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Ansichten von gleicher Wichtigkeit; aus diesem- Grunde werden wir, nebst den neuesten
Nachrichten, auch einige ältere ins Gedächtnifs zurückrufen, und das Wichtigste a\is diesen
Nachrichten in Kurze vortragen.
Die Übersicht der Steinkohlenbildung in der österreichischen Monarchie von R ie p l, 21)
die in der Folge noch erweitert und auf Ungern und Polen ausgedehnet werden soll,
bewähret einen allgemeinen Überblick der zwei Hauptformationen, nämlich jener von Böhmen,
Mähren und Österreich, und der Alpenformation, die in Italien ausmündet. Was über
die böhmische Schwarz- und Braunkohlenformation gesagt ist, kann hier füglich übergangen
werden, indem das Wesentlichste bereits in unserm ersten Hefte angegeben ist. Die mährische
Steinkohle ist eigentlich eine blofse Fortsetzung der des Königgrätzer und Chru-
dimerkreises in Böhmen, die vorzüglichsten Baue finden sich bei Oslawan und Rositz.
Die Übersicht der Steinkohlenformation in Österreich wird durch nachfolgende Aufsätze
desselben Verfassers 'über die ungerische Steinkohle ergänzt werden. Die Sandsteingebirge um
Wien, den Kahlen- und Leopoldsberg bis über Burkersdorf, rechnet derVerfassér zu der Stein- i
kohlen form ation, weil in denselben einige schwache Spuren von Steinkohle, oder in Kohle
verwandelter Vegetabiliën Vorkommen. Er fügt jedoch die Bemerkung hinzu, dafs dieser
Sandstein meistens sehr steil einschiefsende Schichten habe, und solches, den jüngsten Gebirgen
uneigentliche Verhalten auf grofse Distanzen beibehalte.
Dieser Unterschied im -Verhalten stimmt ganz mit dem überein, der zwischen dem
Alpenkalkstein und Flötzkalkstein gewöhnlich beobachtet wird; auch imüssen wir auf den I
Umstand aufmerksam machen, dafs die Sandsteinformation, die von Salzburg durch das öster- I
reichische Salzkammergut, an Wien vorüber, durch Ungern bis nach Wiliczka fortläu^t, die I
wir die salnische Sandsteinformation nennen möchten, durchaus nur solche Pflanzenabdrücke I
enthält, die dem gesalzenen Wasser angehören. Herr Baron von S c h lo th e im , dem die I
Versteinerungskunde so viel Aufklärung verdankt, hat uns mehrere Pflanzenabdrücké aus der I
Sandsteinformation des Salzburger Landes in Abbildungen mitgetheilt, die, wenn auch unbe- I
kannt, der Gattung ulv a doch am nächsten stehen. Auf '|em Kahlenberge, unfern des Dor- I
fes gleiches Namens, machte uns Herr Bergrath H e r d e r , damals in Wien anwesend, auf
zwei Tangarten aufmerksam, die hier ziemlich häufig gefunden werden; ähnliche hatte er
auch in der Gegend von Wiliczka gesammelt. Auf dem Reisenberge, in einem frischen
Steinbruch fanden wir eine dritte Tangart. Die doppelte Verschiedenheit im Verhalten, I
so wie in den Abdrücken, scheint- auf eine verschiedene Zeitepoche dieser Formation i
hinzudeuten, die eine wiederholte Untersuchung und Erforschung verdienen dürfte.
In derselben Beschreibung der Steinkohlenformation von Oberösterreich wird auch I
des fossilen bituminösen Holzes bei Wolfseck erwähnt, aber über die vielen Bäume welche I
dort in früheren Zeiten gefunden sein sollen, keine nähere Nachricht ertheilt. . I
Die Beschreibung der Steinkohlen gebilde in den österreichischen Alpenländern, ver- I
dient besondere Aufmerksamkeit, wegen deren grofsen Übereinstimmung mit der Kupferseide- I
ferformation, sowol dem Verhalten einzelner Formationsglieder,. als vorzüglich der Pflanzen- I
abdrücke nach. Da Herr R ie p l in Beschreibung des Unter - Innthals den früheren Auf- I
Sätzen vom Herrn Akademiker F lu e l gefolgt ist, so werden wir aus jener Quelle schöpfen. I
Nachdem Herr F lu e l die allgemeine Bemerkung vorausgeschickt hat, dafs der Al- I
penkalkstein auf den älteren „Sandstein aufsitze, entwirft er das Bild der Alpenformation mit I
folgenden Worten .22).
21) Übersicht der Steinkohlenbildung in der österreichischen Monarchie von
F r a n z R i e p l , in den Jahrbüchern des k. k. polytechnischen Institutes in
Wien. Th. I I . i 8zo. p . 8z.
