Ecke bilden. Die Drüsen in der Mitte sind zusammenhängend , bilden die Gestalt eines doppelten
lateinischen W. Wir nennen diese Art F a v e o la ria e lcgans.
T. LUI. F. 1. Aus dem rothen. Todtliegenden, zwischen Adelsbach und Reichenau in
Schlesien. Ein gestreifter Calamite, an dem keine Abgliederungen sichtbar sind. Er untèr-
liegt keiner Bestimmung, wurde auch blps darum abgebildet, um die Abdrücke, die in dieser
Formation selten erscheinen, darzustellen.
F. 2. Auf Schieferthon, aus Ober- und Niederschlesien, auch in der Kupferschiefer-
Formation, und in den meisten Steinkohlenwerken einheimisch. - Die am Rande zurückgerollten
Blätter, und die von der Mittelrippe aus horizontal gegen den Blattrand auslaufenden
secundüren Blattnerven scheinen eine Pteris im Saamen anzudeuten. Wir nennen diese
Farrnkrautform A le th o p te r is v u lg a tio r.
F.,5‘. a. Auf Schieferthon von Zabrcze in Ostschlesien, und von Waldenburg. Dieses
ausgezeichnete Lepidodendron unterscheidet sich von allen übrigen durch einen in Querstreifen
abgetheiken erhöhten Längenstreif, der auf dem Schieferthon noch sichtbar bleibt wenn
auch die. schuppenartige Verzierung des Blattansatzes, der in der Kohlenrinde abgedrttckt ist
abfällt. Die eigentliche Schuppengestalt ist bogenförmig, an den Seiten gegen unten schmäler
zulaufend, und etwas aus gebogen; durch das Zusammenziehen des Schieferthons haben sich
die Schuppen verzogen, und die Gestalt, eines -schiefen Wappenhelmes erhalten, wie F. c
zeiget. F. 3. b. ist die Rückseite desselben Stückes, von dem zum Theil die Kohlenhaut schon,
abgefallen ist. L e p id o d e n d ro n V o lkm an n ian u in .
F. 4. a. b. Ist eine Frucht, aus der Wetterauer Braunkohle. Der. eigentliche Kern der
den sichersten Aufschlufs geben könnte, zu welcher Familie diese Früchte zu rechnen seyen
ist verschwunden; der blofse Umrifs reicht zur Bestimmung nicht zu. F. 5/ a. b. ebendaher,
ist eine Nufs, die man unbedenklich zu ,der Gattung Jüglans zählen darf; die nächste
Aehnlichkeit hat sie mit der in, Nordamerica so gemeinen weissen Wallnufs (Juglans alba)
F. ,6. möchte vielleicht eben dahin gehören. F. 7.. gleichet am meisten jener Frucht von
welcher Herr Baron von S c h lo th e im angegeben, dafs sie einer Terebinthinacea an Gehöre
die S e e tz en in Aegypten gefunden habe. F. 8- ist uns gänzlich unbekannt.
Alle diese Früchte zusammen, die.so häufig in der Wetterauer Kohle,gefunden wérden,
und die sich sämmtlich der gegenwärtigen Vegetation anschliessen, bestätigen die
schon oft'gemachte Bemerkung, dafs die Vegetation von der Kreide aufwärts von der früheren
ganz verschieden, und mit der gegenwärtigen wenigstens, -in den Gattungen ganz übereinstimmend
gewesen’ sey. —
T. LIV. F. 1 . Auf Kohlcnschiefer in England, mitgetheilt von FI. Dr. Bückland. Abdruck,
erster Klasse. Die Abdrücke auf dem stark mit Kohle.durchsetzten SchiefertKon drucken
gewöhnlich nur die-äusseren Umrisse, selten die feineren Nerven aus, was 'für. die Bestimmung,
zumal der Farnkräuter, sehr mifslich ist;’ aus Analogie mit andern Arten kann man
jedoch auch diese Form zu der von B ro n g n ia r t gebildeteil Gattung Sphaenopteris rechnen.
Wir nennen diese Art Sph. a r tem is ia efolia.
E. 2. Eben daher, gehöret wahrscheinlich zu Lepidodendron'tetragonum,-. von welchem
wir schon zwei Abbildungen von S c h lo t heim besitzen! alle drei reichen indessen
noch nicht hin, um diese Art genau zu charakterisiren. Dafs dieser Abdruck nicht 'zu dem
Polypodium CörcOvadense gehören könne, haben wir schon im dritten Heft erinnert und
glauben es auch durch diese Abbildung zu bestätigen. Ob aber die angeführten drei Abbildungen
nur eine oder mehrere Arten vorstellen, können wir nicht entscheiden.
T. LY. F. 1. Auf Kalkmergel im Basalt, bei Walsch in Böhmen.' Abdruck zweiter
Klasse. Gleich den nachfolgenden, mitgetheilt von dem Stift Ossck. Dafs wir hier einen
Tannenzapfen vor uns haben, der ganz den jetztweltlichen, besonders jenem des Pimis.halc-
pensis ähnlich sieht, wird jedermann auffallen, doch bleiben bei genauer Vergleichung noch
immer hinreichende Zweifel zurück, besonders da wir ihn nicht ganz besitzen. Wir nennen
ihn C o n ité s o rn a tü s . F. 2. ist ein Gypsabgufs aus dem Hohlabdruck. F. 3. et 5; ebendaher,
wahrscheinlich zu einer und derselben Gattung,-aus der Familie der Najaden gehöri».
