gemessen i Caudex arböreus simplex vel super ne ramosus, ramis crassitie caudicem vsubae-
quantibus, squamatus squamis planis vel dorso gibbis margine crenatis erosisve, sursüin im-
bricatis indeque inferne nön distinctis, cicatricibus destitutis.
Nach dieser Definition müfate unser Lepidodendron laricinum, T. XI, das jedoch
nicht aüfgeführt wird, ein Yuccites seyn. Es ist nicht in Abrede zu stellen, dafs die in einander
sich verlaufenden Schuppen eine grofse Aehnliclikeit mit den, nach Abfallen der Blätter,
zurückbleibenden Blattresten der Yuccen zeigen; man mufs jedoch bemerken, dafs dieser,
den Stengel etwas umfassende, Th eil der Blätter nur eine kürze Zeit von wenigen Monaten
zurückbleibt, dann aber auch abfällt und einen geringelten Stamm zurückläfst, wie man bei
den in unsern Gewächshäusern nicht seltenen Yucca glorio'sa, filamentosa, draconis alle Tage
sehen kann; man müfste also, einen fossilen Stamm verfolgend, unter den Schuppen einen
geringelten Stamm finden. Wir haben unser Lepidodendron laricinum, queer über dem Stollen
liegend, auf eine Klafter Länge angefahren, doch nichts wie Schuppen und keine Ringe gesehen;
es müssen daher noch genauere Nachforschungen abgewartet werden.
Die Gattung Cactus wird ebenfalls angenommen; jedoch werden ganz andere Pflanzen
als jene, die Rhode als solche beschrieben hat, hier aufgeführt. Ihr Gattungscharakter ist
folgender: Truncus arböreus, simplex vel longitudinaliter sulcatus, sulcis rectis aut reparidis,
tuberculis'sibi perpendiculariter impositis polygonis, vertice impressis, vel* laevigatus (non
sulcatus) tuberculis sparsis reticulatisve.
Hieher werden gezählt unser Lepidodendron alveolare und trigonum , Palmacites ocu-
lätus S ch lo th e im , unsere Rhytidolepis, die sich Wohl schwer dazu bequemen wird, und
mehrere neue Arten.
Dafs unsere Alveolarien eigentlich von Lepidodendron unterschieden seyn dürften,
haben wir selbst geahnet; wir wollten aber nicht bei dem ersten Klassificationsversuch, so
scharfe Gränzen ziehen, wozu es vielleicht selbst jetzt noch zu früh ist* ( Wenn aber der
Verfasser in der Definition von unserm Lepidodendron alveolare < sagt: tuberculis hexagonis
ob angulos superiores contractos subovatis, so müssen wir ihn darauf aufmerksam machen,
dafs, wo die Zellen sechskantig waren, sie auch im Abdruck sechskantig geblieben sind,
wie er sich durch die Abbildung von K n o r r T. I. T. X. a. f. 1 ., die wir bei Lepidodendron
hexägonum angeführt haben*Reicht hätte überzeugen können. Ueberhaupt ist bei Abdrücken
von Cactusarten, so wie von allen Fettpflanzen', die eine starke Zusammendrückung wie
alle fossile Pflanzen, die in horizontaler Lage gefunden werden, erleiden mufsten, nichts,
als ein in 5 eine Kohlenhäut übergegangener dünner Abdruck zu erwarten; da, wenn
alle Feuchtigkeit aus diesen Pflanzen ausgeprefst ist, nichts als wenige Fasern zwischen der
Haut Zurückbleiben, die sich ganz platt drücken lassen, wie wir dieses an ’abgebrühten
Exemplaren von Cactus in unseren Herbarien täglich .erfahren.
Unsere Gattung Syringödendron wird zu den E u p h o rb ite n gerechnet, denen folgender
Gattungscharakter zugeschrieben wird: Caulis* seu truncüs arböreus rectus, simplex vel
ramosus, < sulcis rectilineis insculptus, faciebus in medio cicatricibus oblongis emarginatis vel
saepe bifariis longitudinaliter dispositie notatus. Es werden drei Arten beschrieben*
Von unserm Rhytidolepis sey unbestimmt, ob es zu dén G a c titen oder E u p h o r b
ite n gehöre; früher aber wurde Palmacites oculatus S c h lo th e im , der zuverlässig nichts
als ein plattgedrücktes Exemplar von unserm Rhytidolepis ist, bei Cactites distans citirt.
Unsere Variolaria ficoides wird bei den F ic o id e e n gelassen.
Unser Lepidodendron dichotomum wird zu einer, von dem Verfassser neu entdekten
Gattung aus der Syngenesie gezogen, die er L y c h n o p h o rä nennt.
Für die fossilen Pflanzen wurde ihr folgender Gattungscharakter gegeben: Truncüs
superne dichotomo - ramosus, ramis attenuatis , totus opere tessellato vestitus, tessellis dorso
foliiferis, folia versus summitatem congesta, stricta subacerosa.
