formation am rechten Elbeufer, eine halbe Stunde unter der Stadt Tetschen, wo auch Abdrücke
von Schaltliieren gefunden worden; befindet sich in der. Sammlung des Herrn Grafen
F r a n z Thun, auf dem Schlofs Tetschen. Die äufseren Umrisse dieses Blattes stehen zwischen
Pjatanus und Lyriodendron, ohne zu irgend einer Art dieser beiden Gattungen genau
zu passen; diese Blätter scheinen etwas dick und filzig gewesen zu seyn; sie gehören unstreitig
zu einer Dicotyledonen-Pflanze.
F. 2. aus den obrigkeitlichen Braunkohlenwerken der Herrschaft Tetschen, ist ebenfalls
ein Blatt einer Dicotyledonen Pflanze; ob die Ausrandung am oberen Ende dieses Blattes
eigenthiimlich oder'zufällig sey, läfst sich nicht genau ausmitteln, doch scheinet letzteres
wahrscheinlicher;
F. 3. aus der Umgegend von Töplitz, ist mit F. 3. 3 der vorhergehenden Tafel nah
■ verwandt, ebenfalls eine kleine Pteris-Art.
T. XXVI. F. 1. An^ den Schwarzkohlen Gruben bei Swina, scheint einer Art von En-
gelsüfs angehört zu haben, die uns ebenfalls nicht bekannt ist; mehr läfst sich darüber nicht
bestimmmen.
F. 2. aus den Radnitzer Kohlenwerken, ist von allen Abdrücken die wir bisher gesehen
haben abweichend; man wäre versucht, eine kleine strauchartige Dicotyledone Pflanze,
aus der Didinamie oder Diadelphie hier zu vermuthen, die ihre Blätter verloren hat; ob zwischen
den zurückgebliebenen Kelchen schwache Dornen wie bei Ononis gestanden, oder diese
Überreste feine Blattstiele waren, ist kaum zu entscheiden. Auch könnte sie, dem Kelche
nach, zu der Gattung Juncus gehören.
,F. 3. aus den . Radnitzer Kohlenwerken, wahrscheinlich ein Wurmfarrn (Aspidium)
wurde nur darum mit. abgebildet, um zu zeigen, wie sich selbst kleine Bruchstücke von Pflanzen
in ihren Formen unversehrt abgedruckt haben, welches nur bei einem ruhigen Niedersinken,
und ohne vorhergegangene Fluthung aus fernen Zonen denkbar ist.
F. 4. a. u. b. aus dem Wranowitzer Stollen, auf der Herrschaft Radnitz. So ungewöhnlich
auch immer die Wirtelform bei Farrnkräutern seyn mag, So können wir dennoch,
nach der Form und Streifung der Blätter, hier nur ein cryptogamisches Gewächs vermuthen,
das aber vielleicht den Sümpfen oder Gewässern eigen war, und eine eigene Gattung
bildete. Der Abdruck, den Herr v. S c h l o t h e i m unter der Namen Palmacites
vertieillatus beschrieb und abbildete, Petref. Kunde, p. 396. Flora der Vorwelt, p. 57;
T. II. F, 24. ist nach unserer Überzeugung eine verschiedene Art eben dieser Gattung;
zwar werden dort die Blätter oben abgerundet und ganz beschrieben und .abgebildet,
allein wir besitzen einen Abdruck eben dieser Pflanze aus den Steinkohlenwerken von Swina,
wo der obere Rand der Blätter sehr fein gefranzt ist, und als wir Herrn von S ch lo th e i m auf
diesen Umstand aufmerksam machten, so fand auch er, bei genauerer Untersuchung seiner
Abdrücke, Spuren von Einschnitten an dem oberen Rande der Blätter; die Streifung ist ganz
dieselbe. Es ist sehr oft der Fall, dafs Abdrücke auf einem etwas grobkörnigen Schieferthon
oder Sandstein sich bei weitem nicht so bestimmt abdrücken, als auf. einer feinkörnigen, mehr
mit Thon gemischten Masse, daher Vergleichungen und genaue Prüfung mit .einem nicht zu
stark vergröfsernden Sehglas unerlässlich sind. Wir wollen diese Gattung, wegen ihrer
Form eines kleines Rades, Rotularia nennen, demnach R. Marsiliaefolia, jene von Herrn von
S ch lo th e im , und R. Asplenioides die unsrige.
F. 5. aus den Kohlenwerken in Radnitz, haben wir ebenfalls darum darstellen lassen,
um zu Zeigen, dafs sich selbst die allerfeinsten Gebilde wohl erhalten haben; ob übrigens
diese kleine Pflanze zu einem Staubfarrn (Acrostichum) gehört habe, oder nicht, wollen
wir nicht weiter untersuchen.
F. 6. aus den Kohlengruben bei Swina, ist wohl sonder Zweifel ein« Pteris. Diese
Gattung scheint in den beiden Vegetations-Perioden, die wir in der Schwarzkohle und
Braunkohle niedergelegt finden, nicht selten gewesen zu seyn; doch haben wir noch nie dieselbe
Art in bei-den gefunden.
