sondern in der Nähe ihrer Standorte begraben worden: diese Vegetation, deren Analoge,
insofern dergleichen nachgewiesen werden können, sich in den tropischen Ländern^ befinden,
scheine eine mildere Zone für jene Zeit zu bedingen.
Unsre geäufserte Meinung wurde seitdem von mehrern Naturforschern in gleichem
Sinne ausgesprochen, durch viele Gründe unterstützt; doch erhoben sich auch andre, abweichende
Stimmen, die den obigen Bemerkungen eine verschiedene Deutung unterlegten.
Unter diesen letzten verdient vorzüglich die von R a um e r und K rü g e r erneute
Hypothese berücksichtigt zu werden, der Kohlenstoff habe nicht nöthig gehabt durch die
Vegetationsperiode hindurchzugehen, um Steinkohle zu bilden. Herr Doctor N ö g g e ra th
hat zwar bereits in seiner neuesten Schrift, 5) die in wenigen Bogen das Wichtigste über
diesen Gegenstand zusammenfasst, - die Aufserungen von Herrn von R a um e r mit guten
Gründen widerlegt, des Zusammenhanges wegen müssen wir jedoch darauf zurückkommen,
und um unsre Ansicht zu begründen.
Zwar hat Herr R aum e r seine eigentliche Idee über die Entstehung der Steinkohle
noch nicht ganz ausgesprochen, was er aber in einer Note beibringt, ist hinreichend, den
Hauptbegriff zu beurtheilen. Er drückt sich in seinem neuesten Werke 3 4) folgendermafsen
aus: „ S te f f e n s , in seiner grofsen gegeisterten und begeisternden Ansicht der Schieferund
Kalkfolge, betrachtet die Korallenriffe der Südsee als jüngste gegenwärtige thierische
Kalksteinbildungen, welchen die fortdauernde Torfbildung von der Pflanzenseite als jüngstes
Glied der Schieferfolge entspräche. “
„Sollte aber die Torfbildung nicht eine andre Auslegung erlauben?“
„Die Untersuchung des Schlesischen Gebirges hat mich mehr und mehr überzeugt,
dass die Ansicht: Steinkohlen seien mineralisirte Wälder, irrig sei. Sie traf freilich mit der,
meines Erachtens auch irrigen» dass die Konglomerate (welche die Steinkohle begleiten) aus
mechanischer Zerstörung früherer Gebirge hervorgegangen sind, zu gut.überein. Urwald
Und Urwaldboden ward als zugleich zertrümmert betrachtet. “
„Ich möchte die Folge von der halbmetallischen Glanzkohle» die keine Vegetationsspur
zeigt, bis zum fast vegetativen Holze des jüngsten Gebirges, als eine Entwicklungsfolge
n ie g e b o h rn e r Pflanzen-Embryonen betrachten, Sie hören auf mit dem Erscheinen
der vollkommen ausgetragenen und ausgebildeten Pflanzenwelt.“
„Wenn das Vollkommene kommt, so hört das Stückwerk auf. Was bedeuten nun die
Torfmoore nach Erscheinen der selbstständigen Pflanzenwelt? Sind sie nicht Verwesungsstäten
niedrigerer Pflanzen, die selbstständig gelebt und gestorben — und sonach gänzlich von
Stein- und Braunkohlenlagern verschieden. “
„Mit der fortlaufenden Kalksteinbildung, naçh Erscheinen der selbstständigen Thierwelt,
könnte es vielleicht durch die verspätete Ausbildung der südlichen Halbkugel eine andre
Bewandnifs haben. In den nördlichen Meeren ist kein Beispiel von solcher Kalksteinbildung
bekannt. Die Torfmoore scheinen dagegen in den längst fertigen Nordländern, und
scheinen z. B. an den Nordeuropäischen und Nordasiatischen Meeresküsten , vorzüglich zu
Hause zu seyn. “
Aus der nämlichen Quelle geschöpft, doch etwas geändert und beschränkt, erscheint
die Aufserung von Herrn K rü g e r , die wir hier mit seinen eignen Worten nachfolgen
lassen.
„Nicht allé in der Erde gefundenen Kohlen sind Überreste untergegangener Wälder.
