angehört haben mögen* haben wir vorgezdgen, den fossilen Palmenarten eigene Namen beizulegen.
Wir nennen diese Flabellaria borassifolia.
T. XIX. F. 1. 2. 3. sind Abdrücke rohrartiger Gewächse, denen ähnlich die Herr
von S c h lo th e im mit dem Namen Casuariniten bezeichnet.
In den älteren Schriftstellern werden sie mit Schachtelhalm (Equisetum), Glaskraut
(Hippuris), oder Myriophyllum verglichen. Sie finden sich häufig unter den Abdrucken der
Schwarzkohlenformation, mögen mehrere Gattungen gezählt haben, und deuten auf Moorgründe.
F .i., aus den Steinkohlenwerken von Minitz, würde sich mit einem Myriophyllum vergleichen
lassen, wenn die steifen Blätter nicht eine freistehende Pflanze andeuteten, eher
möchten wir sie noch für eine Salzpflanze halten, vielleicht die Endspitze von der folgenden.
F. 2., aus Schatzlar, ist eine eigene Art, an die sich die Casuariniten von Hrn von S c h lo t heim
anreihen; es waren baumartige Gewächse, die eine Gattung von mehreren Arten gebildet
zu haben scheinen; von den Equiseten sind sie, sowohl durch die Blätter, als dufch den
Mangel der Schuppen, bevor die Blätter ausbrechen, verschieden, wenigstens" ist uns noch kein
Exemplar vorgekommen, bei dem wir etwas ähnliches bemerkt hätten, auch ist die Abgliederung,
die bei unseren fossilen Pflanzen eine Verengung an der Stelle der Insertionspunkte
der Blätter zeiget, sehr abweichend von der Gliederung des Schachtelhalms. Dafs man sie
mit den rauhrindigen Casuarinen nicht vergleichen könne, haben wir schon früher bemerkt,
wir nennen sie daher,’ dem Verfasser der Petrefaktenkunde zu Ehren, S ch lo th e im ia. F. 3.,
aus den Kohlenwerken in; Swina, nähert sich mehr den eigentlichen Schilfgräsern; hier stehen
nicht die Blätter, sondern die Blattstiele wirtelförmig um den rohrartig gegliederten Stamm,
und kleine Blättchen, wie hei mehreren Juncus-Arten, laufen wirtelförmig gereihet um den
Blattstiel, daher eine ganz von der vorigen verschiedene Gattung. F. 4. u. 5. mögen zwei
verschiedene Arten einer Gattung seyn. Sie unterscheiden sich von beiden vorhergehenden
vorzüglich dadurch, dafs die Blätter des Wirtels an einem eigenen ringartigen Körper befestiget
sind, mit dem sie sich von dem Stengel im Ganzen ablösen, ohne dafs . der Wirtel getrennt
würde. F. 4. ist aus den königl. Kohlenwerken im Plauenschen Grunde bei Dresden,
F. 5., aus den Radnitzer Kohlenwerken. Wir bezeichnen diese Gattung mit dem Namen
Annularia.
Von den ältern Abbildungen gehören wahrscheinlich zu der Gattung F. 1. Walchs,
T. III. p. 1 15. t. q. F. 1. 2. und t. x., die mit Myriophyllum und Ceratophyllum verglichen
werden. Milius, in der Saxön. Subter. p. 3o. t. 19. wollte, sogar die Thevetia Ahovai aus
Brasilien darunter erkennen. Zu unsern F. 4* u* 5. zählen wir Walchs Galien, T. III. p. 117.
t. w. F. 2. und t. w. 2. F. 1., doch letztere, eine- verschiedene Art. Ferner gehören zu
F. 2. V o lkm an n s Equisetum, Sil. subter. Suppl. T. IV. F. 7. und zweifelhaft zu verschiedenen
Arten desselben, T. XIII. F* 8. T. XIV. F. 7. P. XV. F* 3.
