mittel etwas verschieden, auch unterfeuft er das KohlenflÖtz nur an dem äussersten Rande.
Wir haben die Pflanzenabdrücke bei Hering mit grofser Sorgfalt untersucht’ und nichts als
jene Palme., die wir unter dem Namen Flabellaria' raphifolia beschrieben: haben, Blätter von
hieinen Gramineen, Zweige und Blätter von Dicotyledonen , und Bruchstücke* von kleinen
Farrenkräutern gefunden. Nach unserer Ansicht müfsten also in geognostischer Hinsicht
die Kohlenlager auf folgende Art abgetheüt werden:
K o h le e r s t e r F o rm a tio n ?
Porphyrsandsteinkohle mit Abdrücken von Baumrinden mit rschuppenförmigen Blattansätzen,
wahrscheinlich von baumartigen Farren und von Calamiten.
K o h le zw e ite r F o rm a tio n :
Kalkmergelkohle.
I\o h l e - dr i t t e r. F o rm a tio n :
Thonkohle, beide ohne Abdrücke von baumartigen Farren und ähnlichen schuppenartigen
Abdrücken, hauptsächlich von Blätterabdrücken didotyledoner Pflanzen begleitet.
Da jedoch, unserer Ansicht nach, zur Beurtheilung der Formationen das Gebirg, auf
welchem die Kohlen aufgelagert sind, weniger in Betracht kömmt, als die begleitenden Glieder,
est auch zur Beurtheilung einer gleichartigen Formation nicht nöthig ist, dafs immer alle
Glieder vorhanden seyen, indem bekanntlich mehrere mit einander wechseln; so würde es
hinreichend seyn, sich der Benennungen Porphyrkohle, Mergelkohle, Thonkohle zu bedienen.
Die Basaltkohle glauben wir nicht von der Thonkohle trennen zu können, da, wie. schon
B re is la k bemerkt hat, sie fast nie unmittelbar auf dem Basalt aufliegt, sondern immer
von mehr oder minder mächtigen Thonlagen begleitet ist.
Fernere Beobachtungen werden noch schärfere Begränzurigeh möglich machen, und
das nähere bezügliche Verhalten der Kalkmergelkohle gegen jene der Kupferschieferformatiön,
einige uns nicht hinreichend bekannte Kohlenlager, und gegen die* Steinkohle aufklären.
B ro n g n a rt scheint der Meinung zuseyh, dafs die Kohlen der plastischen Thonformation
gar keine Farrenkräuterabdrücke führen; diesen Satz müssen wir widersprechen. In
der böhmischen Braunkohle, die offenbar zu dieser Formation gehört, werden deren gefunden,
aber selten, und meistens kleine Arten von Pteris - und Aspleniumform. Farrenkräuter
zugleich mit Blättern von dicotyledonen Pflanzen werden auch, sowohl in der Kalkmergelkohle
bei Mappach und Brezweil, die wahrscheinlich mit jener von Hering, Miesbach, den
hohen Peifsenberg, Hirschau, Spensberg, und Bräunersried am Wurmsee, zu ..ein und derselben
Formation gehören, als in den Quadersandstein gefunden. Baumartige Farren scheinen
aber ausschliefslich der ältesten Kohlenformation anzugehören.
Nachträgliche Nachrichten über einige Kohlenformationen.
P o r p h y r s a n c l s t e i n k o h l e .
lieber die Steinkohle von Höganäs in Schonen, die Graf R u u th zuerst entblöfst hat,
wurden uns durch Herrn Professor N ils o n in Lund zwei Charten über die daselbst ange-
stellten Bohrversuche nebst den Belegen dazu mitgetheilt, welche uns in den Stand setzen,
diese weniger gekannte, sehr merkwürdige Formation genau anzugeben.
Die Charten sind von dem Vorgesetzten dieser Gruben, W. S ta u fo n d , einem
Engländer.
• I. B a h r v e r s u c h.
Vom Rasen abw ärts.
o. l. Lehm; Sand und Gerolle................ , . . . ^ go _■ ^ __
2. Blaugrauer Schieferthon (Blue metal plats)- . . . . %° —___5"
Dieser zwischen dem Sandstein sich Öfter wiederholende Schiefer-
thori wechselt in Farbe vom Graulichbläuen in das Schwärze,
ist mit vielen kleinen Glimmerblättchen gemengt, an den Ablösungen
öfter mit aufgelöstem verwitterten Eisen (Oker) beschlagen. .
5. Grauer Kohlensandstein 4.0 5' __ 7"
4* Gelblicher lockerer Sandstein . . . . . . . 7° _>4' __ q"
Beide Sandsteine feinkörnig mit Sehr feinen Glimmerblättchen gemengt,
brauSen nicht mit Säuren:
5. Gräfin Ruuth Steinkohlenflötz, schiefrige Glanzkohle, wenig bituminös,
fest- . ■ . f . , , • . o ;_• _, ^ _| Xjr
6. Dunkelgrauer harter Sandstein . . . .... . , ________ n.- iq
7. Sehr feinkörniger weisser Sandstein, braust etwas mit Säuren 5 : — 4 _ 1
8« Sehieferthon . . . . *. . . ^ _. __ 5 _ g
Q. Gleich Nro. 7. . . . , . , . . . . . ____'"4,.-^ 5
10. Gleich Nro. 8» . . .. . . . . . . . j . _ _^
11. - Gleich Nro. 7 .■ .• . ■ ; : . , . ,5 l . 1
12. Frau Bagges Kohle . . • • . . . . . . _____ 4. -• _ .
Schiefrige Glanzkohle, theils mit sichtbaren Spuren von in Kohle
übergegangenen Calamiten, mit Anthracit fein überflogen, an
der Sohle mit Schwefelkies.' In dieser Kohle ist ein schmales
Zwischenmittel von bituminösen Schieferthon mit Bruchstücken
Von Pflanzenabdrücken.
13. Bituminöser Schieferthon mit Abdrücken von Tangen, die Agar dh
für Tangen tropischer Meere erkennen soll , . ^ __ __ __
3 1 ° — —■ — 11"
e r s u c h.
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— 1 — 7
'3 — 5
5- — 6
3 ‘ 4 ' 5
II. B o t r t
. 1. Lehm, Sand und Gerolle . . .
2. Bläulich j grauer Schiefei’thon ?. .
3. Grauer Kohlensandstein . . .
'4* Kohle,; .. .f.,, }I
5* Schieferthon gleich Nro. 2. . .
6. Gleich, Nro. 3. . . . .
7. Grauer Sandstein mit Thon . .
8* Gleich Nro. 5< % •
Q.: Gleich Nro.^'J^, ;
10. Thoneisenstein . - .
11. Dunkelgelber Sandstein .
12. Gleich Nro. 7.;.. tag . 4 . . • .
13. Gleich Nro. 11. ;
1-4. Gleich ,Nro.,-7. 4*.i,«»f»T t•
15. Lockerer gelber Sandstein .
lß. Bituminöser Schieferthon
17. Gräfin Ruuth Kohle
18. Gleich Nro. 10. 4 » .
19. Gleich Nro. 17. . . . _ .
20. ' Weifsfer Sahdsteiri ^ • ’4'
21. Braunlichter.'Sandstein .. . . . . .
22. Gleich Nro. 7. . . .