Bäume und Sträuche^» die. Blättpi- und Stengel, der Pflanzen , da ■ §leI aA Ort und Stelle verwesen,
von Jahr zu Jahr die Dammerde vermehren. Man untersuche einen Buchenwald in
weniger bevölkerten Gegenden der Bukowina; man wird über die Tiefe der Dammerde er-
staunefl. Welche Pflanze wird es versuchen, diesealten BewQhner, ^diß dom LMde den
Namen gegeben h^hen, zu verdrängen, wenn der: Mensch mit der Axt: nicht vorantritt, um
ihr Eingang zu verschaffen?.
In einem Urwald giebt es k$ii}e dürftige Ackerkrume, wie in de? Nähe von Städten
und Dörfern, wo man zum Behufs des Ackerbaues Streue yechet, und den Gang der: Natur
stprt. Urwälder, wenn sie von keinem Qykan umgeworfen werden, was bei so geschlossenem,
durch L ian en verbundenen Gehölz selten der Fall; seyn mag, .sterben nie zugleich;,
sondern einzeln aus, weil,sie aus Bäumen, Sträuehern, und, Pflanzen verschiedenen Alters
bestehen^ der.Ersatz ist im Unterwuchs frühe? vorhanden» als ihm durch das Umfallen älterer
Bäume Raum gegeben wird. In solchen Gegenden ist auch an kein Aupflaazen durch Winde
und Vögel zu denken. Wälder von Mangle öder ähnlichen Bäumen, die .nasse, über-
schwemmte Gegenden liebenkönnen ausaterhen, und. durch andere ersetzt werden, wenn
sich die Wasser zurückziehen und trockenes Land an, die Stelle tritt. Teutschlands Eichen-r
wälder haben sich vor; der Axti. der Menschen zurückgezogen. Ja unsere, -auf trockenen
Hutweiden als gute Schafweide bekannte Featuca ovina weicht keinem neuen Ankömmling,
und grünet alle Jahre an derselben Stelle; eben so wenig lassen sieh die Saxifragen, die man,
mehr oder weniger auf allen Alpen, nahe an der Schneelinie, und fast in allen Zonen unter
denselben klimatischen Verhältnissen antrifft, ihren Platz rauben: um wie viel weniger konnte
diefs der Fall in jener Zeit s.eyn, in welche das Ergebnis? der Pflanzenwanderungen über
die Meere verlegt wird, dievdife besten Schnellsegler kgum binnen drei Monaten zu durch-
sghneiden vermögen. • , ; ‘ fl ; ,
Wir kehren nun wieder zu-dem Zustand der Erde zurück, als der Wasserspiegel eine
Höhe von 15,00 Schuh behauptete; und, Böhmen z. R. wählend, wollen wir versuchen, uns
ein Bild dieses Landes in jener Zeit zu entwerfen.
Die Urgebirgskette, welche Böhmen ringsum umfriedet, stehet zwischen 5.000 bis 5000
Fufs Höhe. Diese Gebirgsketten stehen im Zusammenhang mit dem Donaugebirge , welches
von Passau herauf durch die Oberpfalz die Rückwand des Böhmerwaldes bildet, mit dem
Ochsenkopf im Baireuthischen, mit dem Erzgebirge, .den schlesisch - mährisch - und oberöstrei-
chischen Gebirgen. Jenseits lagen hinwieder grofse Seen, die Altbayern, Sachsen, überschwemmten
; so, dafs. ungefähr 500 Quadratmeilen festes Land gegen 2000 Quadratmeilen
Wasser gerechnet werden können, wenn man die innere Gebirgskette des Mittelgebirges,
die eine ausgedehnte Inselgruppe bildete,, und alle über 1500 Fufs hohe Berge im Innern die*
ser Länder, als einzelne Inseln, mit in Anschlag bringt. Die tiefen Thäler, die man; jetzt
in den Gebirgen antrifft, mögen damals noch nicht so tief gewesen, sondern erst durch das
Fluthen der Wasser nach und nach ausgespült worden seyn. Es war demnach eine hinreichende
Oberfläche von hohem Ufer- und Inselland vorhanden, um eine bedeutende Menge
von Pflanzen hervorzubringen. Die Temperatur, wie die meisten Naturforscher annehmen»
war bedeutend, erhöhet; daher eine stärkere Verdünstung, und folglich hinreichende Feuchtigkeit
in der Atmosphäre, die mit Wärme gepaart, wie bekannt, die Vegetation mächtig
fördert, anderseits auch der Verwitterung der Gebirgsketten günstig ist. Auf den verwitterten
Gebirgen bildete sich, also Erde für Pflanzenwuchs empfänglich, und es erschienen
Pflanzen, so wie sie auf höheren Gebirgen schon früher vorhanden waren. Da die Vegetation
.durch nichts gestört wurde, die Pflanzen folglich, nicht durch Heerden abgeweidet, ihre
Abfälle der Erde Zurückgaben, mufste der Humus schnell zunehmen, und der Pflanzenwuchs
immer üppiger werden. Was aber von diesen Pflanzen durch Winde umgerissen, oder .durch
Wassergüsse abgeschwemmt wurde, konnte schlechterdings nur in die vorhandenen Seen abgeschwemmt
werden, wo sie von Winden und Wellen eine Zeitlang herumgetrieben, von den
Strömungen fortgeführt, nach und nach immer mehr aufgelöst in einzelne Vertiefungen versanken.
