T. LIX. F. i. Abdruck erster Klasse, auf Schieferthon der Saarbrücker Kohlenwerke,
aus der S tu misch en Sammlung daselbst, aus besonderer Gefälligkeit von H. Maschinenmeister
de B e rg h e s gezeichnet.
Dieses Baumstück gehöret unfehlbar einer eigenen Art von Calamiten an. Es ist gleich
allen übrigen gestreift, die Abgliederungen weniger deutlich, aber dennoch angedeutet; die
Astknoten stehen sowohl auf der Abgliederung, als zwischen denselben, und bilden einen Quin-
cunx, wie die Blattansätze auf den Lepidodendron-Stämmen. Wir nennen diese Art C a la m
ite s ré g u la ris.
F. 2. Ein Abdruck erster Klasse, auf grauem Schieferthon der Herrschaft Radnitz,
stellet ein Farrnkraut vor, an dem, weil die Kohlenrinde gröfstentheils abgefallen ist, der
Verlauf der mehrmal gabligen Nerven sehr deutlich zu sehen ist. Eine ähnliche Bildung findet,
sich jedoch in mehreren Gattungen unserer Farrnkräuter, reichet daher nicht hin, um
dein Abdruck darnach zu bestimmen. Dieser Umstand, der bei allen Farrnkräutern eintritt,
hat uns bestimmt, nach dem Vorbilde des Herrn B ro n g n ia r t, für die Abdrücke der Farrnkräuter
eigene Gattungs-Charaktere, ohne Bezug auf die analogen Farrnkräuter der Jetztwelt
aufzustellen, und wir nannten diese P e c o p te r is b ifu r c a ta .
Tab. A. Eine Abbildung des in Brasilien wachsenden Farrnbaumes, den D evaux als
eine neue Gattung, (D idy mo chia en a), Wi 11 den o w unterden Wurmfarrn (Aspidium) beschrieben
hat, wird hier zum Vergleich mit der Gattung Lepidodendron mitgetheilt. Die äussere
Schuppenform der Blattansätze kömmt allerdings mit jener Von unseren Schuppenrindigen
Abdrücken sehr nahe überein : der innere Theil der Organisation ist aber durchaus verschieden.
Der Blattstiel der Farnkräuter, der aus blofsen röhrenförmigen Gefäfsen gebildet ist,
läfst, wenn er sich von dem Stamm ablöset, un diesem eine Menge abgebrochener Gefäfse,
ohne irgend einer symmetrischen Ordnung zurück, die manchmal wieder in Gestalt von Luftwurzeln
fortwachsen. An den Schuppenrindigen Bäumen ist der Blattansatz stets symmetrisch,
wenn auch auf verschiedene Weise .getheilt; die Gefäfse sind anders gestaltet, die Jtnheftung
hatte hauptsächlich an dem Rande statt, und in der Mitte zeigen sich Drüsen, die Wahrscheinlich
aus Gefäfsbiindeln gebildet wurden, mittelst welchen die Säfte aus dem Stamm in
den Blattstiel übergiengen. Die Organisation'jener vorweltlichen Pflanzen war daher von der
unserer Farrnkräuter sehr verschieden, -wenn sie gleich in den äusseren Umrissen der Rindenbildung
viele Aehnlichkeit haben, und zu der Familie der vorweltliehen Farrn gehört
haben mögen.
■ Da der von Devaux angegebene Gattungscharakter unrichtig befunden wurde, so
wollen wir hier den richtigeren ängeben.
D icL ym o c h la e n a D e v a u x .
Sori oblongi geminati submarginales. Indusiuin ellipticum subpeltatum soris interpo-
situm medio longitudinaliter affixum, margine liberum. K au lfu fs enum. p. 184-
Sori elliptici medio divisi marginales, indusium ellipticum (F. 5.) medio loiigitudina-
liter affixum, margine liberum, caducum. Semina linearia vermicularia (F. 7.)"S.
' Sori nequaquam geminati sunt sed medio partiti per lineam verticalem affixionis in-
dusii, indusium non öblongum sed ellipticum;
D. sinuosa Dev, LIm Berl. Mag. 5. p 303. Journal de Bot. Sec. Ser. 1. p. 23. T. II. f. 4.
Diplazium pulcherrimum. Rad di Syn. Flor. Bras, in opusc. Scient, fase. 17. p. 292.
T. XII. F. 2.
Aspidium squamatum W illd . Sp.pl. 5* p* 256. P o ir. Dict. suppl. 4* p* 521.
Aspidium truncatum Swarz. Syn. Fil. 52 et 252. W illd . Sp. pl. 5- p. 256. Poir.
Dict. suppl. 4* P- 5l6.
Adiantum lunulatum Houttuyn Lin n . Pfl. Syst. 13. p. 252.
Adiantum mas, caule squamoso. Petiv. Fl. 43 T. LVI.
Lonchitis ramosa, et cauliculis squamosis. Plum. Fil. p. 43. T. LVI.
E x p lic a tio Tab. A.
F . 1 . S e c tio tru n c i cum c o r tic e m agn itudin is n a tu ra lis . F . 2. S è c tïo transversales ejusdem.
F . 3 . B a s is f ro n d is a trun co separata. F . 4 . P in n a se cun da ria n a t. m agn . F . 5 . P in n u la cum fructi-
fic a t io n e , au c ta . F . 6 . Indusium cum s o r is , au c tum . F . 7 . S em en v e rm ic u la r e , au c tum .