Ein grofser, ja der gröfsere Theil derselben gehört eben so gut zur Ausbildung der Erdrinde,
wie die Talk- Thon- und Kalkgeschlechter, welche durch die Wechselwirkung der
3) Bemerkungeri über fo s s ile Baumstämme. Bonn. 182.1.
4) Die Gebirge Nieder Schlesiens, der Grafschaft Glatz und eines Theils von Böhmen
und der Oberlausitz, geognostisch dar gestellt» von Ji. von B a um e r , Berlin.
181C). p . 165. Anmerkung.
eosmischen und planetarischen Kräfte entstanden sind. Schon M cni, -r • . I
macht auf zwei grofse Reihen aufmerksam, welche in der Geschichte de. F f v n ' '
bedeutende Rolle spielen; nämlici die kieselice Reibe l 1 rdbildung eine
serstoff und die kalkige Reibe, von welchef d l T « »
jener entstanden die Thonmassen und die Pflanzenwelt, ■ t f - A“S
Glimmer des Granits. Die kalkige Reihe auf den Feld 11 i j * 16 in ^em
Kalkmassen und in das Ihierreieh.« ^ -e h in
„Der Kohlenstoff scheint nicht zu den im grofsen Welt«,.™ , .
zu gehören, sondern ein planetarischer Urstoff zu seyn der ' h 6 * ^ re‘teten Stoffen
; ganisation des Erdkörpers völlig ausgebildet hat', ä h n l i c h e ’'B R i E li ^ ^
sehen Körpern bei reiferem Alter manche feine Stoffe, z B die Bef 1. ^ w “* mS:Xm~
den. In unsrer jetzigen Erdrinde spielt er mit dem Wasserstoff eine B B E
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‘ Bei der alhnähligen Ausbildung der Erdrinde wer . .
Kohlenstoff erst durch Pflanzenkörper gegangen sein müsse,‘ e!e B l
schichten erzeugen konnte. Statt dieses grofsen Umweges entstand d '^ S t •B B S
ren verschiedenen Unterarten von Glanzkohle, Schieferkohl!, Blätterkohle u s w f r i 7 7 ^
Wege, durch Einwirkung der Kräfte des Weltraum«. e j- ' W- B k ^ ln,lc^ em
■ H l ü Ursprung der gleichfalls, grofsen und mächtigen Kalkschichten abzuleiten ist» “
„Ganz anders verhält es sich aber mit der Braunkohle R.i ln,, ■ ' , .
Ursprung unbezweifelt, obgleich auch hiebei nicht selten ein’ dem Entstehen
ähnlicher chemischer Prozess der feinen Erdstoffe mit obgewaltet hat ty. ” elakoHe
Wenn die beiden Verfasser den, als mineralische Hul.beM • ,
Kohlenstoff der Kupferschieferformation, wo er für sich allein, zwar selten d!'ch
vorkommt ?), als ein Erzeugnis der Wirkung der Kräfte des Weltr ■ 1 Sanzen Lagen
Stoffe dargestellt hätten, oder Wenn a"f d'°
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ständen sich immer darbietet, wie die Pflanzenabdrücke hei der Schwarzkohle k ? '
als zufällig, und ausgeb'ildete Baumstämme verschiedener Art, die zu Hund i T ■
a e r emander aüfgeschichtet in den Kohlengruben Vorkommen, können rieht alTmflw!" 7^
that bei der Steinkohlenbildung betrachtet werden. ^ u“
Wir erinnern uns nicht, ein nur etwas bedeutendes Schwarzkohleriflötr «ec h \
ben, in welchem wir nicht Pflanzenabdnicke entdeckt hätten, wenngleichdie R | 7 7
D a se ^ verneinten. So versichert auch dAubuifson allenthalben im Schie feren d e r M W
Kohle Pflanzenabdrucke gefunden zu haben. 8 *) arz-
Sf f 3l6 Beiträge *Ur inneren Naturgeschichte der Erde. Freiberg. i 8oi.
D7 f7 f h r ^ V°rWelt Vm 1 F- B f l im Archiv f ü r die neuesten
d e r V °rWelt’ VOn B “ l l ° ” ° t e d t und K r ü g e r , zten Bandes
F r e i s i e b e n , geognostische Beiträge des Kupferschiefergebirges. 3. Th. p . iS3
Les impressions des plantes abondent dans un grand nombre de couches cCafg
i e-ciisteuoc, et je n a i p a s vu encore une grande houillerie dans laquelle
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