Dieser Gattungscharakter pafst allerdings auf unsere Pflanze, insofern man sich damit
befriedigen kann; wir hoffen indessen durch fleissige Nachforschungen noch mehrere Merkmale
zu eütdecken, die uns eine gröfsere Bestimmtheit gewähren werden.
Unser Lepidodendron laricinum, mit wahren Schuppen, wird ebenfalls hieher gezogen-
Die rein botanische Beschreibung der Gattung LyCh n o p h o ra , von der zehn Arten
aufgeführt und abgebildet werden, deren keine zu unsern fossilen Pflanzen genau pafst,
wollen wir Übergeten, um zu einer- gleichwichtigen, in mancher Hinsicht abweichenden’
Abhandlung über fossile Pflanzen zu gelangen, die B ro n g n ia r t (welcher, in dem zweiten
Band von C uviers ossemens fossiles, die in der- Umgegend vän Paris vorkommenden Pflanzenabdrucke
systematisch bestimmte) in die Mémoires du Museum eingerückt, und auch beson-
ders hat abdrucken lassen.30)
lifach einer geschichtlichen Einleitung, in welcher der Verfasser seinen Vorgängern in
diesem Fache volle Gerechtigkeit widerfahren läfst, macht er besonders [darauf aufmerksam,
wie wichtig es auch fur die Geologie sey, die fossilen Pflanzen genau zu bestimmen, und ihr
Vorkommen deutlich zu bezeichnen, indem sich aus der Identität der Pflanzen auch der
Ruckschlufs auf gleichzeitige .Formationen aüsdehnen las’se. Seine systematische Eintheilung
ist folgende:
Übe r s i c h t der Klassen u n d Gat tungen fo ss i le r Pf lanzen.
I. Klasse. Stämme,, d e re n in n e r lic h e O rg a n is a tio n e rk e n n tlic h ,,is t:
1. E x o g e n ite s. Holz, gebildet durch regelmässige konzentrische Lagen. (Staarsteine)
Dicotyledone.
2. En d 6 gern tes. Holz,, gebildet durch einzelne Gefäfsbündel, häufiger im Umkreise
als in der Mitte. Monocotyledone. .•
II. Klasse. Stämme, d e re n in n e r lic h e O rg a n is a tio n u n d e u tlic h is t, die
äu s s e re h in g e g e n u n te rs c h e id e n d .
3. Gu Imites. Stämme gegliedert, platt, ein einziger Eindruck an jeder Abgliederung.
T. I. F. l.
4- Calamites. S te rn b . e t S ch lo th e im . Ein regelmässig gestreifter, gegliederter
Stamm mit kleinen rundlichen Eindrücken, die einen Ring um die Abgliederung
bilden, aber nicht immer vorhanden sind. T. I. F. 2. '
Diese gestreifte Calamiten, die M a r tiu s für eine erloschene Pflanzengattung erklärt,
hält B ro n g n ia r t für Equiseten; die Aehnlichkeit im Bau wird durch zergliederte Abbildungen
nachgewiesen. Dafs die fossilen Stämme baumartig, sind, sey kein Grund, sie von
der Gattung auszuschliessen. Diese Ansicht verdient näher geprüft zu werden.
5. Sy r i ng ö d e n d r o n S te rn b . Cannelirte Stämme, nicht gegliedert, mit strich - oder
punktförmigen Eindrücken. T. I. F. 3.
Der Verfasser führt wichtige Gründe an, warum diese fossile Pflanzen nicht zu den
Fettpflanzen gerechnet, werden können, als:, dafs sie nie ästig gefunden werden; dafs bei
den. Cactusarten die Cannelirung mehr oder weniger hervorspringende Kanten mit Stacheln
die Syringodendron dagegen convexe Röhren mit Eindrücken, die durch eine Furche getrennt
sind, darbieten; dafs die Syringodendron manchmal gestreift Vorkommen, was bei: Cactus
nie der Fall ist; dafs die Cactus, von denen nur der untere, fester gewundene Theil des
Stammes eines Abdrucks fähig ist, das Regelmässige der Form verlieren, die bei allen Abdrücken
von Syringodendron beobachtet wird. Die beiden letzten Gründe streiten auch
gegen die Euphorbien, zu denen sie1 M a r ti us rechnet.
6. SigillaTia. (L e p id o d e n d ro n S te rn b .) Stamm cannelirt, nicht gegliedert, mit
. scheibenförmigen Eindrücken. T. I. F. 4.
7. C la tra ria . Stamm weder cannelirt, noch gegliedert, die Eindrücke mehr abgerundet.
T. I. F. 5.
Diese beiden Gattungen, so wie die folgende, sind aus unsern Lepidodendron und
3.0) Adolph B r o n g n ia r t sur la classification des végétaux fossiles. Mémoires du
Muséum. T. VIII. pag. 203 et seq. Auch unter dem nämlichen Titel besonders
abgedruckt, mit 6 Tafeln in Steinqbdruck.