und Chemnitz unter Holzsteinen entdeckt wurde, die erste Stelle behauptet. 48) Das ganze
Stück betrug eine Elle, am untern Ende hatte es acht, am obern fünf Zoll im Durchmesser.
W e rn e r besimmte diesen Holzstein als eine Palme. Nach der Abbildung des Längendurchschnittes
zu urtheilen, scheinen die Blätter wechselsweise in einer Spirallinie den Stamm um-
o-eben zu haben, wie dieses der Fall bei Palmen, Drachenbäumen und bei den meisten fossilen
Bäumen und Abdrücken der Steinkohlenformation ist.
Nach einer neuen, nur in den Zeitungen angegebenen Nachricht, soll in Monrepos
bei Lausanne in einem Sandstein, ein vollkommen erhaltenes Palmblatt (nach Angabe des Professors
Gharanne) von Chamaerops humilis, ohne Stacheln, gefunden worden seyn.
Aus den gesammelten Nachrichten über die verschiedenartigen Pflanzenabdrücke, ergeben
sich ebenfalls mehrere bestätigende Schlüsse der im ersten Heft geäufserten Behauptungen.
Die bei der Schwarzkohle niedergelegte Vegetation beschränkt sich auf wenige Familien
uns nicht bekannter Pflanzen, die gröfstentheils zu denMonocotyledonen gehören, Sumpfoder
Wasserpflanzen gewesen zu seyn scheinen, oder Farrenkräuter. Allenthalben werden
bei der Schwarzkohle, so viel wir deren kennen, dieselben Pflanzenformen, öfters in bedeutender
Menge gefunden.
Die Abdrücke in der Braunkohle sind von jenen in der Schwarzkohle verschieden,
und deuten* auf dicotyledone Pflanzen, auf eine von der ersten verschiedene Continentalver
getation.
In der Quadersandsteinformation vereinigen sich Formen beider Vegetationen, Blätter
von Dicotyledonen und Spurensteine, die rohr- oder palmenartige Gewächse seyn konnten.
Sie bilden den Übergang zu der gegenwärtigen Vegetation. Die Holzsteine nähern sich der
Schwarzkohlenvegetation: ob alle? ist unentschieden.
Diese sämmtlichen Angaben jedoch beziehen sich blofs auf den alten Continent. Wir
hoffen in der Folge Nachrichten aus entfernteren Zonen zu erhalten, da wir unser erstes
Heft bereits an die meisten Akademien und gelehrten Gesellschaften, auch nach Calcutta und
Philadelphia mit der Bitte gesendet, die wir daselbst p. 17 äufserten. Auch hier wiederholen
wir sie auf das dringendste; denn nur durch das Zusammenwirken der Naturforscher aller
Zonen können wir mit einiger Bestimmtheit zu dem für die Naturgeschichte so wichtigem
Resultat gelangen, das wir im ersten Hefte als das Ziel unsrer Nachforschungen bezeichnet
haben.
48) A u g u s t B r e i t h a u p t , über ein von G. A. S c h ip p e n im Jahre 1815 entdecktes
S tü c k von einem Palmbdume. Isis, 5tes Heft. 182.0. p . 43g. t. 4.
Erläuterung
d e r A b b i l d u n g e n.
In einigen Recensionen wurden wir erinnert, die Durchschnitte der Manzen-Abdrücke
mehl zu vernachläfsigen-, da man wahrscheinlich voraussetzt, dafs sie Aufschlüsse über den inne
ren Bau der Manzen geben müssen. Wenn dieses der Fall wäre, so hätten wir bei dem
ängstlichen.Nachforsehen und Streben um Unterscheidungsmerkmale aufzufinden, auch ohne
Erinnerung nicht verabsäumt uns diese Erleichterung der unternommenen Arbeit zu ver
•schaffen.
