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Nro. 23. Weifsgrauer Sandstein .
„ 24* Dunkelgrauer fester Sandstein
. „ 25- Frau Baggés Kohle .
„ 26. Bituminöser Schieferthon ....
Diese beiden Bohrversuche reichen nicht bis an die eigentliche Sohle, höchst wahrscheinlich
setzen dieselben Ablagerungen noch tiefer fort. Diese Steinkohlenformation um-
fafst in Schonen eine Ausdehnung von 4 Q Meilen. Bei Bosarp wurde sie ebenfalls betrieben,
aber weil sie noch ärmer am» Bitumen - und. mit .vielem Anthracit durchzogen war,
wieder aufgelassen.
Hier wurde in früheren Jahren ein Fischabdruck gefunden, den Herr P. N il son zu
den Acanthoperygien rechnet.; bei HÖganäs fand er im heurigen Jahre nebst den Tangen auch
eine- Glossopetra, und mehrere Petrefacten.
Die Verhältnisse dieser Kohlenformation, die nirgends bis. auf das darunterliegendc
Gebirg durchsunken ist, gewähren zur Zeit noch keine bestimmte Ansicht. Der Porphyr,
das Conglomérat, das rothe Todtliegende fehlen ganz, der einzige Sandstein und Schieferthon
sind als Glieder der Rorphyrkohle zurückgeblieben; sie liegt niedrig, streift wahrscheinlich
bis unter das Meer, so wie sie auch unter gesalzenem Wasser gebildet wurde. Die Kohle
selbst unterscheidet sich oryctognostisch nicht von der älteren Steinkohle, die geognostischen
Verhältnisse sind verschieden ; nähere- Untersuchungen werden nachweisen, ob dieses in der
Nähe der Meere nicht allgemein der Fall ist.
Ueber die Steinkohlenlager in Nordamerika haben wir nun auch mehrere Nachrichten
erhalten.
N u tta ll, in seiner geognostischen Beschreibung des Mississippithals, macht über die
dortigen Formationen folgende Bemerkungen*16)
Westlich von den Alleghanigebirgen laufen, sowohl die Kalkformation als alle andere
Gebirge, beinahe in horizontale Stratifikatiönen aus. Durch Vergleichung dieser Kalkformartion
mit jener in der Gegend von Derbishire, und der in beiden enthaltenen Versteinerungen
und Pflanzenabdrücke, die sich gröfstentheils in M a r tin s Petrefacta Derbiensia nachweisen
lassen, findet der Berichtseller zwischen diesen beiden Formationen keinen andern Unterschied,
als dafs in England üherhaupt die Kohlenlager sehr tief liegen, und nirgends in eine
horizontale Linie auslaufenî folglich nur durch'kostspielige Künste und Baue gewonnen werden
können, indessen sie*, in 'd e n ‘westlichen Staaten von Amerika, durch horizontalen
Streckenbau ohne besondern Aufwand zu T a g ‘gefördert werden.
Die Steinkohlen bei* Richmont sind keine ausgedehnte Lager, wie in dem übrigen
Mississippithal, sondern ausgefüHte Mulden, die in der Mitte eine Mächtigkeit von 40 Fufs,
beim Ausbeissen nur von 6“— 8'Fufs zeigen. Sie werden von einem verschiedenen Kalkstein
begleitet. Die Kohlen von- M r.-H e a th s und fast alle, die nicht in Brand gerathen sind,
werden von einem glimmrigen Sandsteinconglomerat überdeckt, welches Kristalle von Feldspath,
gleich dem Porphyr, enthält, und nebst gigantischen Culmaricn, eine Anhäufung
erloschener Zoophyten, worunter der Phytolitus striaticulmis1 M a r tin Petr. Derb., auch.
Silberspath, Kirwanz ,* ähnlich jenem von Cornwall, führet; in diesem letzten finden sich
noch manchmal Kristalle von weifs und blauem Flufsspath eingebettet.
In dem bituminösen Schieferthon, der gewöhnlich, die' Kohle begleitet, sind nebst
Abdrücken von Farrenkräutern und den angeblichen Equiseten, Spuren von ungeheuer
grofsen und schlaffen Blättern einer Graspflanze und einer Scitaminea, ähnlich dem Ingber
(Zinziber), dann gefiederte Wedeln einer Palmenart, die den Zamien, oder Zicas gleichen.
l 6) Observation on the geological structure o f the valley o f Mississippi. By Thomas
N u tta ll. Journal of the Academy of nature sciences o f Philadelphia. Vol. II.
nro. 1 et 2. , r.-’. , :-;c ... . .