Tab. B. Ebenfalls zu gleichem Zweck abgebildet, zeiget vorzüglich, wie bei manchen
Farrnstämmen, nachdem die Blattstiele abgefallen sind , die abgebrochenen Gefäfse in Luftwurzeln
auswachsen, und den ganzen Stamm so ganz überdecken, dafs die Blattansätze gar
nicht mehr sichtbar sind — ein Umstand, der bei Abdrücken die Folge haben kann, dafs
eine’Kohlendecke mit Längenstreifen die Blattansätze ganz überdecke , die erst dann zum Vorschein
kommen, wenn diese abgelöst wird, wie es bei einigen von Rhode mitgetheilten
Abbildungen der Fall zu seyn scheinet. Da dieses Farrnkraut, welches in den K. Brasilianischen
Sammlungen in Wien aufbewahrt wird, noch unbekannt ist, so fügen wir die Beschreibung
bei.
C y a th e a D e lg ad ii. P o h l .
Frondibus bipinnatis ad basin aculeatis, pinnis inferioribüs quandoque suboppositis,
superioribus alternis subsesgilibus lanceolato-acuminatis, pilosis, pinnülis pinnatifidis lanceolatis,
acuminatis apice confluentibus, laciniis obtusis integerrimis pilosiusculis, soris seriali-
bus confertis.
Habitat in BrasiliaeCapitania Goyaz ad Gancho do Generale Delgado, in via ad Caldas
novas. P o h l.
D e s c rip tio . Stipes orgialis arboreus diametro quinqueuncialis, teres, radicibus aereis
densissime obductus, insertionibus frondium ellipticis distantibus spiraliter adscendentibus.
Fronde tereti digiti crassitie 4 -5 pedali, ferrugineo-hirsuta, inferne spinosa, bipinnata, pinnis
pedalibus, pinnulisque lanceolatis acuminatis apice confluentibus, laciniis subfalcatis obtusis
integerrimis1 pilosiusculis, soris serialibus confertis rotundatis.
Nomen specificum creatum in memoriam Illustris F e rd in a n d ! D e lg a d o F r ei re
de C a stilh o , Gubernatori Generali Capitaniae Goyaz, discipulo Vand.ellii, Botanices Studio
semper äddictö, expeditionis nostrae fautöri munifico. Pohl.
E x p lic a tio T a b u la e B.
F . 1 . Stipe s ad medium usque cu ltro ahrasus ut in s e r tio n e s fro n d o rum in con spe c tum v e n ia n t,
alte ra p a r te radic ibu s a e re is te c tu s . F . 2 . S e c tio transve rsa lis e ju sd em , n a t. m a g n . F . 3 . Ba sis fro n dis.
F . 4 . A p e x p in n a e . F . 5 . P in n u la lo b o auc to .
Tab. C. Eine dritte Art Farrnkraut aus Brasilien^ von dein Kaiserl. Naturforscher der
Expedition nach Brasilien, H. Dr. Johann Emanuel P o h l gesammelt, und gleich beiden, vorhergehenden
in den Brasil. Sammlungen in Wien aufbewahrt und abgebildet.
C y a th e a S te rn h e rg i i. P o h l .
Frondibus bipinnatis, inferne aculeatis alternis petiolatis pilosiusculis, pinnis pinnatifidis
lanceolatis acuminatis apice confluentibus, laciniis subfalcatis acuminatis integerrimis
glabris, soris solitariis alternis rachi adfixis.
Habitat in Brasiliae Capitania Goyaz ad Limoero non procul St. Izidro. Pohl.
D e s c rip tio . Stipes arboreus orgialis, diametro biuncialis, teres,. villosissimus, acu-
leatus, radicibus aereis intermixtis obductus, cicatricibus foliorum insertionis ellipticis distantibus
alternis, spiraliter adscendentibus. Fronde tereti; basi latere interiori aculeata, Cete-'
rum glabra 5—6 pedali, bipinnata, pinnis alternis lanceolatis acuminatis ly pedalibus, pin-
nulis triuncialibus alternis, acutis, glabris apice confluentibus et subintegerrimis, laciniis
subfalcatis acuminatis integerrimis, .soris geminatis rotundatis alternis rachi affixis. Pohl.
E x p lic a tio Tab. C.
F . 1 . P a r s stipitis m agn itu d in e n a tu ra li. F . 2 . S e c tio ejusdem tr a n sv e rs a lis , m agn . n a t. F . 3 .
L a c in ia e cum S o r i s , auc ta e . F . 4 . Apex p in n a e , m a g n . n a t,
Tab. D. Soll ebenfalls zum Vergleich mit den Equiseteri und Najaden dienen.
Fig. 1 . a. b. E q u is e tum h iem a le zeiget besonders da, wo die Scheiden abgestreift
sind, Aehnlichkeit mit den blos gegliederten Calamiten, F. 2. a. b. E q u is e te n a rv en se
Pff jenen, die unter der Abgliederung Blattansätze besitzen. Läfst sich gleich diese Aehnlichkeit
nicht bestimmt für die Gattung, noch weniger für eine eigene Art aussprechen; so
gilt sie doch für die Familie oder Reihe.
F. 3. I-Iip p u ris m a ritim a , F. 4. H. v u l'g a ris, F. 5. C h a ra tom e n to s a , F. 6.
M y rio p h y llum s p ic a tum , F. 7. C e ra to p h y llum dem ersum sind Najaden, deren
Formen in den Gattungen Bayera, Rotularia etc., die wir als Najaden der Vorwelt be