T. VIII. Fig. 2» ist eine ^einzelne Schuppe, a) in natürlicher Grösse, h) durch die Luppe
abgebildet.
Diesen Baum benennen wir L e p id o d e n d rö n punctatum.
T. V. F. 1. Aus der Steinkohlenfbrmation bei H isk ow im Berauner Kreise.
Die Begleiter der Steinkohle folgen ebenfalls diesem Zuge; von der Steinkohle sind bloss
schwache und verworrene Ablagerungen gefunden worden.
Das hier j abgebildete Stück wurde unter mehreren ganz versteinerten, mit halb verkohlter
Holzfaser bedeckten Stücken eines Baumes gefunden, der, nach den Längefasern des Holzes zu ur-
theilen, in die Palmenfamilie gehören könnte. Ob dieses ebenfalls ganz versteinerte Stück eine
Spatha von einer Palme bezeichnen könne, wird die Zeit darthun.
Fig. 2. a) ist aus den Steinkohlengruben meiner Herrschaft Radnitz! im Pilsner Kreise.
Dieses Stück deutet unverkennbar auf eine Pflanzenart, die in Europa nicht einheimisch ist»
Sechs Blätter sind nach Art der Musen um einander gewunden» Der Kohlenschiefer ist gelblich,
die Blätterwindungen aschgrau, durch lange Streifen bezeichnet»
Fig. 2. b) ist der Durchschnitt von dem untern Ende. In so lange sich kein zu dieser Pflanze
gehörendes Blatt oder Saame vorfindet, muss die nähere Bestimmung aufgeschoben bleiben,
T. VI» F. l. Aus den Radnitzer Steinkohlengruben.
Der Familiencharakter von T» I. ist hier unverkennbar-, der Art nach könnte sie verschieden
seyn. L e p id o d e n d r o n obovatuin»
T» VIH» F.; i. a) ist eine Schuppe in natürlicher GröSse; h) unter der Luppe vergrössert.
Fig» 2. wurde ebenfalls auf der Herrschaft R a d n itz in einem Steinbruche am Ausbeissen
der Kohle gefunden»
Die auf der mittlern Nath der Schuppe vorkommenden kurzen Stacheln, und der dickere
Wulst des Randes, bezeichnen diesen Baum als eigene Art eben dieser Familie. .L e p id o d en dron
aculeatum» T» VIH. F. l. a. u» b. ist eine einzelne Schuppe besonders abgebildet»
C y lin d ru s la p id e u s B y e r le u s comp.r'es'sior E c h in i fa c ie , a c e ta b u lis majo.ri-
bus o b lo n g is e p u te is c a rb o n a s iis p ro p e B y e r le y in Y o r k s h i r e , P e t iv e r 1. c. tab.
XVHI. F. 9» hat, in Rücksicht des dicken Wulstes, der die Schuppen.umgiebt, viele Aehnlichkeit
mit unserem Abdruck, dürfte aber doch, wegen der einzigen Drüse in der Mitte der Schuppe, der
Art nach verschieden seyn, wenn sonst die Abbildung vollkommen und genau ist»
Unfern von dem Abdruck F. 2., von dem sich mehrere Stücke in meiner ■ Sammlung befinden,
wurden während meiner Abwesenheit im Herbst 1818 zwei aufrecht stehende Baumstrünke in eben
diesem Steinbruche entdeckt. Einer davon wurde durch Unachtsamkeit der Arbeiter verschüttet,
auf den zweiten habe ich bei meiner Zurückkunft einen Schacht abgetäuft, und den ganzen Strunk,
sammt einem Theil des ihn umgebenden Kohlenschiefers, in mehreren Stücken erhoben, die ich in
meiner Sammlung wieder zusammenfügen konnte. Der Strunk hat am untern Ende 16 Zoll im
Durchmesser-, seine Unterlage war ein schüsselartig ausgehohlter Kohlenschiefer, der auf einer
4 Zoll dicken Steinkohlenplatte aufruhte; von. Wurzeln zeigte sich keine Spur; die Rinde ist am
untern Theile mit einer dünnen Kohlenschichte überzogen. In dem Kohlenschiefer, der zunächst
den Stamm umgab, waren die nämlichen Blätter abgedrückt, wie sie T. HI. abgebildet sind.
