bituminösen Schieferthons, in der Zeche H offnu ng bei Werden, defsgleichen, nebst kleinen
Bucciniten, in einem Schieferthon, auf 12 Klafter Entfernung von den Kohlenflötzen in der
Zeche St. P e te r bei Volmarstein, Ammoniten im Schieferthön auf 6 Klafter Entfernung von
den Kohlenflötzen, in der Zeche Flachsteich, bei Wenigem, endlich Encrinites Epithonius in
dem Steinbruch der Zeche V o llm o n d bei Alten-Bochum.3 4 5)
Ob Pflanzenabdrücke mit .diesen Versteinerungen Vorkommen, wind nicht angegeben;
wir möchten es bezweifeln, besonders.da in der .Gegend von Bochum, Steele und anderen
Orten, auch in dem Mergel, -der das Steinkohlengebirg überdeckt, Ammoniten, Pectiniten,
Ostraciten, Terebratuliten, Echiniten etc., angegeben, werden, aus welchen sie in den noch
weichen Schieferthön, über und neben der Kohle, übergehen konnte. Diese Versteinerungen
dürften daher der spätem Mergelbildung angehören, nicht > der Köhlenformation, die
sowohl nach allen ihren Formationsgliedern, als den Pflanzenabdrücken, zu der Porphyrkohle
zu rechnen ist. v
Die Kohlenflötze der Umgegend von Aachen., von Eschweiler, auch jene von Saarbrück,
gehören in die Reihe derjenigen, die im . Kohlensandsteim abgelagert sind. Zu
Eschweiler ruht das Steinkohlengebirg auf Uebergangskalkstein; die Kohlenmulde hat eine
Ausdehnung von 12Ó00 Klaftern; 48 Flötze von 1—-6 Fufs Mächtigkeit werden als bekannt
angegeben, obgleich die gröfste Tiefe bei weitem noch nicht erreicht ist. Der gegenwärtige
Abbau erstreckt sich nicht über hundert Klafter Seigertiefe. Die Kohle ist eine fette Glanzkohle
mit wenigem Anthracit, eine; deri besten in Teutschland, die sich vorzüglich: gut als
Coaks benützen läfst. Die Pflanzen-Abdrücke sind Lepidodendron, Alveolarién, Syringodén-
dron, . Calamiten, Filiciten etc. Die neun Arten, die wir hier gefunden, werden wir seines
Orts anzeigen.
Die Kohlenformation von Saarbrück hat eine Ausdehnung von 4 □ Meilen; die Porphyre
und das Todtliegende sind von der Kohle ziemlich weit getrennt , die unter: den verschiedenen
Plateaux abgelagert, von der Seite der Berglehnen allgemein durch Stollen-Bau
gewonnen wird. Das Niveau der Kohlen-Sohle kann in den verschiedenen Mulden um 80
Fufs abweichen: das Streichen, einzelne Verrückungen abgerechnet, ist dasselbe;’ An manchen
Stellen ist der bunte Sandstein über der. Kohle gelagert, doch ohne seinen sonst getreuen
Begleiter, den Muschelkalk’* der ihn ausserhalb des Kohlenfeldes allenthalben bedeckt;
auch der Flötz-Gyps ist hier weggeblieben. An Pflanzenabdrücken ist diese Kohle besonders
reich; Lepidolepis,- und Lepidodendron von ausgezeichneter Gröfse, besonders L. laricinum,
von dem wir bei St. Ingbert einen Wurzelstock, doch ohne Wurzeln, auf der Halde fanden;
Er war ebenfalls mit Schuppen bedeckt, kann also nicht zu den Yuccitiéh gezählt werden;
die am untern Stamme blos Ringe zeigen. In mehrern Zechen werden aufrecht stehende
Bäume getroffen; die beiden von H. Oberbergrath Nöggerath-beschriebenen Stämme der
Grube Palmbaum bei Wellesweiler *) gehören zu Syringodendron Organum und pes oaprae,
wie wir uns aus den breiten und schmalen Streifen, die am obern Theil in der K’oblenrinde
noch wohl zu erkennen sind, überzeugten. In den Sammlungen und auf den Halden sahen
wir auch ganz ausgezeichnete Exemplare von Lycopodioliten, Alveolarien, Variolarien, Calamiten
, Filiciten, Rotularien, unter denen manches Neue war, worüber wir die Beschreibungen
nachtragen werden.
Einer vergleichenden Erwähnung dieser Kohlen - Ablagerung mit jener des Loire-Departements
von H. Ste in h aue r mufs hier noch gedacht werden.*} ■ Die Kohlen des Loire-
Departements liegen bei St. Etienne und St. Rombert, umgeben von Granit • und Gneifsge-
3) Geqgnostische Bemerkungen über den nördlichen Abfall des Niederrheinisch-westphä-
lischen Gebirges, von H .v . D e c h e n , im JVöggerüths-Gebirge .im Rheinland- JVest-
phalen, Ilter Bd. Bonn 823. p. 94-. seq,
4) Nö g g e rath über aufrecht im Gebirgsgestein eingeschlossene fossile Baumstämme.
