scheinen, die wir aber dennoch als Vorbilder der jetzt vorhandenen ansprechen können.
Sie sind gleichsam die Stamm altem der unzähligen Pflanzenfamilien, die noch heute unsern
Erdball auf das herrlichste schmücken.
Viel zu wenig kennen wir noch von jenen begrabenen Pflanzen, um unsere gegenwärtige
Pflanzenwelt von ihnen ableiten zu können —■ viel zu wenig, um die bekannten
■schon jetzt in einer sichern und bestimmten Folge aufzustellen; doch wird es eine für die
Zukunft nicht unnütze Arbeit .seyn, sie nach dem hier entwickelten System aufzustellen, und
zu beschreiben. Wir werden uns gröfstentheils auf die ältere Flora beschränken, die in
gröfseren Stämmen und Rindenabdrücken deutlichere Merkmale darbietet; die übrigen Pflanzen
blos an ihrer eigentlichen Stelle im Allgemeinen anführen.
Mit dieser Ausarbeitung beschliessen wir den Versuch einer Geognostisch-Botanischen
Darstellung der Flora der Vorwelt, und überlassen es anderen Naturforschern, denen reichere
Sammlungen, ausgedehntere Hilfsmittel zu Gebote stehen werden, dasjenige, was wir
begonnen, weiter auszuführen.
Doch bevor wir schliessen, müssen wir noch die angenehme Pflicht ■ erfüllen, allen
denjenigen-, die uns, es sey auf unseren Reisen oder sonst, zur Vollbringung dieser wissenschaftlichen
Arbeit behülflich waren, den wärmsten Dank für ihre Theilnahme auszusprechen,
namentlich denen H. H. Professor A g h a rd in Lund, Senator, und Bibliothekar B an d k e in
Krakau-, Maschinen-Direktor du Berglies in Saarbrück, Berghauptmann Grafen Beust
in Bonn, Professor P lum h o f daselbst, B ö k in g und Stumm in Saarbrück, Oberberg-
rath BosCamp in Tarnowitz, Bürgermeister En gelb.er tl in Eschweiler, Legationsrath
F e lix in Regensburg, Bergrath G ru b e n th a l in Bochnia,; Bergwerksdirector G ra s e r in
Eschweiler, GeheimenRath v. Gö th e in Weimar, Hofrath H au sm an n in Göttingen, Berg-
inspectionsadjunct H rd i na in Wieliczka, Berggeschworenen Kr eis 1 in Neurode, Gubernial-
rath von L ille und dessen Sohn in Wieliczka, Oberbergrath von M a ltiz in Waldenburg,
Hutteninspector M a r tin i in Königshütten, Präsident Nees v o n E s e n b e k in Bonn, Schichtmeister
N eip er t in Bochnia, Professor N ilso n in Lund, Oberbergrath Nöggferath in
Bonn, Garteninspcctor Otto in Berlin, Gustos Dr. P o h l rin Wien, Bergwerks Verwalter
R itle r in Rossitz, Professor R h o d e 'in Breslau, Bergmeister S ch ä ffe r auf dem Meifsner,
Präsident von S c h lo th e im in Gotha, Bergdirektor S e ilo 'in Saarbrück, Professor S te i-
n in ^ e r in T r i e r , Bergeleve S c hw a rz e n b e rg in Cassel, Einfahrer Z o b l in Waldenburg.
N a c h t r a g ,
Als bereits der Abdruck des Textes vollendet war, erhielten wir durch gefällige Mittheilung
des Herrn Geheimen Ratbes, Freiherrn von G ö th e ; in Weimar, hoch einige.Aufschlüsse
über die Kohle zu Mattstädt, die unsere frühere Vermuthung bestätigen.
Der-'Bergmeister H. S c h r e ib e r in Sonneberg, der ehemals durch mehrere Jahre
dem Bergbau in Mattstädt vorgestanden und denselben geleitet hatte, berichtet an 11.1 von Göthe;:
Wirkliche Farrnkräuter- Abdrücke hat es wohl nie auf dem Mattstädter Steinkohlenflötz
gegeben, wenigstens nicht während meines dreijährigen Dortseyns, auch scheinen sie; mir
blos die Begleiter der Steinkohlenformation zu seyn, wohin man denn doch die Mattstädter
Kohle nicht rechnen kann.“
Zwei Exemplare dieser Mattstädter Kohle', welche uns zugeschickt wurden, bestehen
a) aus einem Stück in erdige Braunkohle übergegangenen Weidenholzes; b) einem Stück fettglänzender
Thonköhle mit Abdrücken von Bruchstücken einer grasartigen Pflanze. Diese
Kohle gehört daher, wie wir schon früher vermutheten, zu der Braunkohle, über welche
das ausgehende Trumm eines schwachen FlÖtzes von Muschelkalk wegstreicht.
