Rhytidolepis gemachtj der Verfasser:glaubte diesen Namen: L e p id o d e n d ro n , ganz unterdrücken
zu müssen, indem keine eigentliche Schuppen vorhanden sind, sondern was sich
unter dieser Form darstellt, blofs der Eindruck ist, den der Blattstiel zurückgelassen hat.
Diefs war uns nicht unbekannt, wie man aus den Beschreibungen im ersten Hefte sehen kann.
M a rtiu s nennt diese Eindrücke Narben, Ne es von Esenbeck Laubansätze. Dafs diese Laubansätze
eine grofse Aelinlichkeit mit Fischschuppen haben, geht daraus hervor, dafs sie von
den Arbeitern in England und Teutschland für Fischabdrücke gehalten wurden, wie schon
I l i l l bemerkt hat: .„dafs: die fälschlich für Fischschuppen gehaltenen Abdrücke Baumrinden
unbekannter Gewächse seyen»<{ 3 *) Auch P lum ie r in seiner Beschreibung der Filix arborea
pinnulis dentatis (Gyathea arborea VYilld.)-, spricht von der Aehnlichkeit dieser Blattansätze
mit Schuppen.* 32) Dafs man aber nach äussern Aehnlichkeiten Pflanzennamen gebildet
habe, liefse sich durch hundert Beispiele in dem Systeme nachweisen.
Diese beiden Gattungen hält der Verfasser für baumartige Farren; als Analoge wird
ein Stammstüek Cyat'iea excelsa W illd . abgebildet, mit der Bemerkung, dafs bei den fossilen
Stämmen die Eindrücke der Laubansätze viel gedrängter zusammen stehen, als bei den
uns bekannten baumartigen Farren der Jetztweit. Nebst der Cyäthea werden noch mehrere
Farrendurchschnitte 'dargestellt, um die Aehnlichkeit in der Bildung der Gefäfse, die bei den
Abdrücken von uns Drüsen genannt wurden, zu zeigen.
8. S agena ria. (Lepidodendron Stern b .) / Stamm ohne Cannelirung und Abgliederung
mit rhombisch-konischen Warzen (tubercula), mit einem scheibenförmigen abgerundeten
Eindruck.
Der ganze innere Raum des Laübansatzes, den wir sqiiama genannt haben,’heifst also
bei dem Verfasser tuberculüm, ühd der eigentliche Anheftungspunkt, den wir als Schild
(scutum) bezOichneten, heifst ihm Eindruck (impression). Von den Drüsen, die zur Unterscheidung
der Arten nicht undienlich sind» geschieht in der zur Hälfte negativen Definition
keine Meldung; -
Diese Abdrücke, zu denen unser Lepidodendron dichotomum, lycopodioides-, phlegma-
ria etc. gehören, rechnet der Verfasser zu den Lycopodien, was'ganz mit unserer Ueberzeu-
güng übereinstimmt. Er hat mehrere Lycopodien abbilden lassen, um die Aehnlichkeit des
Baues bestimmter naehzuweisem
fl. S tigm a ria . (Variolaria S te rn b .) Stämme ohne Cannelirung, noch Abgliederung,
runde Eindrücke~JE—E
Der Gattungsname, Variolaria, wurde von dem Verfasser vertilgt, weil er schon vergriffen
ist. Diefs war uns nicht unbekannt, wie wir es in der Note p. 22. des ersten Heftes
ausgesprochen haben. Da jedoch M o ran d dreifsig Jahre früher als A ch a riu s und B u llia rd
der fossilen Pflanze diesen Namen ertheilt hatte, wodurch ihr nach denj vorgeschriehe-
nen Regeln das Prioritätsrecht gebührt; so glaubten wir, um konsequent zu seyn, ihn beibehalten
zu müssen. Diese Abdrücke ist B rö n g n ia rt geneigt Für Dicotyledone zu halten,
ohne sich bestimmt über die Gattung zu erklären.
III. Klasse. Stämme und B lä tte r v e r e in t, o d e r g e t r e n n te B lä tte r.
Dieser Charakter einer Klasse scheint uns unhaltbar. Stämme -mit Blätter vereint zeiget
unser Lepidodendron dichotomum T. II et III. und Variolaria fioöides T. XII. F. 2. Der
Stamm ohne Blätter T. I et XII. F. l. würde also zu der zweiten, jener mit Blättern zu der
31} H i l l Natural History.. London 1748. T. I. p. 64Q.
32) Filix arborea pinnulis dentatis, caudicem aradice emittit unicum rectum 10__12
pedes altum, saepissime squamulis membranaceis leucophaeisque orrmino contectum,
quibus decidentibus superficies caudicis exterior apparet dura et lignosa, tota
ferammibus pkrfossa, vestigiisque costarum pro vetustate cadentium rdiculalim,
aut veluti squamatim insculpta.