T. XX. Ist ein Abdruck aus der Sammlung des vaterländischem Museums in Pr*ag,
von dem Hrn, Oberstburggrafen, Grafen K o lo w r a t , dahin geschenkt, zuverlässig aus Böhmen,
und, nach dem an der Rückseite vorkommenden Rindenäbdruck, und dem grauen Kohlenschiefer
zu urtheilen, aus dem Berauner Kreis. Diese Pflanze, die höchstens ein Strauch gewesen
zu seyn scheint, ist uns noch in keinem Kohlenwerk, noch unter den älteren Abbildungen
vorgekommen. Wir vermögen auch nicht, sie an eine bekannte Gattung anzureihen,
sie möge daher den Namen N o e g g e ra th ia 'fo lio sa führen, zu Ehren des Hrn. Dr.
N o e g g e r a th , der sich besonders mit den • aufrechtstehenden fossilen Bäumen beschäftiget
und eifrigst bemüht ist, diesen Theil der Petrefaktenkunde aufzuklären.
T. XXI. Begeichnet das Blatt einer Fächer •* Palme aus dem Steinkohlenwerke in Hering.
Das Exemplar befindet sich in der Sammlung des Hrn. Akademikers F lu e l; die Zeichnung
wurde uns von dem Hrn. Akademiker S c h r a n k aus München . mitgötheilt^, Nachdem
diese bereits gestochen war, erhielten wir von Hrn. yon S ch lo th e im die Handzeit^hnung
eines gröfseren Blattes eben daher, das nemliche, dafs dieser Verfasser in seiner Petrefaktenkunde,
als Palmacites flabellatus beschrieb. Die Blätterstiele sind viel länger, fast linienför-
mi°- o-eo-en den Blattstiel verengt, im ganzen schmäler,, als bei unserer Fächerpalme von Swina.
Die Endspitzen der Blätter sind nicht vorhanden. Nach genauer Vergleichung mit
unserer Palme, T. XVIII. glauben wir eine verschiedene Art zu erkennen. F lu e l sagt ausdrücklich
in der Beschreibung dieses Ausdrucks: „Die Blätter desselben bilden sehr oft in
dem unter und aufliegenden Sandstein selbst linientiefe Eindrücke, so dafs ein solcher Abdruck
gleichsam fächerartig gerippt, oder gefurcht erscheint.“ Herr von S c h io theim hat
seiner Handzeichnung die handschriftliche Bemerkung beigefägt: „Die Blätter sind der
Länge nach fein gerippt^und in der Mitte dachförmig gebogen.“ Die unsrige zeiget kaum
merkbare Streifen wie Grasblätter, die breiteren Blätter scheinen gang flach, wir halten sie
daher der Art nach versehieden, und nennen die Fächerpalme aus Höring, Flabellaria Ra-
phifolia. ■ ■ '
F. 2. Ist die Abbildung der vom Hrn. Akademiker Sehrank , als Jungermannia asplenifolia
bestimmten Pflanze, mit der sie allerdings in der ersten'Ansicht Ähnlichkeit zeiget,
wenn man jedoch diese Abbildung mit jener der Jungermannia asplenifolia in Hookers Mo-,
nopraphie der Jungermannien T. XIII. vergleicht, so ergiebt sich sogléieh der Unterschied,
dafs bei Jungermannia asplenifolia, die parallel stehenden Blätter abgerundet, und etwas abwärts
geneigt sind, jene des Abdrucks aber zugespitzt und aufwärts gerichtet, nach Art
der Streiffarrn, (Asplénium) 0 zu welcher Gattung wir auch diesen Abdruck rechnen
möchten. ' •
T. XXII. aus den Steinkohlengruben bei Schazlar, ist der Abdruck eines grofsen
sehr schonen Farrns, der wohl auch zu einer eigenen Gattung gehört haben möchte, da diese
aber schwer auszumitteln seyn durfte, und die Streifen oder Nerven der Blatter mit der Gattung
Osmunda am nächsten übereinstimmen, so wollen wir alle 'Farrn mit ähnlichen Blattnerven
einstweilen an die Traubenfarrn anweisen , bis etwa neue Entdeckungen eine andere Bestimmung
gebieten. Als die gröfste unter den bekannten Arten, nennen wir gegenwärtige
Osmunda gigantea; einzelne Blätter von dieser, oder einer ihr sehr nahen Art finden sich sehr
häufig, fast in allen Schwarzkobfenwerken. Herr von S ch lo th e im hat deren mehrere in
seiner F lo r a der V o rw e l t , T. II. F. 5. angezeigt. Unter. keinen Filiertes osmundaefor-
mes, Petref. Kunde p. 412-, F lo r a der V o rw e l t T. III. F. 5. 6. sind wahrscheinlich mehrere:
Arten enthalten, worunter die eine mit beinahe runden Blättchen, von der uns der Verfasser
ein Exemplar mittheilte, recht schicklich Osmunda numularia genannt werden' könnte.