5) S t e in h a u e r , Die erloschenen Vulkane in Südfrankreich. Mctynz 823. p. 24.
birge , im Kohlensandstein und Schieferthon. Die Gruben sind im Thaïe-vom Tarande, welcher
sich in die Loire ergiefst; das Streichen der Schichtern ist der Lage des Thalfes- parallel ,
und sie sind wie wahre Bodensätze, wechselnd mit Schieferthon und Sandstein, um so mäch-
tiger, je weiter sie sich von den Thalabhängen, entfernen, an die sie sich anlegen.
Nach Duhamel £) werden folgende allgemeine Verhältnisse der Kohle angeführt. „Die
Kohlenflötze; so wie die Gesteinschichten, zwischen Welchen sie gelagert sind, liegen m
Hauptthälern, in Quertkälern und in ihren Nebenthälerm ' Die Thälör sind immer untereinander
in Verbindung, aber nicht-immer kann man diese Verbindung erkennen. Neuere Ge^'
birgsablagerimgen.'oder angeschwemmter Boden haben die Oberfläche geändert.- Die Neben-
thäler steigen bis zu ihrem Ursprung im älteren Gebirge in die Höhe.“ -1
„Die- Seiten des Kohlen - Bassins werden gewöhnlich durch Urgebirge begränzt. Wenn
Kohlen in einem Theile des--Thaies Vorkommen, s© sind sie wahrscheinlich im Thaïe seine*
ganzen Länge nach vorhanden, einige Zufälle -abgerechnet Aber Sie sind an dem oberen
Ende des Thaïes ; wo es in. eine mehr oder weniger runde Spitze ausläuft , oder auf den Seiten,
da wo das . Kohlengebirge das Urgebirge begränzt, am leichtesten aufzufinden.«
„Wenn gewöhnlich-das .Hauptthal oder die untersten Gegenden der Nebenthäler kéiilé'
Kohlen zeigen, so sind sie manchmal durch Kalk, Sand oder andere Gebirge: gedeckt.“
• „Die Kohlenflötze; .sie mögen im Sandstein öder Schiefer, oder zwischen Kalkstein-
Bänken liegen, streichen parallel mit der Richtung des Thaies., und neigen sich nach den
Gesetzen, welche ihnen diè umgebenden Gebirge und der ursprüngliche Thalboden vorschrieben,
auf welchen sie ab.gesetzte Wurden.“
jjDie angeführten Sätze finden eine sehr passende Anwendung bei dem Köhlengebiro'ê
zu Eschweiler, Aachen und.längs der Maas herauf, und in einem weit größeren Maasstabe
scheint das Saarbrücker Kohlengebirge, und.jenes zwischen Epinäl und Befort, in den VoV-é-
Seny ähnliche Lagerungsverhälthisse zu beobachten. Uébérdies war es mir-sehr interessant,
die geognostischen Beziehungen der Kalkflötze im Saarbrückisch - pfälzischen Kohlenrevier
keimen zu lernen : denn Wer nur atich das Gebirge bei Oberes sah und das Saarbriickische
kennt, wird nicht daran zweifeln, dafs dié Kalkflötze, welche in diesen Sandstein, Schieferthon
und Steinkohlen; wechseln, dem Alpenkalk beizuzählen sind; der durch das Conglomérat
zurückgedrängt, nur schwach und selten erscheint.“ :
Da die Oertliehkeit dieser Erscheinungen nicht näher angegeben wird, so können wir
darüber nicht urtheilen. . Uns ist in den Saarbrückischen Kohlen ein einziges schwaches Flötz
von Dolomit vorgekommen, und ein Anflug von Braunkalk auf der Kohle. Alpenkalkstein,
sahen wir nicht;, wir haben aber aùch nur éinen Theil der dortigen Gruben befahren. De*
bunte Sandstein, und über ihn-:der Muschelkalkstein schliessen die Reihe der Formationen**
nach unten hat man aber den Kohlensandstein, so viel uns bekannt ist, nirgends durchsunken.
Eben diese Kohlen - Ablagerung beschreibt Alexander B ro .n gn ia r t auf folgende Art: 7)
„Die Steinkohlen-Ablagerung von Treuil, unweit St. Etienne im Loire-Departement, ruhet
auf einem glimmerreichen Kohlenschiefer; eine zweite mächtigere Lage dieses Schiefe^ führt
in ihrem unteren Theile, nahe an der Kohle, zwischen ihren Flötzen, drei Flötze von grauem
Thöneisenstein in flach gedruckten Nierèn (Geoden von Sphaerosiderit) mit Pflanzenresten
auf der Oberfläche und in ihrem Innern. Ober der Kohle im glimmerreichen Kohlensandstein
findet man Stämme zweier verschiedenen Baumgattungen eingewachsen; die eine ist
cylindrisch , gegliedert und parallel gestreift (Calamiten) , die Stämme »sind ganz mit Stein--'
masse angefüllt; die zweite ist zwar auch cylinderartig, -aber am unteren Ende ausgèbreitet,
einen Wurzelstock bildend, doch ohne eigentliche Wurzel; diese: Stämme sind inwendig
höhl. Obgleich die. Flötze vollkommen wagrechtdiegen, so bemerkt maii doch, dafs, nachdem
sie schon fest geworden waren, eine Abrutschung statt gehabt haben-mufs, indem die
Stämme an den Ablösungen zur Seite geschoben sind, so dafs die einzelnen Stücke nicht
6) D u h am e l, Mémoire sur les Houilles, p. 58.
7) Annales des Mines, T. VI. 1821. p. 35Q. PI. III. ; èt p. 371 séq.