P lum . Filices p. 2. T. l. 2. Amer. F. l. 2.
dritten Klasse.gchören; .getrennte Blätter sind aber des Verfassers Pbyllites. Auch ist Kein
Grund zu ersehen, warum die Lycopodoliten der Klasse nach von den übrigen getrennt werden
sollen, da es aus den bisher bekannten Exemplaren noch nicht erwiesen ist, dafs diese
Stämme keine bezeiclinete Rinde besitzen.
10. L y c o p o d ite s. (Lycapodiolithes. Schlot-) Mit Ihnen- oder pfricmenförmigen
Blattern, mit einer einzigen, oder keiner Blattribbe, den Stamm und die Aeste
ringsumgebemd. T. IL F. 1.
Unter dieser von Herrn v. S ch lo th eim aufgestellten Gattung glaubt der Verfasser mit
Recht mehrere vereinigt ,zu sehen, von denen wir im zweiten Hefte bereits einige getrennt
haben.
Auffallend scheint.es, dafs der Verfasser, der die Sagenarien für Lycopodien hält, aus
andern Pflanzen, von denen nach seiner eigenen Ueberaeugung mehrere nicht zu den Lycopodien
gehören, eine Gattung Lycopodites gemacht habe.-
Wir haben absichtlich alle Namenbildungen in ite s vermieden, weil sie zum- voraus
eine Analogie einräumen, die erst bewiesen werden muis. Noch weit weniger zulässig
scheint es,,, einen Namen dieser Art solchen Pflanzen zu geben, von denen man überzeugt
ist, dafs sie . zu jener Pflanzemgittimg nicht gehören Können. •
11. F ili c it e s Sch lo th . Wedel- gleichförmig symmetrisch, Blattnerven einfach, gabelig
oder selten anastomosirt. T. II. F. o. 5. 4. 5. 6.
Wenn der Verfasser .seine Illte Klasse bei den nicht baumartigen Farren angefangen
hätte, wo Wedel an die Stelle der Stämme treten, so würde uns diese Anordnung zweckmassiger
erscheinen. Unter dem hier angegebenen, allgemeinen Charakter lassen sieh füglich
alle Farrenkränter der Vorwelt, und Jetzlwelt einreihen.
Dieser Allgemeinheit zu begegnen, hat der Verfasser im Text folgende Unterabthei-
langen vorgeschlagen: .
G lo s so p te ris . Mit einem, einfachen ganzrandigenBlatte, und einer einzigen Mittelribbe
ohne Blattnerven. T. II. F. 4.
S p h a e n o p te ris T. II. F. .2. ohne alle Definition ; der Verfasser sagt seihst, dafs diese
Form den Asplenien, Davolien, Diksonien, Adianthum, Cheilanthus angehören könnte.
N e u o p te ris . Mit gefiederten Wedeln,, die Fiederblättchen frei abgerundet; die Blattnerven
von der- Mittelribbe ausgehend, und gabelig (.dichotoin.) T. II. F. 6.
P e c o p te ris . Mit halbgefiedertem Wedel (Fronte pinnatifidä), und fächerartig gefteil-
ten Blattnerven. T. II. F. 5.
O d o n to p te ris . Mit fiederartig getheiltem Wedel, am der Hächis angeliefteten Fieder-
blättchen, ohne Mittelribbe, von der Anheftung ausgehenden geraden Blattoerven
T. II. F. 5.
12. S p h a e n o p h y llite s . Mit wirtelförmigen, keilähnlichen Blättern, strahlenförmig
aaslaufenden gabeligen dtchotomen Blattnerven.
T. II. F. 8* ist unsere Rotularia Marsiläaefolia. (Palmacites verticillatus S c h lo th )
Die Abbildung von B ro n g n ia r t ist viel richtiger, als jene von S ch lo th eim . Der Verfasser
hält diese Pflanzen, wie auch wir, für ein den Marsilien verwandte, ausgestorbene
Gattung.
13. A s te ro p h y llite s , mit wirtelförmigen schmalen Blättern, mit einer einzigen Mittelribhe.
T. II. F. 1. ist unsere Gattung Annularia; sie scheint dem Verfasser eben-
falls verschollen zu seyn.
14- F u co id ä s T. III. F. 3. Unter .dieser Gattung glaubt der Verfasser afle nicht
gegliederte Algen einreihen zu müssen, die ohnehin so- schwer zu bestirnt-
men sind.
1&. P h y llite s T. III. F. 4. I11 dieser Gattung sollen alle Bläfiterabdrücke ohne Unterschied
eingereihet werden.
16. P o a c ite s S ch lo t. Linienförmige Blätter mit parallelen Nerven, wahrscheinlich
monocotyledone Pflanzen.
17. P a lm a c ite s S ch lo t. Mit fächerförmigen Blättern, T. III. F. 1. — begreift unsere
Flabellarien.