T. VH. sind die Abdrücke verschiedener Saamen und Früchte aus eben diesem Steinbruch-, sie
wurden im Jahre 1816 sämmllich in einer Lage des Kohlen Schiefers gefunden, und kamen seit dem
nicht wieder vor, obgleich von Zeit zu Zeit viele undeutliche Bruchstücke von verkohltem Holze
gefunden wurden.
Diese Abdrucke verdienen mit reichhaltigen carpologischen Sammlungen verglichen zu werden;
ich habe sie bloss mit G ä r tn e r ’ s Werke Zusammenhalten können, das mir keine hinreichenden
Aufschlüsse gewährte. No. 8. zeigt einige Aehnlichkeit mit dem P ig eum z e y la n icum
G ärt, de f ru c t . l. p. 218. T. 46, so wie No. 16. mit den Körnern der N c lum b o n u c ife ra
p. 76. T. 19. F. 3. 6., wenn die fleischige Frucht als verwest gedacht wird, und No. 19. a. b. mit
S c i t a l ia ch in en s is 2. p. 197. T. 42; doch wenn man nicht die Frucht selbst mit dem Abdruck
vergleichen kann, so bleibt die Sache ungewiss; auffallend ist es jedoch, dass, wenn sich eine
Aehnlichkeit findet, diese fast immer unter Pflanzen fremder Zonen gefunden wird.
Der Kohlenbeschlag auf No. i 4. a. b. ist in Rücksicht der Kohlenbildung besonders, merkwürdig,
da hier im Kleinen der würfliche Bruch und die feinen Gypsfäden deutlich erscheinen, wie
sie allenthalben bei der Schieferkohle im Grossen Vorkommen.
T. VHI. enthält die Fortsetzung der Saamen und Früchte Fig. 24. u. 25.; kleine Blätter von
Farrenkräutern, die mit den Saamen Vorkommen; endlich Fig. 2. zwei Abbildungen einer Schuppe,
von einem halbrunden Rindenabdruck, aus eben diesem Steinbruch, der, weil er sich im Austrocknen
etwas verschoben hat, nipht wohl abgebildet werden konnte; die Schuppe reichet jedoch
zu, eine besondere Art zu charakterisiren. L e p id o d e n d ro n crenatum.
T. IX. F. 1. Aus den herrschaftl. H o r z ow itz e r Steinkohlengruben, im B e ra u n e r Kreise.
Der Haupt-Typus der Familie der L e p id o te n (die um den Stamm herumlaufenden Schuppen,
und die kleinen Drüsen am Insertionspunkte) ist zwar noch beybehalten, allein die Form der
Schuppen ist ganz abgeändert, und dürfte wohl eine verschiedene Ablheilung in dieser Familie
bezeichnen. L e p id o d e n d r o n a lv eola tum .
Zunächst an diese Form schliesset sich die aus der CollinsonischenSammlung, von.Knorr
abgebildete Baumrinde, T. X. a. F. 1. und. bei M orand T. IX. F. 1. 2., wo die.Schuppen vollkommen
sechseckig angegeben werden, undin der Mitte den Insertionspunkt zeigen. L ep id o r
dend ron hex agonum.
Fig. 2. Aus den Sw in a e r Steinkohlengruben.
In der ersten Ansicht war ich nicht abgeneigt, dieses Gebilde für einen F u ngiten anzuseheu,
da es mit der untern Seite des Fu n gu s n il o ticu s la p id e us, Mus. B es.slér. T. XVII. und
Clus. exot. cap. VI. p. 12.5. sehr viel Aehnlichkeit, hat; allein nach einer zehnjährigen unausge?
.setzten Beobachtung der böhmischen Steinkohlenbergwerke . kann ich beinahe ' mit Gewissheitbehaupten,
dass weder ein Schaalthier, noch sonst etwas bestimmt dem Meere Angehöriges
in denselben vorkommt. Auch fehlet unserm Abdruck der zugespitzte Theil der Anheftung, der
bei den F u n g ite n nie fehlet. Ich bin daher geneigt, diesen Abdruck für den Kern einer fleischigen
Frucht zu halten, und zwar aus der. Gattung Calvaria.