I Unter tausenden von verschiedenen Abdrücken aus den Steinkohlenwerken ist uns noch
keiner vorgekommen, der ,m Querdurchschnitt irgend eine Spur der inneren Struktur der
Pflanze erraten iefs. Bei wirklich versteinertem Holze ist dieses öfters der Fall, im Koh-
lenschiefer, Schieferthon, thonigen Sandstein oder Mergel fast niemals. Die Kinde und der Ab
druck dieser Rmde in dem umgebenden Mittel sind gleichsam der Avers und Revers die
einzig und allein zur Bestimmung benützt werden können, wo keine Blätter oder anderePflan-
Heft f W ■ i f i unsere Leser, auch bei dem zweiten
Heft auf diese kärglichen Hulfsmittel zu verweisen.
I l Fig' i ist der H h E B aufrec5rtst<*™den Baumes, der in dem Steinbruch
hei Wranow.tz auf der Herrschaft Radnitz, am Ausbeifsen der Kohle entblöfst
So sorgfältig man auch bemüht war, den ganzen Baum zu gewinnen, so ist doch ein
len *C unv^fäh H R B n WOdUrCl1 I unmöSlicl1 6 « * wieder aufzustellen
ungefähr ftidf Schuh sind noch, nebst den hier abgebildeten als einzelne lose'Stücke vorhanden;
der oberste The,1, der über die gegenwärtige Oberfläche des Steinbruchs hinausweichen
mufste, fehlte ganz; von einer. Verästung war nichts wahrzunehmen. Er gehört zu
der von uns unter dem NamenLepidodendron aculeatum beschriebenen Art, wie> man aus dem
Gegenabdruck des ihn umgebenden Sandsteins F. 4. abnehmen kann. F. S. ist die genaue
Zeichnung der Rinde selbst, der rinnenförmige Eindruck, der höher gegen die Spitze hinauf,
die hier nickt mehr abgebildet ist, sich ganz verliert, ist wohl nur zufällig, wie wir deren
noch jetzTan Linden und Rosskastanien oftmals antreffen. F. 2. ist: der Durchschnitt des
oberen Endes, an welchem auch nicht die geringste Spur einer Holztextur wahrnehmbar ist
wie dieses leider bei den meisten Abdrücken der Steinkbhlenformation der Fall ist Blofs
an dem unteren Ende des Baumes, wo ein Stück von der Rinde abgestofsen wurde, kann
man einige undeutliche Spuren von der Holzfaser bemerken; Palmacites. curvatus suuam-
mosus und incisus S c h lo th e im , Petrefaotenkunde p. 395i :T. XV. F. c. 5. g , a]]a *.„■
von Eschweiler, gehören unfehlbar Zu der Gattung Lepidodendron; um sie der Art nach genau
zu bestimmen, müste man jedoch die Exemplare selbst gesehen haben.
T. XV. F. 1., ist ein Stück von einem Baumstamm, am untern Ende vier, am oberen
drei Zoll m Durchmesser, aus dem Steinkohlenwerke bei Swina. Die senkrechten Streifen sind
Wellenförmig erhöht, in der Vertiefung der Blatt- oder Blattstielinsertion zeiget sich ein Schild
mit einer Drüse, das man in der vergröfserten F. 4. deutlicher-erkennen kann, so wie in
M '1'6, WcllenfOTm der Streife" ‘ F ‘ 9 der Gegenabdruck im umgebenden Schieferthon •
dulde zeigen sich-hier in dem vertieften Eindruck des wellenförmigen Streifens erhöht’
as dreikantig mit abgerundeten Kanten, in ihrer Mitte eine Erhöhung, die, unter der Linse
i,C \8C £3 ! drel übereinander liegende Geftlfsbündel mit einen vertieften Abdruck der Drüse
‘ er Mitte darstellen, daneben eine kleine Erhöhung, die man nicht wohl deuten kann.
u eser eigenen Gattung gehören wahrscheinlich P a lm a c ite s v a r io la tu s von Elsen in West