22) F l u e l über das Vorkommen der Steinkohle zu Hering, in geögnostisch- und
oryktognostischer H in sich t, in den Denkschriften der k. Akademie z u München.
1813. Th. IV. p . 1 d — 178.
M o l l neue Jahrbücher der Berg- und Hüttenkunde. Th. IV. iste Tiefer, p.
„W e r nur einmal von Aibling oder Rosenheim nach Kufstein, und von da nach Wer
gel gereiset ist, wird sich ïiberzeugL haben, dafs das ganze Unterinnthal, von Kufstein bis
Rotenberg hmauf, ,n den Vorzeiten geschlossen war, und erst später din-ch den Inn mufs
durchbrochen sein. . . . . . ., V'l^6 m; v
„Das zwischen hohen Alpengebirgen befindliche heutige Unterinnthal konnte also nichts
anders als ein von beiden Seiten durch diese Gebirge eingeschlossener tiefer See seyn Alle
Wässer, welche von den Gekrgen kamen, ergossen sich in diesen See, und der damalige
Ausflufs desselben der heut,ge Innstrom, flofs daher in keinem so tief eingeschnittene»
ihale, als heut zu läge ab.“ , & ea
” ° Cr ( H l f de9 B ^ g e J e d lin g und dem Kaisersberge geschlossenen
findItS“ DUn SCTade derjen’S e’ in welotcm das Steinkohlengebirge b e f H ering he-
„Ist die Hypothese, dafs der grofste Theil der Steinkohle vegetabilischen Ursprungs
sei, gegründet: so Mst es s,ch gar deicht erklären, warum sich gerade an dem tiefste“»
h aT eÏ m ts i:. dS *“ - Hering und böi Unterbreitenbach g e b ^
I ’f ” Zeit, wo vielleicht das ganze Tyrol noch keine Menschen zu Bewohnern hatte,
0 doch die über diesen See hervorragenden Gebirge mit Waldungen bewachsen Gewesen
sem, uberständig in ,hrem Wüchse,'oder durch Lawinen von den Bergen herabgeschwemmt
fielen nun die abgerissenen Stämme in den See, sanken zwar nach und nach in dem
selben unter, wurden aber doch, weil das Wasser immer- einen Abflufs habeh mufste mit
dem Strome m diesen Kessel fortgerissen, wo sie sich denn an den Gehängen des Ge
I g g g B p Uttd dort durch die Länge der Zeit ihre Metamorphose bestanden haben
„Nur in der Voraussetzung dieser Hypothesen lassen sich die bei ihrer Laverunv vor-
Kommenden Phaenomene ohne Beschwerde erklären.“ & b
Die Plötze des Barbara - Stollens werden folgendermafsen angegeben:
1. Gelblichgrauer verhärteter Mergel mit Glimmerblättchen. , . . . soo
5. Conglomérat aus , scharfeckigen Bruchstücken eines dichten Kalkgesteins,
die mit einer sehr verhärteten Mergelmasse zusammengekittet
sind. . . .
............................B ................................ - — V
3. Schwärzlich grauer Mergel mit wenigen Spuren von Schalthieren. eo° _
4* Feinkörniger kalkiger Sandstein. * • • • . . — 4'
-5. Conglomérat von abgerundeten Kalkgeschieben, bläulich oder gelblich
- grauer Farbe, durch Mergel gebunden, mit Ostrocythen
und Çhamiten zuweilen auch eingesprengten Schwefelkies. . . . _ 1/,
( Ä '2
6. -Mergelflötz mit häufigen, gröfstentheils calincirten Muscheln und
eingemengten Geschieben ton dichtem K a lk s te in ............................. 100o __
7« Eine Schichte eines sehr verhärteten, schon init Bitumen durch-
' . drungenen Mergels von dunkler Farben der gerieben wie Stinkstein
riecht, aber mit dem feinsten Sand gemengt ist. In diesen finden,
sich nebst den Muschein auch Madreporen, Tubuliten, Tubiporen,
auch Spuren von Steinkohlen in schmalen Streifen. . . . _ _
? 8. Ein Conglomérat von verschiedenfarbigen, scharfkantigen und abgerundeten
Kalkstein, mit Eindrücken von Muscheln. • . . . . ,_ ,,
9» Stinkstein von Verschiedener-Farbe der das eingentliche Dach der
Steinkohle bildet, mit Muscheln und vorzüglich häufigen und schö- ;
nen Pflanzenabdrücken. . . , . . . I ................................. # _
1.0. Kohle, die sich weder ganz zur Pech-noch zur Schieferkohle
eignet. . . • 0 ,