Der Umstand, dafs keine Farrnkräuter unter den Abdrücken Vorkommen, würde für
sich allein nichts entscheiden'. Wir haben schon erinnert und müssen es wiederholen, dafs
die Angabe B ro rig n ia rt’s : „es würden nächst der Braunkohle keine Farrnkräuter gefunden“
, viel zu ausschliessend sey; sie erscheinen seltener, als in dem Schieferthon der altem
Kohle, aber sie sind vorhanden, wie wir bereits durch mehrere Beispiele dargethan haben,
und nun noch dnrch ein neues bekräftigen können, indem wir erst vor wenig Tagen aus
der Umgegend von Mscheno (Mfseno) auf der Herrschaft. Zienitz, wo ein schwaches Braun-
kohlenflotz einbricht, mehrere Abdrücke auf einem glimmerreichen Schieferlhon erhielten,
auf welchen drei Blätter verschiedener Arten dicotyledoncr Bäume, die wohl alle zu dem
Weidengeschiecht gehört haben mögen, und ein gefiedertes' Farrnkraut, das den Formen
der Polypodien oder Aspidien entspricht, recht deutlich und . bestimmt .abgedruckt sind.
Das Zusammentreffen der geognoslischen Verhältnisse: der Kohle von Mattstädt,'und.
der Kohle selbst, mit-den unbedeutenden Abdrücken, die der Formation nicht widersprechen,
sind es, die das Unheil bestimmen, dafs sie zu der Formation der Braunkohle zu
rechnen, sey.
E r k l ä r u n g
de r K u p f e r t a f e l n .
: T- XL‘ Auf Schieferthon, aus. dem Steinbrüch ober der Steinkohle bei Wranöwitz,
auf der Herrschaft Radniti, Abdruck erster Klasse nach Rhode. Dieser Abdruck ist schwer
zu bestimmen; die gestreiften, in eine .Spitze zulaufenden Cylinderförmigen Blätter, die nach
dem Hohlabdruck zu urlheilen, 5"' Durchmesser haben konnten , liegen so dicht neben otfer
über einander, dafs man, da der ganz unterste Theil feiife? nicht beurtheilen kann, ob’selbe
so gerade .aus der Erde hervortreten, wie bei Schilfartigen Gewächsen, oder Eittaeen, oder
ob Sie etwa an einem Blattstiel zusammen gewachsen, ein Fächerförmiges Blatt bildeten, in
welchem letzten Falle diese Pflanze zu der Familie der Cycadeen gerechnet werden könnte,
die, wie schon N .ö g g e rra th in der Beschreibung einer fossilen Pflanze, die den Zamien
zugezählt werden kann , und wir in den folgenden Abbildungen selbst nachweisen werden,
in der ersten Periode der Flötzbildung ihre Repraesentanten hatte, wenn wir gleich die Abdrücke
auf keine bekannte Gattung oder Art zurückzuführen vermögen. ‘
... Auf Schielerthon, aus dem Stcinkolilenwerke bei Swina. Abdruck .erster
Klasse. Die, äufseren Umrisse; dieses Abdrucks erregen den Zweifel,; ob man ein Blatt oder
eines Spatbit einer Palme vor sich habe. Das untere Ende des Abdrucks.' das gleichsam in
einen fleischigen Blattstiel zuläuft, deutetaufein Blatt, der flügelartige Anhang an der rechten
Seite desjRlattesscheinet vielmehr das Aufrollen einer Binnenschelde (Spatha) zu bezeichnen,
die Längenstreifen können bei Mon ocotyledonen beiden zukommen; wir getrauen
uns nicht, zu entscheiden, wollen jedoch’ daran erinnern, dafs wir unsere Flabellaria boras-
sifolia in eben diesem Schieferthon' bei Swina gefunden haben, die doch wohl zu den Pal-
men gerechnet werden mufs.
T. XLII. I’. 1 . Aus dem bituminösen Stinkkalk bei Hering,1 ’ein Blatt, das unten °-e-
lappt oder zerschlitzt, oben ganz, nur am Rande etwas geschweift ist, läfst sich zwar nicht
bestimmen, zeiget jedoch hinreichend, dafs .es nicht mehr zu den früheren Formen der ersten
Vegetation gehört. Desgleichen F. 2. et 5 , auf quarzreichem Quadersandstein, bei Hör in
Schonen, sind^deutliche Blätter dicotyledoner Bäume mit änastomosirenden Blattnerven, die
auch dieser Formation die Stelle in der: letzten Periode der Flötzformation anweisen. Zu
Bestimmung der Pflanzen sind solche Bruchstücke nicht hinreichend. F. 4. Abdruck erster
Klasse, aus dein Kohlenwerke bei Swina. Dieser Abdruck enthält Bruchstücke zweier Pflanzen,
die beide zu den Farrnkräutern gerechnet werden müssen. Der untere gehöret zu der