Kohle bei Alir.ei'ode, am Habichtswald ,And ,am Fufs der ’Wilhelmsböbe bei Cassel, ausser-
halb der Kohle, in den Basalten des Siebengebirgs am rechten Rheinufer, säulenförmig,, in
dei Basalten bei Fulda und am Kulmerberge bei letschen in Böhmens eingesehlossen m
einer Basalthluft in der blauen Kuppe bei Eschwege. Er fehlt dagegen ganz der Braunkohle
der Wetterau, jener am Rhein und in Böhmen, ausserhalb der Basalte; seine Verwandtschaft
mit den Basalten ist daher offenbar , sein Vorkommen mit der Braunkohle blos zufallg.
Dafs die in Pech oder Stangenkohle umgewandelte Kohle des Meifsniers und anderer
basaltischen Kohlen durch die Basalte verändert worden seyen, möchte wohl daraus klar
hervorgehen, dafs:nur jene Kohlen in diesem veränderten Zustande,.'gefunden werden,..die
gleichsam mit dem Basalt in unmittelbarer Berührung stehen. Im Schwalbentbale am Meifs-
ner sind es blos die obersten Rohlenflötze, die nur durch eine dünne,Lage Basalttuff von
dem Basalt, getrennt werden, die in .P.ech und Stangenkohle übergegangen sind;, alle tiefem
Ortstriebe liefern ganz gewöhnliche Braunkohle mit; deutlicher Holzfaser.
, „Am Habichtswald, wie H. Oberbergrath N ö g g e r atb berichtet18).^ im Stollen Nro, 3.
und 4* erscheint .eine;von Süden nach Norden sich hinziehende seigere Basaltausfüllung, welche
im ■ Stollen N d r e i Lachter , in Nro. 4- nur zwei Lachter , mächtig ist. Die Ausfullungs-
Masse, besteht aus einem porösen Basalttuffe,; in unförmliche Stücke .abgesondert. Die Braun
kohle -wird in,der Nähe dieser Ausfüllung allmählig spröder,f nimmt, eine würflige Abs,Änderung.
,an , und verändert sich in Glanzkohle. Stangenkohle ist hier nicht vorgekommen.
„Auf der Nordseite, des Hirschherges, unfern Grofs--Almerode, durchsetzt ein Basalt-,
gang die beiden seh? mächtigen, gegen den Hirschberg-, sich einsenkenden Braunkohlenflötze
der R in k e n k u le in ihrer Fortsetzung nach Osten. Das Streichen der Braunkohlenflöfze
ist hier hör. Z. 4.,: der Basaltgang streicht aber hör. 10- L4? er steht zu Tage fast; seiger,
soll sich aber, nach der Aussage der Bergleute, welche ihn mit früheren Bauen anführen,
bis 15 Lachter Tiefe stark im Süden.verfläehen. Der Basalt greift da, wo er zu Tage aus-
beifst, über ,das Braunkohlenflötz über, und, scheint solches zu bedecken. Nach.der Teufe
hin hat der Gang eine Mächtigkeit von zwei Lachtern, und kann auf eine streichende Länge,
von 12 Lachter genau beobachtet werden. Die Ausfüllungsmasse des Ganges bildet ein, nach,
dessen Mitte hin an Festigkeit zunehmender .,, stark zerklüfteter Basalttuff. Die Seitenflächen,
des Ganges sind uneben wellenförmig. Das Braunkohlenflötz ist in der Nahe des Ganges nach
aussen etwas umgebogen, und die Braunkohle wandelt, sich nach dem Gange allmählig in
Pech-, Glanz- und Stangenkohle um. Heber letzterer befindet sich - noch eine Rinde von
gleichsam verschlackter Kohle, dem Coax ähnlich. Zwischen dieser und der Gangmasse gewahrt
man an den meisten Stellen eine offene Spalte von 1— 2 Zoll Weite.“
Aehnliche Erscheinungen nächst den Basaltgängen (Dyks) der englischen Steinkohle
haben wir in unsern früheren Heften erwähnt.
Wer die aus der Tiefe hervortretenden Basaltgänge -in dem bunten Sandstein der
blauen Kuppe hei Eschwege, in. der Pflasterkautte hei Eisenach, in dem Flötzkalk des Ahna-
thales jenseits der Wilhelmshöhe hei Cassel genau beobachtet hat,; wird auch ohne die Eifel
und die Auvergne gesehen zu haben, weder an dem Heraufquellen der Basaltmasse, noch
an einer erhöhten Temperatur derselben zweifeln, wenn gleich die dadurch entstandenen
Veränderungen im bunten Sandstein, und zumal im Flötzkalk, bei weitem nicht so deutlich
ausgedrückt sind, als in der Braunkohle. i * . . tv1-
Na c h t r ä g l i c h e Nach r i ch t e n ü h e r e i n z el n e Br a u n k o h l e n - Lager.
Wir haben uns durch mehrere Jahre hindurch Mühe gegeben, durch angeknüpfte
Correspondenz mit Italienischen Gelehrten, und Vcrtheikmg unserer Hefte, Nachrichten über
18) N ö g g e ra th , das Gebirge irrt Rheinlande. Westphalen. Bd. III. p.