Die an den hohen Ufern und zwischen den Inseln herrschenden Brandungen mochten
die Ufer an manchen Stellen tief unterwühlt, vulkanische Ausbrüche, Erdbeben zur Folge
haben; es stürzten ganze Uferstrecken mit ihrer gesammten Vegetation in die Seen und
stellend, tliefls verworren durcheinander liegend, in den Elulhen
begraben. ;
B W e d d e r : Vegetation e n tb lu te Oberfläche,würde:* , bis nach einem Oedeu-
ten * * auch-abgespült, und in der «ämhchep
Richtung fortgefehrt, und SG bftdefen sich Zwischen,Schichten mit Trümmern von
Vegetabiliën, oder das Dach der Kohle mit den Abdrücken der Bäume, deren Holzfaser
b e r e i ^ ^ u f g ^ s t , Rinde aber, die der Auflösung länger.widersteht, noch erhalten
^ar p.ese Permde mufs.sci lange gedauert haben, bis die Donau am südwestlichen Abhange.
des.Bobmen^des, und die Elbe am nördlichen .Gebirge, gegen Sachse«, die Dämme, d ie le
gefesselt hielten, gesprengt hatten. So wie diese beiden Flüsse nur um aoo Fufs herabsanhen,
änderte sieb die ganze Gestalt der. Daudet, Ans einem greisen See.entstanden deren mehrere;
m ajern.der Inn- der I?erT, der Ampersee, in Böhmen, der Eger-, der Moldau-, der
Adlersee u .* w- Aus Inseln wurde« zusammenhängende Festländer; ös,bildete sich ein Binnenland,
Die Verhältnisse der Atmosphäre wurden geändert, es trat eine reichere, eine mehr
gemuhte Vegetation an die.Stelle.der frühem und einfachem, Die von den Gebirgen herabfallenden
Kleineren Flusse haften durch einen längern-Lauf a« Gewalt angenommen, die durch
d,e Weiteren Seen nicht, abgestumpft werden konnte;‘sie,, suchten ihrerseits auch ihre Fesseln
?u durchbrechen, um sich, mit den Hauptströmen zu vereinigen, wozu ihnen zum Theil schon
bei dem ersten Ruckzug die W » den Weg gebahnt hatten-: In dieser Periode wurden
aus der. neuen Vegetation die Thoukohle gebildet, die in dem tiefsten Thale Böhmens, dem
Jagerthale, abgelagert ist, das damals wahrscheinlich durch das Töplitzer Thal der Elbo entgegen
gieng, welches mehr, als 500, Fufs tiefer liege,, dürfte, als die Sohle der Porphyrkohle-
■ , endl‘Cl1 dl? F1ÜS5tf 8lle H P Elbe und der Donau vereinigt hatten, und
d,ese nacl, und nach zu ihrem jetzigen Niveau herabsanhen, sfl tr a d e Böhmen, Bayer» und
Sachsen.;ein {ropknes Land. Dort ist unermefslich tiefeg Gerolle und Lehm; hier: eine:Decke
von .Sandmergel und, Plänerkalk mit Abdrücken von Pflanzen der Jetztwelt mit Blumen und
Staubfaden von seltener YoUkommenheft, aus de,, meisten nach hier lebenden Gattungen
nebst zahlreichen Versteinerungen von Schalthieren, über einen grofsen Theil des Landes verbreitet,
den augenscheinlichen Zeugen der letzten Wasserbedeckung, Was hier Beispiels halber
von.zwei Landern gesagt 'wurde, läßt sieb mehr oder weniger deutlich in allen Ländern
nachweisen,, wie denn, auch irgend pine Art von Steinkohle "fast in jedem Lande nicht
«ach .der politischen, sondern nach der natürlichen Grunze betrachtet, verkömmt. Ob nun
wahrend des.Zeitrm.mes dieser.Periode,, noch ein- oder mehmial gesalzene Wasser her.eiugo-
treten, und über Sufswgs.serselialthiere wieder Meerschalthiere ahgesetzt haben, wie diefs in
der Umgegend ypn Paris,der Fall isj, wollen wir liier unberührt lassen, da in unserer Kohle
g-ar.:k,ein Schglthier,vWkömmt., Was aber für Pflanzen, unter den vorausgesetzten Verhältnissen,
damals vorhanden seyn konnten, wollen wir genauer erwägen. Eine höhere Temperatur
haben .wir mit vielen andern Naturforschern angenommen, doch möchten wir sie für
die Zeit nachher.sekundären Gebirgsbildung nicht höfler anschlagen, als nöthig war, Palmen
hervorzubringen, dpren einige mich jetzt no.ch, wie Co reoxylon an d ico la , ia ’höheren
Regionen und weniger hoher Temperatur angetroffep. werden.
Bpi dem dreimal großem Wasserspiegel als der Kontinent, haben wir auch eine feuchtere
Atmosphäre annehmen müssen, so . wie sieh dpiin auch bei vielen Ufern und Inseln viele
moorige ofler den Ueberschwemmiingen mehy ausgpsptzte Gegenden denken fassen. Die Vegetation
möchte daher zum großen Theil aus Gras und.Rohrartpn, aus Pflanzen, die in feuchter
Atmosphäre gut gedeihen, bestanden haben, die höheren Bepgspitzen ausgenommen, die
wohl, auch andere Pflanzen beherbergen konnten. Ob wir aber aus dpr Jetztwelt, die sich
unter ganz andern Verhältnissen befindet, die Vergleichungspunkte abziebpn können, ist uns
nicht ganz einleuchtend, da zwischen dem damaligen und dem gegenwärtigen Zustande des
Erdkörpers ein so großer Unterschied obwaltet, dafs sich eigentlich kein bestimmter Bezug
ausmitteln läfst.
Die Formen der Pflanzen, welche uns die ^estimmungscharaktere flarbieten, sind doch
wohl durch das Misch,nigsverliältnifs ihrer Bestandthöfle, und die Verbindung mit Licht und
Warme bedingt, ~ Wenn daher, wie höchst wahrscheinlich, damals andere Verhältnisse in