Vergleicht man diesen Abdruck mit Gärt, de fruct. 3. p. 116., T. 120.0. R .2» b. u. T. 20i.;vso
wird man eine grosse Aehnlichkeit zwischen den beiden Abbildungen wahrnehmen» Dass der
fleischige Theil der Früchte,, die Wahrscheinlich lange auf dem Wasser herumgetrieben wurden,
ehe sie zu Boden sanken, früher verfaulen konnte, als sie mit den angeschwemmten Massen; überr
schüttet wurden, lässt sich, leicht denken, Die Gattung C alva r i.ä, von dér ,nur;,einige Früchte
in den Pariser Sammlungen aufbewahrt werden, ist den Botanikern bisher bloss aus einigen, unvollständigen
Nachrichten, dié sich unter C om e rson s Zeichnungen vorgefünden haben, bekannt,
T. X. F. 1. Aus meinen SteinkohlengFuben in Radnitz.
Die Schuppen r und die wellenförmig -gestreifte Rinde zeigen hinreichend die Verschiedenheit
der Art ein und derselben Familie; die auf den Schildchen und den Drüsen . anklebende
Steinkohle, die schlechterdings ohne, Verletzung-nicht abgehoben werden; kann, .lässt, es. zweifelhaft,
ob in dem Schildchen., wie bei den übrigen dieser, Familie, ein. oder drei Drüsen vorhanden
sind; ich bezeichne diese Art mit dem Namen L e p id o d en d ro n rimös;um. •
F. .2. Aus. eben diesen Kohlengruben.
Steht der vorherigen Art sehr nahe, unterscheidet; sich jedoch vorzüglich durch .grössere
Schuppen, und ein rundes Schildchen, das in der.vorhergehenden einerliegenden Wecke, gleicht.
Beide Stücke sind aus der Sammlung meines verstorbenen Bruders, von .jedem nur ein Exemplar
vorhanden; wahrscheinlich sind sie in einem Schacht gebrochen, der nicht, mehr in Arbeit, stehet,
da mir seit 10 Jahren diese Form nicht wieder vorgekommen ist. L e p id o d e n d r on undülatnm.
T. XL F. 1.; Aus den R a d n itz e r Steinkohlengruben.,
Gehöret .unfehlbar zu der in T. X. F. 1. abgebildeten Gattung.,' und der Art nach 1 zu Morands
T. VI. F. 3., wo jedoch die Drüsen in der Abbildung verwahrlost blieben. Die Schuppen sind,
etwas verschoben , und mit einer. Kohlenschale überdeckt; die mit Kohle überzogenen Schuppen
scheinen drei Drüsen zu haben ;, hebt man aber. die. Kohle ab, . so findet man im Kohlenschiefer»1 bloss
einen grösseren Punkt. Wir nennen diese Art einstweilen L e p id o d e n d ro n trigïO.num..
T. XI. F. 2. u. 3. Sind zwei Stücke,eines grossen Baumabdruckes, der in diesem' Jahr .in dem
Dach des W r ano w itz e r Stollens auf dem R a d n itz e r Kohlenbergwerk gefunden wurde.
Die dachziegelförmig auf einander liegenden Schuppen sind gross, und gleichen:.jenen der
E u p h o rb ia b u p le u r o id e s Jacruin, oder jenen der Tannenzapfen. Die Schuppen sind mit
Kohle überdeckt; es ist unmöglich, die Kohle zu entfernen, ohne die Schuppen-zu beschädigen;
auf dem querliegenden Schild sind 3 horizontal neben einander liegende Drüsenpunkte sichtbar.
Die Verschiedenheit der Schupjpen, und: der querliegende Schild, scheinen eine' eigene Gattung
zu bezeichnen; die Familie ist indessen dieselbe, und eine Menge langer-,"Schmaler Blätter1; wie
bei T. III., die wir neben diesem Abdruck gefunden haben,- bestätigen diese Vermuthung.
Sollten die Früchte der Nadelholzbäume, die man in den älteren Museen abgebildet findet,
nicht etwa Stücke diesës Baumes seyn, denen der Zeichner, der Aehnlichkeit wegen, die Form eines
Tannenzapfens gegeben hat? —