phalen, S c h lo t he im. Petrefaktenkunde XV. F. 3- P o c u l a t u s von Lach in Wielerihal,
S ch lo th e im T. XVII., scheint ganz mit unserem Gegenabdruck, F. 2., der nichts als ein
breitaedrücktes Exemplar der nämlichen Art seyn dürfte, übereinzustimmen; man betrachte
die Abbildung bei S ch lo th e im und bei uns, so wird man die Dreigefäfsbündel mit dem
Drüsen-Abdruck genau übereinstimmend finden. Wir besitzen von solchen flachgedrückten
Abdrücken ebenfalls 'zwei Exemplare aus den Swinaer Kohlenwerken. Man sieht aus unsrer
Abbildung, F. 1. u. 2., wie behutsam man bei Bestimmung dieser Abdrücke zu Werk gehen
mufs, um nicht den Avers und Revers ein und desselben Pflanzenabdruckes für zwei verschiedene
Arten zu erklären. Wir unterscheiden diese Gattung mit dem Namen 0 weo
en der mit dicken Runzeln gefurchten Rinde; in der Abbildung von S ch lo th e im T. XV.
F. S. a. b. scheinen die Runzeln oder Wülste, besonders F. b. abgegliedert zu seyn; wir
vermuthen aber, dafs diese scheinbare Abgliederung von zurückgebliebener Kohle herrühre,
und vielleicht etwas zu sehr vertieft dargestellt ist.
T. XVI. F. 1. 2. .4 w. T. XVII. F. 1. Herr S ch lo th e im hat alle ähnliche Abdrücke
unter der B enennungLycopodiolithe s beschrieben; es ist auch nicht zu leugnen, dafs sie im
-ersten Anblick mit dem Bärlapp viele Ähnlichkeit zeigen, besonders Exemplare von Zweigen,
an denen nur Schuppen und keine Blätter vorhanden sind, wie bei Lycopodiolithes funicula-
tus S ch lo th e im , von dem uns"der Verfasser eine Handzeichnung mitgetheilt hat, die in der
That dem Lycopodium mirabile sehr ähnlich ist. Allein vergleicht man unsere Abbildungen,
mit jener von V olkmann, T. XII., und einer Handzeichnung vom Herrn v. S ch lo th e im ,
die er für eine blofse Varietät von seinem L y c o p o d io lith e s a rb o re u s hällt, so sieht man, dafs
aus ßiner jeden einzelnen Schuppe ein eigenes Blatt hervorgeht, und diese Bäume schliefsen
sich zunächst an unser L e p id o d e n d ro n dichotomum an, das in der Verzweigung der Aste
«anz dem nämlichen Typus folget, aber der Riese unter diesem Stamme zu seyn scheint. Das
entgegengesetzte Ende dieser Reihe könnte unsere T. XVI. F. 1. 2. 4. seyn, das wir L e p i -
d o d e n d r o n L y e o p o d ic id e s nennen; es wurde in denKohlengruben zuSwina erobert. Die
Schuppen in verjüngtem Maafsstabe gehen bis an die äufsersten Spitzen der Zweige. Zunächst
folget unser F. 3. der T. XVI. und T. XVII. F. 1. Lepidodendron selogincides, aus
den Kohlengruben bei Schatzlar und Swina; es unterscheidet sich durch oben etwas abgerundete
Schuppen; hieher gehören wahrscheinlich die Abbildungen von V o lk mann Sibr. Subter.
T. XII. F. 6. F. 3. und T. XIV. F. 4. die er als Pinus Mugo, Pinus montana und Euphor-
bia cyparissias beschrieb. Lycopodiolithes arboreus S c h lo th e im , Petrefakt. p. 4 i 3. n°. 1.