Filicites acuminatus, Petref. Kunde p.412. T.XVI. F.4., rechnen wir zu eben dieser Gattung,
und nennen diesen Farrn Osmunda smilacifolia. Unter den Handzeichnungen des Verfassers
ist noch eine sehr schöne Art enthalten, die kurze Anzeige eines einzigen Blattes, ohne Abbildung,
wurde aber nicht hinreichen, um sie kenntlich zu machen.
T. XXIII. F. 1. aus den Steinkohlenwerken in Swina. Die Entzifferung der Farrn-
kräuter, wie wir schon früher bemerkt haben, wird bei dön fossilen Pflanzen schwerlich befriedigend
ausfallen; da ihrer-jedoch so viele gefunden werden; so glauben wir wenigstens von
jeder .sich den heutigen Farrnkräutern annähernden Form ein paar Exemplare vorlegen zu
müssen, um unsere Meinung' zu unterstützen, dafs auf den niedern Stufen der Vegetation
die Formen sich sehr ähnlich geblieben sind. Dafs die hier ' vorgestellte Pflanze zu der
Gattung Wurmfarrn, (Aspidium), gehört haben könne, mögen' wir nicht widersprechen, doch
vermögen wir nicht, sie zu einer bekannten Art zurückzuführen. Wir nennen- sie Aspidium
angustissimum. F. 2. a. b., Abdruck und Gegenabdruck aus den oberschlesischen Steinkohlen
Gruben, bezeichnen eine Form, die wahrscheinlich zu den Becherfarrn gehört haben
mag; so rein dieser Abdruck auch erscheint, so ist es doch nicht möglich ihn zu bestimmen;
in Schlesien scheinen sie öfter vorzukommen, wie wir aus V o lkmanns ’ Sil Subt
T. III. ersehen können.
I . XXIV. enthält zwei Abbildungen aus der Braunkohlenformätion in Böhmen. F. i.
ist der gewöhnlichste in Böhmen; er wird in der Gegend von Komotau, Brüx, Oberleiters-
o*f öfters, aber nie in grofser Menge gefunden, kommt auch unter den pseudo - vulcanischen
Produkten jener Gegend vor. Die Blätterform eines Asplénium oder Ceterach ist nicht zuver-
'ennen, doch ist die Nervenverästung von den uns bekannten Arten abweichend, so wie die
abgerundete Blattendung verschieden. Wir nennen splehes Asplénium diforme.
F. 2. Ist die Endspitze einer kleinen Pteris Art aus derselben Gegend. Das ein
Zeine Blatt mit seinem Blattstiel, das nächst dem Streifenfarrn aus F. 1. vorkömmt, ist woh-
sonder Zweifel das Blatt eines Dicotyledonen - Baumes, das sich den gegenwärtigen Blattfor-
men sehr nähert.
T. X^V . F. 1. a. b. Dieser Abdruck aus einen* Steinbruch in der Quadersandstein