fiber derselben finden sich viele Pflanzenabdrücke, am häufigsten Farrenkräuter; bei Toalbrook
werden auch Sehalthiere gefunden. '
Dié einzelnen Angaben der Ablagerungsverhältnisse, die bei jedem einzelnen Schacht
mit der grofsten Genauigkeit bei allen Beschreibungen britischer Steinkohlenwerke angegeben
werden, sind zu keinem Auszuge geeignet.
Wir haben uns bei den Eigenheiten der irischen Kohlen etwas länger verweilt, um
auf ähnliche Vorkommen in Deutschland, wo die Trap- Porphyr- Basalt, und Grünsteinformation,
bald bei der Schwarzkohle, öfter bei der Braunkohle in die Nähe tritt, aufmerksam zu
machen. Unsre Kohlenlager sind noch bei weitem nicht so aufgeschlossen und untersucht, als
jene des brittischen Reiches ; hei uns ist deshalb noch manche Entdeckung möglich, die uns auf
nähere Schlüsse leiten kann.
Zu Vervollständigung1 unsrer Übersicht über die Steinkohlenformation, besonders, da
wir in der neueren Zeit über dieselbe im russischen Reiche nichts mehr vernommen haben,
halten wir einen Auszug aus den älteren Nachrichten von Hermann 51), über die Steinkohlen
zu K o u sn e tz k in Sibérien nioht für überflüssig.
„Die Gebirge von S a la i r s k sind ürgcbirge. An dem niedrigsten Abhang dieser Gebirge,
bei B a ts ch a tsk findet man Muschelkalkstein, Sandsteinbreccien und Sand. Hier beginnt
die Ebene, die sich bis zum Jimerflufs erstreckt und nur von niedérn Hügeln, unterbrochen
wird. An den beiden Ufern des1 Jimer erheben sich höhere Sandgebirge, besonders in der
Gegend des Dorfes Ka rak ans.kayo ; in dieser Bergkette trifft man an verschiedenen Orten auf
Steinkohle. Dicht bei dem genannten Dorfe finden sich zwei Ablagerungen, die eine von
von anderthalb, die andre von drei Arschinen Mächtigkeit. Beide ruhn auf einem grau- oder
o-elblichen, feinkörnigen Sandstein, der in ziemlich dichten Flötzen gelagert ist.. Das Dach
der Kohle besteht aus bituminösem Mergelschiefer, vier Verschoks mächtig. Derselbe Mergelschiefer.
befindet sich auch nesterweise zwischen der'Kohle. Über und unter der Mergelschieferlage
ist der, nämliche Sandstein, doch von geringerer Härte; über und unter der Kohle
werden Zweige und Blätterabdrücke gefunden.“
„Dreifsig Werste aufwärts am M e r e t s k u y a , zwei Werste von dem Dorfe Konewalow.a
sieht man am rechten Ufer des Jimer ein Steinkohlenflötz von drei Arschinen im Durchmesser,
ebenfalls zwischen Sandstein eingebettet; doch mit dem Unterschiede, dafs in diesem
Sandstein, sowol über als unter der Kohle, ganze versteinerte Baumstämme von einer halben,
auch einer ganzen Arschine Stammdicke Vorkommen. Die runde Form der Stämme ist durch-
o-ehends abgeplattet, der Stein gleichet einem Jaspis von brauner Färbe, giebt gegen Stähl
geschlagen Funken. An manchen Stämmen ist die Rinde noch wohl zu erkennen, die auch
zuweilen verkohlt erscheint.“ (Nach der Abbildung zu urtheilén zeigen sich diese gewöhnlich
zwischen den Ablösungen einzeln und in horinzotaler, mit den Flötzen des Sandsteins
gleichlaufender Richtung).