XXII., von Waldenburg in Schlesien, aus dem Museo in Berlin, ist höchst wahrscheinlich eine
eigene Art; die Abbildung zeiget an den zerstreuten Asten blofs die Schuppen, die sich an
den Zweigen verschmälern und am Ende blätterartig aussehen; die Blätter fehlen; wir nennen
diese Art, Lepidodendron Phlegmaria. Zugleich mit diesen beschreibt Herr v. S c h lo t h
e im ein zweites Exemplar, von dem er uns eine Handzeichnung mittheilte, und dieses ist
bestimmt, eine verschiedene Art, die wir Lepidodendron taxifolium nennen. Die Blätter an
dem untern Theil des Stammes sind über einen Zoll-lang, 4 Linien breit, lanzetförmig zuge.
spitzt. Hieher gehöret wahrscheinlich Lycopodiolithes funiculatus, ein Zweig der seine Blätter
verloren hat; die längern und schmäleren Schuppen stimmen ganz mit jenen überein, die auch
an den Zweigen des früher beschriebenen Baumes zu sehen sind.
Licopodiolithes caespitosus S c h lo t he im, von H e r in g in Tyrol, scheint die nämliche
Pflanzezu seyn, die Schrank a lsE r ic a m e d ite r ra n e a beschrieben hat. Es ist nicht zu leugnen,
dafs diese Pflanze, von der wir zwei verschiedene Abweichungen, auf den uns aus
München mitgetheilten Abbildungen fanden, im ersten Anblick grofse Ähnlichkeit mit einer
Haide-Art zeige, allein der offenbare Hang zur dichotomie der an den meisten Asten sichtbar
ist, das wirkliche Zusammenseyn mit Zweigen von Lepidodendron Lycopodioides, die auf
derselben Abbildung Vorkommen, nähern sie mehr dieser letzten Gattung. Es ist aber überhaupt
sehr schwer, über einzelne Aste, wenn sie von dem Stamm getrennt Vorkommen, ein
bestimmtes Urtheil zu fällen, besonders über Pflanzen der Vorwelt, die wir nur in Abdrük-
ken sehen, wo die feinen Merkmale, wodurch oftmals die Arten sich trennen, unseren Augen
entschwunden sind. Dasselbe gilt auch von manchen Rinden-Abdrücken, wenn sie, von
Ästen und Blättern entblöfst, nicht mit der gröfsten Genauigkeit abgebildet werden. Unter
den Lythoxylis sq^iamosis scjuamis longioribus cuspidatis, • V o lkm an n , T. VIII. F. 11. 12. iS.
44. T. IX. F. 1.. mögen noch einige Arten dieser Gattung verborgen seyn, die, wenn sie
nicht wieder gefunden werden sollten, unbestimmt bleiben müssen. Ferner gehören noch zu
unseren Lepidodendron: Palmäcites quadrangulatus und affinis S c h lo th e im , T XVHI und
XIX. Ob hier zwei verschiedene oder eine einzige Art dargestellt werde, ist ohne nähere
Vergleichung der Abdrücke selbst, und vielleicht auch dann noch schwer zu unterscheiden;
die kleinen viereckigen Schilde bestehen ganz aus Kohle; in einem kleinen Exemplar, das wir
der Güte des Verfassers der Petrefaktenkunde verdanken, sind diese viereckigen Schilde bei
weitem nicht so regelmäßig viereckig, sondern mehr oder weniger abgestumpft. Hieher gehören
die, von Walch zu den Unguellis carbonariis gerechneten Abdrücke, die auch er schon
für Rindenabdrüeke hielt, wie man in seiner Naturgeschichte der Versteinerungen, T. III.
p. 119. T. IV. 2. F. 3. sieh überzeugen kann. Hierher mag auch das Synonim von Petiver
schistus Byerleus quadrangulariter impressus Gazoph. T. XX. F. i. am sichersten gereihet
werden; wir nennen diese Art Lepidodendron tetragonum.
