senkrecht auf einander folgen. (Dieser Umstand wird bei aufrecht stehenden Bäuinen an
mehreren Orten auch in Böhmen bemerkt.)
Die Steinkohlen-Ablagerung von Aveyron wird auf folgende Art angegeben.
„Die Steinkohle bildet drei Mulden: die nordwestliche, dem Steinkohlengebirge ange-
hörig, ist jene von Aubin —- die mittlere, ebenfalls dem Kohlensandstein untergeordnet, ist
jene von Aveyron r— die südliche ist jene von Tarn, dem Kalkstein angehörig.“
„Das mittlere Kohlenfeld, welches allein beschrieben wird, zieht yon Osten nach Süden.
dem Flufs Aveyron parallel;. Dessen Länge von der Stadt Rodez bis Severac le Chateau
beträgt 36 Iiilometres, die Breite überschreitet nicht drei Kilometres; Auf der Hochebene
Causse, zwischen den Flüssen Aveyron und Lot, bildet der Flötzkalkstein j der den Sandstein
überdeckt, die nordwestliche Gränze desselben. Die südliche Gränze bildet das Urge-
birge, Gneifs - Granit, auf dem das Kohlengebirg aufliegtv Das eigentliche Steinkbhlenge-
birg ist der bald gröbere, bald feinere Sandstein, mit Glimmersandstein wechselnd. Im Sandstein,
gleich wie im bituminösen Schieferthon des Daches, der Zwischenmittel und der Sohle
der Kohlen, werden Calamiten und Filiciten gefunden. Die' Mächtigkeit der Steinkohle ist
sehr verschieden , sie erreicht manchmal 20 Metres, indefs an andern Stellen auch Flötze von
25 Centimetres abgebauet werden.“
Alle diese Kohlenablagerungen zeigen ‘grofse Aehnlichkeit; vom Alpenkalk macht
B ro n g n ia r t keine Erwähnung.
Ueber.die Steinkohlen-Ablagerung, in den Tropenländern haben wir zuerst .durch H.
Alexander von H um b o ld t , dem alle Fächer des Wissens«, besonders die Naturwissenschaft,
eine so bedeutende Erweiterung und Berichtigung verdanken, umständliche Nachrichten erhalten.
s) In der Voraussetzung, dafs dieses klassische Werk den wenigsten Naturforschern
unbekannt seyn; kann, werden wir hier, der Vollständigkeit wegen uns blos in Kürze-auf
dasjenige beziehen, was das Vorkommen des Kohlengebirges in jener Erdhälfte betrifft,, ohne
uns auf die vergleichenden Bemerkungen eiiizulassen.
Nach festgesteUtem. Begriff j - dafs der Kohlensandstein und der Porphyr eine und dieselbe
Formation (das rothe Todtliegende), wechselnd im, äusserliclien Ansehen und.,oft sehr
verwickelt , was die Strucktur betnlit, darstellen, und mehreren Bemerkungen über die untergeordneten
Glieder derselben, wird nun zu dem Einzelnen geschritten. „In der gemäßigten
Zone des alten Kontinents senkt sich die Kohle bis zu den niedrigsten Stellen der Küstengegenden,
ja bis unter den Meeresgrund hei Newcastle-oh-Tyne herab. In den Aequinoctial-
gegenden des neuen Festlandes hingegen findet .sich die dem rothen Sandstein eingelagerte
Kohle, im Plateau von Santa Fe de Bogota (Chipo, zwischen Canoas und el Salto de Tequen-
dama , Berg Suba, Carro de los Tunjos). bis zu 15Ö0 Toisen über den Spiegel des Weltmeers
aufsteigend. Die südliche Erdhälfte bietet auch Steinkohlen in, den hohen Kordilleren von
Huarocheri und von Canta-, ja man hat den Verfasser versichert, dafs sie, unfern Huanuco
(eingelagert im Alpennalk?)., sehr nah an der Gränze ewigen Schnees sich finden, in 2300
Toisen Höhe, folglich bei weitem über , der Gränze jedes Wachsthums von Phanerogamen.
Die Steinkohlen-Ablagerungen zeigen sich in grofser Häufigkeit ausserhalb des Wendekreises
von Neu-Mexico, in der- Mitte der. salzreichen Ebenen von Moqui und Nabajoa, und in
östlicher Richtung von den felsigen Bergen; ferner nach den Quellen des Rio Sabino hin, in
dem unermefslichen Becken, überdeckt mit Flötzformation und durchströmt vom Missouri
und vom Arkansas. . . . . . .
„In den Aequinoctial- Gegenden des neuen Festlandes hat sieh Gelegenheit dargeboten,
das rothe Sandstein-Gebilde, im Norden und im Süden des Erdgleichers, in sechs verschiedenen
Gegenden zu beobachten, nämlich: in Neu-Spanien (von 1100 bis 1300 Toisen Höhe),
in den Steppen oder Llanos von. Venezuela (30 —50 Toisen), in Neu -Granada 50 — 1800.
8) Alexander von H um b o ld t, geognostischer Versuch, über die Lagerungen der Ge-
birgsarten in beiden Erdhälften, deutsch'- bearbeitet von Carl Caesar Rittert von
L e o n h a r d t . Strasburg 1825. p. 204 bis 230.
