen. Herr von S c h lo t heim,
in-, einer Abhandlung über die •Naturgeschichte der Versteinerungen in geognostischer Hinsicht;
behauptet, dasS alle Pflanzenabdrücke, die dhrn zu Gesicht -gekommen wären, durchaus die
-nämlichen seyen, und zu Gattungen gehören, die gegenwärtig in mittäglichen Gegenden gefunden
werden. Die erste dieser Behauptungen ist, in Rücksicht von-Europa, von dem allein wir die Ah-
•drüelte- bestimmter kennen:, ganz richtig; die zweite können wir aber nur mit Einschränkung zugehen
j da mehrere Formen 'der fossilen Pflanzen so fremd und so sehr von allem, was wir kennen,
abweichend erscheinen, dass man sie kaum in eine bekannte Familie, geschweige denn in eine
Gattung unterzubringen vermag.
Die Mannsbacher Kohlenschiefer gehören sowohl wegen der Aehnlichkeit des Schiefers mit
jenem der Steinkohle, als wegen der übereinstimmenden Vegetation, in die. Epoche der Steinkoh-
lenformation.
Die mit und neben der Steinkohlenformation fortlaufende Brauneisensteinformation scheinet
zu eben-dieser Vegetationsepoche zu gehören; auch in dieser finden sich, wenn auch seltener,
Pflanzenahdrücke. In der Sammlung des Hrn. F au jas de St. F o n d , in Paris ,sah ich auf
Brauneisenstein aus England eben dieselben Blätter einer P te r i s oder Os.munda,, die öfters
hei der Steinkohle vorzukommen pflegen, abgedrückl. Nahe an die Steinkolilenformation reihet
sich die Ablagerung der Braunkohle, die,ganz in die Epoche der Aufschwemmung .zu gehören
scheint. Der Cyclus dieser Epoche mag sehr lauge gedauert haben, wie man aus - den
tiefen Einschnitten abnehmen kann, die sich die Flüsse durch, harte Felsmassen bahnen müssten,
um ihr gegenwärtiges Niveau zu erreichen, das die Austrocknung der Landseen bewirkt hat.
Wenn Häher der Mineralog alles brennbare, bituminöse, .fossile Holz als verschiedene Arten
von drei Gattungen unterzubringen vermag, . so wird vielleicht auch der Botaniker hei genauerer
Untersuchung .nicht nur ,die Vegetation der Braunkohle-von jener der Steinkohle, sondern
selbst hei verschiedenen Ablagerungen, des fossilen Brennstoffs zu unterscheiden vermögen.
Die Braunkohle, hei d>er- sich- die Holzfaser erhalten hat, zeiget durchaus stärkere Stämme;
27 28 *) die Abdrücke der-Blätter, wenn auch nicht bekannt, deuten auf D y co ty le d o ja e. Die
Ablagerungen sind noch mächtiger./ als jene der Steinkohledie Vegetation scheinet schon von einem
grösseren Continent zu . zeigen. Das Vorkommen der Braunkohle ist aber sehr abweichend.
In Böhmen läuft diese Formation parallel mit jener der Steinkohle,,von Zwo da, F a lkenau, E l l b
o g en , vorzüglich am,linken Ufer des^Egerflusses, bis nach P o s te ib e r g ; nur selten tritt selbe auf
dem Rechten Ufer gegen Süden tiefer in das Land, wie bei Z w o g e t in auf der Herrschaft Wol-
leschna. Bei P o s te ib e r g siebt man sie-, am • rechtem Ufer - des-Flusses auSbeissem . Von hieran
wird sie durch die Flötztrappfbrmatiou unterbrochen, und theilweise nach Nordost gedrängt. . Ein Zug
folget dem nördlichen Urschiefergebirg durch die Herrschaften Rothenhaus.und N e u d 0r f über
J öhnsd o vf nach Q b e r 1 eu t en s d o r f ;. ein zweiter ziehet sich über B r ü x , Bil,in, S chw a tz ,
27) V oik man n Silesia suüterranea i a Ov«. L2QvT.XJI.XIIJ.JKfT. .
28) Zu P u t z b e r g , 1 1 fa Stunden von Bonn, I werden Stamme von 11 —--12 .Schuh im
Durchmesser gefunden. NÖgerath am angef. O. p. 54. .0;.; .vx