Die Bruchstücke F. 3. schweben zwischen Ceratophyllen und Charen, allein der dicke gegliederte
Stengel will sich an beiden nicht wohl unter die bekannten Arten einreihen lassen,' Die-
, .. , _ . ... ■— " l Auuui e f j o e s u m m i -
heit zu bekannten Familien gerechnet werden dürfen , der Gattung oder Art nach aber dennoch
verschieden sind, kömmt übrigens häufig vor. Wir haben beide Abdrücke zu einer
Art gerechnet,- und B e c h e ra c h a ra e fo rm is benannt.
F. 4. Abdruck erster Klasse, aus den Kohlenwerken in Swina, gehöret. offenbar zu
unseren Bolularien, scheinet auch wegen seiner Gröfse und den minder tief eingeschnittenen
und weniger getheilten Blättern eine eigene Art zu bilden. R o tu la r ia S a x ifra g a e fo lia .
.0 und 7. Aus dem Eisenstein bei Eschweiler, bereits von H. N ö g g e rra th im
zweiten Heft, ü b e r a u f r e c h t ste h e n d e fo s sile Bäume, p. 49. T. 11. angezeigt. Die
Abbildungen zeigen diese Frucht in zwei verschiedenen Ansichten, um deutlich zu machen,
dafs selbe drciklappig ist. Wenn gleich keine Löcher an derselben zu bemerken sind, so dürfte
selbe dennoch den Palmenfrüchten am nächsten stehen, wo wir sie auch als P a lm a c ite s
N o g g e ra th ii eingereiht haben.
T. LVI. F. 1 und 3. Auf schwarzem Kohlenschiefer (Blackstone) .von Jarow in der
Grafschaft Durham, Abdrücke erster Klasse. Beide gehören, wie wir glauben, zu den Ly-
copodioliten; ersterer hat Aehnlichkeit mit den. Äesten unseres, Lycopodiolites dichotomus,
doch sind die Blatter zu schmal und nicht steif,, was au jenem charakteristisch ist, daher
wir ihn unter, dem Namen L y c o p o d io lite s a f f in is beschreiben. Der zweite unterscheidet
sich durch eine ganz besondere „herzförmige Form der schuppenartigen Blattansätze; er
ist am oberen Ende gablig — ein bestimmter Charakter dieser Gattung; die Blätterform ist
undeutlich. Wir nennen ihn Ly copod io li te s co rd a tu s. .
E. 2. Ebendaher, ist eine besondere Art der Schon früher erwähnten Gattung Sphaenopteris
Brongniart, der wir den Artnamen s tr ic ta beilegen.
T. LVII. Auf Schieferthon am Friedrichstollen bei Saarbrück, auch in England, und
m der Grauwacke bei Magdeburg.. Abdruck erster Klasse. Wir haben im dritten Heft T.
XXVII eine verschiedene Art dieser Gattung, unter dem Namen Lepidolcpis beschrieben,
weil wir-glaubten, schuppenartige Blattansätze auf dem Abdruck wahrzunehmen; wir haben
uns- jedoch, sowohl aus diesem, als andern ähnlichen Abdrücken überzeugt, dafs hier nicht
Blattansätze, sondern wirkliche cylinderförmige Blätter, wie sie bei Fettpflanzen vorzukommen
pflegen, vorhanden seyen, die zum grösten Theil abgebrochen sind. Wäre der Einfii-
gungspunkt .sichtbar, so würde er den Variolarien gleichen. Diese. Pflanzen hatten auch das
Eigene, dafs. sie sich nach oben zurundeten, wie einige Euphorbien- und Melocactus-Arten,
-wo dann am obersten Ende eintt Haarkrone oder etwas Aehnliches den. Schlafs bildete, wie
Wir an einer Variolaria zu Saarbrück, und an einer Pflanze -dieser Gattung in S te in h
au e rs ,.O rg a n ic rem a in s wahrgenommen haben. Sie scheinen daher wirklich die Repräsentanten
der Familie der Fettpflanzen in der Urwelt gewesen zu seyn. Wir haben sie -
unter den Namen K n o r r ia S e llo n ii beschrieben.
T. LVIII. F. l. Auf Schieferthon aus dem Steinhohlenwerke in Eschweiler , mitge-
theilt von dem H. Bergwerksdirektor Graser. Abdruck erster Klasse, zu der Familie der
Schachtelhalme gehörig. Wir nannten diese Abtheilung in unseren früheren Heften Schlot-
heimia, die älteren Schriftsteller Hippüriten.i Es ist eine ausgezeichnete Art, mit langen
pfriemenförmigen Blättern, mit einer Mittelrinne., die zahlreich im Quirl stehen. Da der
Namen Schlotheimia schon vor uns in das System eingeführt wurde, so nennen wir sie
B r u k m a n n i a-; l o n g i fo lia. ' *■
F. 2. Auf Schieferthon aus Eschweiler, mitgetheilt von H. S ack in Bonn. Dieser Abdruck
erster Klasse stellet ein flachgedrücktes Syringodendron vor, das sich ganz besonders
dadurch auszeichnet, dafs die Blattansätze nur immer auf der zweiten pfeifenartigen Verdickung
Vorkommen, und die runde Drüse der Einfügung (insertio) des Blattes oder Blattstiels in
der Mitte eines eirunden an beiden Enden zugespitzten Schildes enthalten ist, welcher den
Umfang des Blattstiels angiebt. Wir nennen diese Art ■ S y rin g o d e n d ro n a lte rn a n s .
F. 3. a. b. c. di ebenfalls, bereits von H. Oberbergrath N Ö g g e ra th angezeigt, stellet
ein und dieselbe Nufsartige Frucht von vier verschiedenen Seiten vor. Gewisses läfst
sich zwar über diese Frucht nichts bestimmen, doch wahrscheinlich dürfte sie zu den Palmfrüchten
gehören, wo wir sie als P a lm a c ite s d u b iu s angereiht haben.