Doch, wie wir schon mehrmals erinnert haben, ist es noch viel zu früh, um über etwas
ganz abzusprechen, bevor nicht in allen Welttheilen genauere Nachforschungen vorausgegangen
seyn werden, zu denen wir die Naturforscher aller Zonen wiederholt freundschaftlich
einladen.
TENTAMEN CLASSIFICATIONS SISTEMATICAE
P L A N T A R U M P R IM O R D I A L I UM .
ADDENDA.
Ad Lepidodendron vobovatum adde: Palmacites squamosus. Schloth. petraef. p. 395. n°. 6.
T. XV. F. 5.
Ad Lepidodendron äculeatum, adde T. nostr. XIV. F. 1. arbor ipsa uti in nostro museo Brze-
zinensi existit. F. 2. sectio transversalis partis superioris arboris, F;S. figura corticis, F. 4.
impressio ejusdem. in lapide circumdante arborem.
Lepidodendron confluens, squamis oblongis utrinque atenuatis confluentibus,- scuto convex© lineae
media einsidente^
Palmacites curvatus, Schloth. petraef. p. 3^5. n<>. 9. T. X V . F. 2.
Obs. accedit ad\ Lepidodendron undulatum. Exemplaria non vidimus.
Lepidodendron imbrieatum. Squamis subrhomboidalibus utrinque acuminatis, arcte adpressis
subineumbentibus,.’ medio seutatis.
Palmacites incisus, Schloth. petraef. p. 3g3. n°. 10. T. XV. F. 6*
Lepidodendron tetragonum, Squamis tetragonis, scuto obsolete tetragono ad basin squamae.
Palmacites quadrangulatus. Schloth. petref. p. 3g5. n°. 7. T. XVIII. ? Palmacites affinis
- ejusd. no. 7. b T. XIX.
Unguellus carbonarius, Walch Näturgesch. der Verstem. T. III. p. 119. t. W. 2. F. 3.
Schistus Bierleus quadrangulariter impressüs. Petiv. Gäzoph. T. XX. F. 2. ? ....
Obs, Figurae a Clarissimo Schlothëimio propositae exemplaria plus minus obliterata exhibent,
vel non Satis acurate a Sculptorè exprimuntur, seuta enim omnia eglandulosa represen-
tantur, quod ob affinitatem cum exemplaribus nostris vix veresimile arbitramur.
Lepidodendron Lycopodioides. Caudiee arboreo dichotome ramoso, squamis rhomboidalibus
utrinque acuminatis, scuto sub lente tantum distinguendo nec definiendo, foliis? Tab. nostr,
XVI. F. 1. 2. 4.
Lepidodendron selägitioides, Caudiee arboreo squamis obovatis, foliis subulatis. Tab. nostr.
XVI. F. 3. et T. XVII. f. 1.
Pinus sylvestris Mugo Tabernomontani et Mathioli. Volkm. Siles. Subter. t. XII. f. 6.
'Tithimalus cyparissias ejusd. 1. eit. F. ;3. et Pinus montana ejusd. t. XIV. f. 4.
Lepidodendron Phlegmaria. Caudiee arboreo,; squamis imbricatis acuminatis, foliis ?
Lycopodiolitesarboreus, Schloth. petraef. p. 4i 3. n°. 1. T. XXII. F. 2. Obs. Jcon Volk-
manni T. XII. F. 6. uti et nostrae demonstrant e qualibet squama folium enasci, ramuli
' sparsi in icone Sclilotheimii squamulas tantum foliis destitutas nobis exhibere videntur,
squamulae enim ramorum praesèrtim äpicem versus in omnibus exemplaribus decrescentes
aiigustiores evadunt, et tune form am foliorum induunt.
Lepidodendron taxifolium. Caudiee arboreo, squamis imbricatis, incaudicé ovatis in ramis
-lanceolatis acuminatis, foliis lineari lanceolatis acuminatis.
Lycopodiolites arboreus var. Schloth. 1. cit. in descriptione et icone inaedita nobis
cohimunicatä.
Lycopodiolites funiculatus ejusd. 1. cit. p. 415. n°. 3. ic. inaed.
Obs. I. Clarissimus Schloth. L. taxifolium cum praecedenti conjungit, nobis 6b formam
diversam squamarum praeseiTim in ramis ramulisque, et folia policaria et ultra 3 — 4 li_
neas lata, species diversa videtur. L. funiculatum ramum foliis destitutum repraesentans ob
similitudinem squamarum hujus esse loci arbitramur.
Synonima vix unquam extricanda, adnotanda. tarnen, sunt Lythoxyla squamosa, squamis
longioribus cüspidatis. Volk. Siles., Subter. T. VIII. F. 11. 12. i 3. 14. T. IX. F, 1.
Obs. II. Lycopodiolites piniformis, et filieiformis, Schloth. petraef. T. XXIII. et XXIV. ob
defectum squamarum ad aliud genus nobis huedum ignotum, spectare videntur.
Ad Lepidodendron hexagonum adde. Palmacites hexagonus, Schloth. petraef. p. 394. n°. 3.