T. XVII. F. 2. Die Bestimmung der Arten bei der Gattung Calamitis, ist eigentlich
dermalen noch nicht möglich, da uns blofs die Abdrücke der zergliederten Rinde bekannt
sind, die breitem oder schmäleren Streifen, die nähern oder entfernteren Abgliederungen aber
eben so gut blofs Individuen von verschiedenem Alter, als verschiedene Arten bezeichnen
können. Herr v. S c h lo th e im äufsert die Vermuthung, dafs die von ihm unter der Benennung
Casuarinites beschriebenen schilfartigen Pflanzen wohl auch zu den Calamiten Gehört
haben könnten; nahe verwandt sind sie gewifs, wie die gewöhnlichen Rohrarten es auch
mit den Bambusien sind. In den Übergängen von den Gräsern bis zu den Palmen möeen
auch schon in der Vorwelt mehrere Gattungen die Stufenleiter bezeichnet haben; da wir
jedoch , die eigentlichen Gattungs - Charaktere nicht ausmitteln können', so müssen wir uns
begnügen, nach den Überresten der Organisation und den Umrissen der äufsern Form Gat.
tungen zu bilden, und Arten zu unterscheiden.
Der hier abgebildete Calamite aus dem Radnitzer Kohlenwerke unterscheidet sich durch
einen deutlich ausgebildeten Ast; diese Abdrücke sind selten; wir nennen diese Art Calamitis
nodosa. Calamitis nodosus und gibbosus S eh lo th e im , T. XX. F. i. 3., die ebenfalls ästi2
angegeben werden, könnten hierher gehören, so wie W a lc h s Abbildung T. III. Suppl.
p. 148. T. I., II. Calamitis aproximatus S c h lo th e im , F. 2., zeichnet sich ebenfalls, durch
die auch bei großen Exemplaren sehr nahe stehenden Abgliederungen, als besondere Art
aus; auf eine weitere Zergliederung der Arten wollen wir uns jedoch nicht einlassen, bis es
uns etwa durch wiederholte Vergleichungen gelingt, haltbare Unterschiede zu entdecken.
T. XVII. F. S„ aus den Wranowitzer Stollen auf der Herrrchaft Radnitz, ist ein
dünnerer Stamm elyptisch abgeplattet; der innere Theil ist mit einem grauen Sand an^efüllt;
jede Spur des inneren Baues der Pflanze ist verwischt, die um den Stamm laufendenSQuer-
streifen der" Rinde gleichen dem Stamm der Yuca-Arten in unseren Gewächshäusern, wenn*
sie alt werden; auch die Pandanus-Arten bilden im Alter ähnliche in einander laufende Ringe;
«ine nähere Bestimmung ist hier nicht möglich, daß aber diese Rindenform nicht zufällig’,
sondern eigenthümlich sey, kann mit Recht behauptet werden, da sie in verschiedenen Gegen-
genden gefunden worden. V o lkm an n s Lythoxyla lineis rectis et transversis caneellata, Sibr.
Subter. p. 93. T. VII. F. 2. nnd T. VIII. F. 1., gehören unfehlbar, wo nicht zu unserer
Pflanze selbst, doch gewifs zu einer sehr nahe verwandten Art.
T. XVIII. Abdrücke von dieser Fäeherpalme sind in dem Swinaer Kohlenwerke nicht
selten, aber einen ganzen Fächer zu entblößen, hat uns noch nicht gelingen wollen, da sie,
wegen ihrer Größe von 1 — 2 Schuh gewöhnlich durch die Ablösungen des mürben Dachgesteins
durchschnitten werden. Sie finden sich neben verschiedenen Stämmen gelagert, aber
in einer andern Schicht, ohne Blattstiel, so daß es uns bisher unmöglich war zu errathen,
zu welchen Stämmen, ob sie zu den abgegliederten Calamiten, oder den daneben liegenden,
mit Schuppen bedeckten Lepidodendron, die einzigen zwei Gattungen Bäume, die uns hier
vorgekommen sind, gehören mögen; aller Wahrscheinlichkeit nach wohl zu den ersten.
Die Fächer bestehen aus zwölf oder mehr einzelnen Blattstücken, die bis auf den Grund
eingeschintten sind; sie sind, gleich den Grasblättern sehr fein gestreift, dieses ist jedoch nicht
immer wahrzunehmen. Bei der Unmöglichkeit, die Abdrücke einzelner Blätter auf eine be-
annte Gattung zurückzuführen, und der Wahrscheinlichkeit, daß sie unbekannten Gattungen