KJ
die Italienischen Kohlenformationen und fossilen bituminösen Holze zu erhalten; allein wir
■waren nicht so glücklich, auch nur eine genügende Antwort von den dortigen Gelehrten zu
bekommen; wir müssen uns daher begnügen, nur dasjenige in Kürze anzufübren, was durch
den Druck schon bekannt ist.
B ev ila c q u a L a z iz e in seinem Werk üher die brennbaren Fossilien19 20 21) beschreibt
zWär die verschiedenen Kohlenformationen des Veronesisehen Gebietes und des angrenzenden
Tyröls, am Monte Bolca, alla Giaza, alle Castagne, nella Valle di Sorna bei Brentanico,
zu Vajö di Paradiso hei Villa Grezäna, alla Föntana dei Garzoni, in Val Tanara und St.
Jüan Marione im Vicentinischen eehr genau und .'umständlich ; die geogiiostischen Verhältnisse
sind jedoch nur im• Einzelnen, nirgends in einem Zusammenhang: angegeben, aus; dem
fnaii sich ein Bild der Ablagerungssuiten entwerfen, könnte.
Alle diese, im Verhältnifs der Teutschen Braunkohlen-Ablagerungen, unbedeutenden
Rohlenflötze, deren keines einen ■ Metre übersteiget, werden entweder blos zwischen Kalklagern
, Kalk und Schieferthon, Kalk, und- Basalt, Mer; sonstigen vulkanischen Gebilden ange-
troffen. Obgleich oryktognostisch verschieden, bald, als Blätter- öder Schiefekolilev, Pecb-
oder .Erdkohle;1’Wohl auch mit ganz beibehaltener Holztextur als- Braunkohle erscheinend,
gdhöreh sie sönder Zweifel zu ein und derselben Formation, wievschon vörlängst Pri&tä^
nowsky bei der Apenninischen Kohle nachgewiesen hat.
A1 ex a n d e r B r o n g n i a r t , • der sowohl den Bolca, als die ganze Kalk- und Trappformation
des Vicentinischen Gebietes nach genauen ge'ögnostischcn Beobachtungen :beschrieben
h ä taQ);' rechnet diese Köhlenformation zu der älteren .Braunkohle.; ^ie-Führet;ebenfalls
Abdrücke dicOtyledoner Blätter uiid am Bolca einige.noch unentzifferte Pflanzen, d ieFau jas
de St. F o n d und A d o lp h .B ro n g n ia rfr abgebildet haben. .
B ev ila c q u a L a z iz e erwähnt noch ferner;dei’ fossilen Bäume, die in dem Bergrücken
zwischen den beiden Thälern Valle Sgolmere und Val dei Scaj.etti, am häufigsten an der
Stelle,: 1 il pratö dei Perroni genannt, 'gefunden werden.- Sie liegen zwischen verworrenen
Fragmenten von Kalkstein, vulkanischem Tuff und Basalt, die in einem grauen oder bläulichen
Mergel eingebettet sind:' es sollen ungeheuere Stämme von Lerch- und Buchenhäumen
Seyn mit Aesten und Wurzeln, jedoch von der Rinde enthlöfst. Die Holzfaser, so wie die
Farbe des Holzes, ist ganz erhalten; doch sind sie .schwerer, als frisches Holz. Ihr Verbrennen
unterscheidet sich nicht von jenem der angegebenen Holzarten.
Da diese Bäume ihre Wurzeln und A'este; erhalten haben, so ist keine Flutung derselben'
von bedeutender Entfernung denkbar; sie mögen daher Zeugen jener Wasserbedeckung
seyn, die sich schon in der Formation, in der sie gefunden werden,, ausspricht.
Aehnliche' unbedeutende Rohlenflötze und fossile Bäxime? sind ebenfalls über den ganzen
Erdball verbreitet, und beweisen hinreichend, dafs die Formationsperioden allgemein und
gleichwirkend gewesen seyen.
An der Südküste von England werden nebst der Steinkohle in den späteren Gebilden
der Kalkformafion fossile Bäume gefunden, stark zusammengedrückte Stämme und Aeste, in
den Mergelschichten. Sie sind schwarz, leicht, und brennen mit heller Flammen der Geruch
ist unangenehm. In dem harten Lias Limestone finden sie sich unzusammengedrückt,
knotig und sehr' compact. 3I:)
Auf den Caribän-Hügeln in Bengalen, welche aus Gebilden der Aufschwemmung bestehen
, werden fossile Bäume gefunden, theils im verhärteten Sand, wohin sie nach der
Ansicht von Mr. S c o tt durch Herabsenkung aus dem lockern Sand gekommen seyn mögen,.,
theils in einem, wie es scheint, zusammengeschwemmten Lager, wo einzelne Stammstücke
19) Ignazio B e v ila c q u a Lazize, dei combustïbïlifoèsili. Verona 1816.
20) Alexander B r o n g n ia r t, sur les terreins de sédiment calcaréo-trapéens du Vicen-
tin. Paris 1825.
21) Transactions o f the Geological Society. Second series, p. 45-