Toisen); auf dem Süd-Plateau der Provinz Guito. (1350— 1000) , im Bassin von Caxamarca
in Peru (1470'Ti), und im westlichen Thal des Amazonen-Stromes (200 Toisen).“
„In Neu-Spanien sind die Uebergangs-Schiefer und Porphyre von Guanaxuato
(Plateau von Anahuac) überdeckt mit einer Formation von rothem Sandstein. Diese Formation
füllt die Ebenen von Celapa, Salamanca, und von Barras (Q00 T.); auf ihr ruhen ein
Kalkstein,' ziemlich ähnlich dem Jurakalk, und ein blättriger Gyps. Diefe Sandstein - Formation
soll viele Aehnlichkeit haben mit dem rothen Todtliegenden des Mansfeldischen in
Sachsen. Weder Versteinerungen, noch Spuren .von Steinkohle oder von fossilem Holze
werden in dem rothen Sandstein von Guanaxuato gefunden. Diese Substanzen werden häufig
in andern Gegenden von Neu-Spanien getroffen, besonders in jenen, welche minder erhaben
sind über dem Wasserspiegel des Meeres. Man kennt die Steinkohle im Innern von Neu-
Mexico, nicht fern -von den Ufern des Rio del Norte. Andere Niederlagen dürften sehr
wahrscheinlich in den Ebenen von Nuovo Sant Ander und von Texas verborgen seyn. Nordwärts
Von Natohitoches.:, in der Nähe der Steinkohlengrube von Chica, läfst ein einzelner
Hügel von Zeit zu Zeit unterirdische Verpuffungen hören, vielleicht ais Folge von Entzündungen
des Hydrogengases, gemengt mit atmosphärischer Luft.s) Das fossile Holz kommt
häufig vor in den rothen Sandsteinen, welche sich in nordöstlicher Richtung der Stadt
Mexico, erstrecken. Ehen so wird es in den unermefslichen Ebenen der Intendanz von San
Luis Potosi gefunden, und nahe bei der, Stadt Altamira. Die Steinkohle des Durasmo
(zwischen Terra nueva und San Luis de la .Paz liegt unter einer Thonschichte, die fossiles
Holz einschliefst, und ruht auf einer Zinnober-Schichte, von welcher der Porphyr bedeckt
wird.: Hier wird die Frage aufgeworfen, ob sie den Braunkohlen sehr jugendlicher Entstehung,
oder der grofsen Formation des Sandsteins, der Zinnober-Niederlagen einschliefst,
angehöre? Der Verfasser scheint mehr fürletzteres geneigt zu seyn, ohne sich jedoch deutlich
auszusprechen. Nähere Prüfung der fossilen Hölzer und Pflanzenabdrücke würde unfehlbar
den Streit am sichersten entscheiden,“
„Im südlichen America sind die unermefslichen Ebenen von Venezuela (Llanos des
niedern Orinoko); gröfstentheils mit rothem Sandstein bedeckt, und mit Kalk und Gypsge-
bilden. Dieser Sandstein enthält fossiles versteinertes Holz von Monocotyledonen; Steinkohlen
werden hier nicht erwähnt.“
Die unermeßliche Sandsteinformation von Neu-Granada, die mächtige Lager, nicht
von Braunkohle, sondern von Blätter-kohlen, selbst von Pechkohlen', zwischen la Palma und
Guäduas (000 T.) bei Velez und la Villa del Leivo, ferner auf dem Plateau von Bogota in
der bedeutenden Höhe von 1370 T. einschliefst, und bei Zipaquira (1400 T.) salzführenden
Gyps enthält, erklärt Hr. v. H um bo ld t aus vielen beigebrachten Gründen nicht für bunten
Standstein, wie man aus einigen Verhältnissen zu glauben Anlafs nehmen könnte, sondern
für alten rothen Sandstein..
„In der südlichen .Erdhälfte zeigen die Kordilleren von Quito die gröfste Erstreckim»
der Formation des rothen Sandsteins. Diese Felsart überdeckt, in 13 bis 14 Toisen Höhe
über der Meeresfläche, das-ganze Plateau von Tarqui und von Cuenza auf eine Länge von
25. Stunden. Steinkohlen werden hier keine angezeigt, wohl aber Stämme versteinerten
Holzes von- Monocotyledonen (im Schacht von Silcajacu), wo Stücke von 4 Fufs Länge
und 14 Zoll Durchmesser gefunden wurden — Erdöl flüssig und zu im Bruche muschligem
Erdpech eingedickt (Parche und Coxitambo), Zinnober-Gänge (Cerros de Guazun und
Upar im Nordosten des Dorfes Azogues).“
Der Verfasser vergleicht die von ihm nahmhaft gemachten Gehirgs - Verhältnisse mit
der frühesten Beschreibung der grofsen Steinkohlen-Formation von F iic k s e l, und findet
oafs die dort angegebenen Erscheinungen sich in jenen vom Aequinoctial - America wiederfinden,
das er bereiset hat.
9) -Bei Befahrung des Friedrich - Stollen im Saarbrückischen Kohlenrevier hat eine, ähnliche
Verpuffung uns sämmtliche Grubenlichter ausgelöscht. S te r n b e r »