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Die scheinbare« Reste von Fischen.,, die in grofser Menge dazwischen Vorkommen, sind
sehr zweifelhaft, indem die angeblichen Flossen allein gefunden werden. Die Kohle ist
sehr bituminös, zerbrechlich, enthält viel Schwefelkies. In welchem Verhalten das Conglomérat
gegen den Muschelkalk stehe, kann nicht angegeben werden. Im ersten wird nur
selten versteinertes Holz gefunden.
Ueber die Steinkohlenformation bei Zanesville am Ohio und den dort Vorgefundenen
Pflanzenabdrücken hat G ra n g e r eine flüchtige Uebersicht mitgetheilt. > ?) Die sich etwa
200 Fufs über das Bett des Muskingum Flusses erhebenden Hügel liegen in der Region der
sekundären Formation. Die Abdrücke werden in grofser Menge gefunden-, in einem bituminösen
Schieferthon, im Eisenstein und Sandstein. In dem Sandstein, d'esseb Schichten von
5 bis 50 Fufs Mächtigkeit wechseln, findet man zwischen den Flötzlagen ganze Bäume und
Stamme, deren Holz in Bitumen -oder Steinkohle übergeht. Bei andern sind die Stämme
und Aeste versteinert, die Rinde aber gemeiniglich in Steinkohle verwandelt.
Die Pflanzenabdrücke, die auf zwei Tafeln abgebildet werden, sind nicht genau genug,
um mehr als die Gattungen bestimmen zu können.
T. 1. f. C. 4 et 5. und T. II. f. C. 3. sind drei verschiedene Arten Lepidodendron, vön
denen C.. 4* mit einem Abdruck aus Ohrenburg und C. 5- mit unserem E. diehotomum Übereinkommen
könnten. C. 2 ist ein Abdruck dritter Klasse, wahrscheinlich Lepidodendron.
A. l. A. 2. und G. 1. verinuthlich drei Arten Syringodendron.
B. 7 et 8. Calamiten. G. 1. ein Farrenkraut.
F. 1 und 2. nicht zu bestimmen.
B. l. Eine fremde Form, fächerartig, ungetheilt, zur Zeit unbestimmbar.
Ueber die Steinkohlenformation in England sind mehrere neuere Werke erschienen,
aus denen wir nur das Wichtigste ausheben wollen.
C o n y b e a r macht besonders auf einen, England eigentümlichen, Umstand aufmerksam,
dafs nämlich, Wenn gleich die sämmtliche Flötzforination, die über der Kohle Vorkömmt,
gröfstentheils ganz wagrecht geschichtet ist, die eigentliche Kohlenformation selbst,
und alles was der Uebergangsformation untergeordnet ist, sich höchst verwirrt und auf mancherlei
Art erschüttert und verrückt .darstellt; »>) daher diese beiden Bildungen sehr sorg-
faltig zu trennen seyen.
Als Beispiele werden in den individuellen Beschreibungen der KohlenflötzbAiigeführt:
die ausgefiillten Klüfte und Gänge (Dyks) in dem Kohlenfeld von Northnmberland und
Durham, durch welche die Kohle oft senkrecht um mehr als 100 Yards (300 Fufs) herabgestürzt
werden, die auf■ dem jenseitigen Gebirge auf ganz-verschiedenem Niveau wieder
erscheinen—• die Klüfte und Verrückungen in dem grofsen Kohlenfeld von Siidyörkshire *
Nottingham und Derbyshire —• das Kohlenfeld von Whitschhawen, das bei Howgill bei 3000
Fufs unter dem Meere fortstreicht, bei Whingill durch Klüfte 300 Fufs heraufgehoben,
dann wieder herabgedrückt wird —» das Kohlenfeld von South-Walles', in welchem die aus-
gefüllten Klüfte und Gänge (Dyks) die allergröfste Verwirrung in die Flötze gebracht haben
(durch eine dieser Klüfte werden die Flötze 240 Fufs in die Höhe gehoben) endlich die
Kohlenmulde von Sommersetshire und Gloucestershire, die in Form eines Z abgelagert ist,
obgleich die späteren Bedeckungen der obersten Schichten regelmässig wagerecht fortschreiten.
Die beigefügte sehr genau dargestellte ParaUelencharte macht es recht anschaulich, wie die
Flötze durch die Klüfte oft bis unter dem Spiegel des Meeres verworfen werden. Diese
Zeugen grofser Erschütterungen, die Menge von Schalthieren, die in allen spätei-n Förmatio- 17 18
17) Notion o f vegetable impressions in the coalformation o f Zanesville, Ohio, from
Ebenezer G ra n g e r , in Benjam. S il l e m d n American Journal o f sciences and
Arts. Vol.-Ill. Nro. l. p. 5.
18) Outtines o f the Geologie o f England and Wales. By W. D. C o n y b e a r and
William P h ilip s . London 1822. p. 319. 360 et seq.