„In der Umgegend von dem Dorfe K o n ew a low a findet man Pseudo-Vulcane. Der
Sandstein ist zum Theil ganz in Lawä von schwarzer, brauner, röthlieh- grauer, bläulicher
Farbe verwandelt. Dieser letzte gleicht dem böhmischen porçellan Jaspis: Öfter ist aber
der Sandstein nur zum Theil verwandelt, ■ oder nur wenig verändert. Dafs diese Erdbrände
von den naheliegenden Steinkohlen herrühren, wird durch ein seit mehrern Jahren
schon brennendes Kohlenflötz unweit K o u s n e t z k bei dem Dorfe K o so n k ow a bestätiget.“
An den Unfern der Tome findet man ebenfalls Steinkohlenlager von gleiche^
Mächtigkeit, ähnlichem Vorkommen, entweder unmittelbar .in dem Sandstein eingeschlossen,
oder zwischen bituminösem Mergelschiefer, der auf Sandstein ruht und von Sandstein überT
deckt, ist.
Aus. der Darstellung dieser einzelnen Formationsverhältnisse verschiedener Länder,
3i) H e rm a n n , notices sut les charbons de terre dans les environs de
Kousnetzk en Sibérie. Nova acta Acad, sciènt Iirip. Petropol. T. X I . p- 3j 3.
et seq. t. VIII.
ergeben sich mehrere Folgerungen, die unsre, im ersten Heft geäufserte Ansicht bestätigen.
Bei der Schwarzkohle werden allenthalben Planzenabdrücke, oder versteinerte Baumstämme
gefunden, meistens unmittelbar über dem Kohlenflötz oder unter demselben, die
das Daseyn einer früheren Vegetation beurkunden; sie sind nicht zufällig, nicht als Embryonen,
sondern ganz ausgebildet, wenn, gleich verändert, einzeln , oder in Massen vorhanden:
könnten also sehr wohl den Kohlenstoff zu Bildung der Steinkohle hergegeben
haben.
Die Abdrücke oder Versteinerungen sind platt gedrückt, die innere Struktur der
Pflanze ist verschwunden, was eine vorausgegangene gänzliche Auflösung der Holzfaser
andeutet.
In den Alpen und Hochländern, in einst geschlossenen Thälern, (Seen), wo die* aufgelöste
Holzfaser nicht abfliefsen konnte,. sind die Niederschläge in grofs,er Mächtigkeit auf-
einandergehäuft: ;vin niedrigen Ländern, . bei früher geöffneten Thälern, sind sie in weiten•
■ Zügen und schwachen Lagen ausgebreitet, auf unebenem Boden, grofser Seen des
Binnenlandes. . .
Durch Ausdorren und Festwerden der Stejnkohlensubstanz, sind Risse, Spalten, Klüfte
entstanden, die bei späteren Revolutionen ausgefüllt wurden: manche solcher Ausfüllungen
haben die Eigenschaft der Kohle verändert.
Üb e r di e B r a u n k p h l e n f o r m a t i o n i n s b e s o n d e r e .
Uber die Braunkohlenformation im Allgemeinen ist von Herrn K e fe r s te in ein Satz
aufgestellt, den wir anführen müssen.
Nach ihm gehört die ganze Kohlenformation, die jünger als der Musehelkalk ist, erdige
und solche Kohlen führt die Asche geben, zur Braunkohle, gleichviel ob Basalt darüber
liegt oder nicht,, da erdige nnd gemeine Braunkohle sie vorzüglich auszeichnen 32).
Dieser Ansicht zu Folge werden von dem Verfasser die verschiedenen: Kohlenlager
auf dem Vogelsberge und dem Westerwald, Neuwied, Ehrenbreitstein, der Wetterau, am
linken Rheinufer über Bonn, Köln, bis zur französischen Grenze, mit jenen des Meisners
für identisch erklärt, wenn auch letztem in denen, dem Basalt zunächst liegenden Mitteln
eine Veränderung durch die erhöhte Temperatur . zur Zeit seiner Bildung zugestanden wird.
Die von dem Verfasser für seine Ansicht vorgeträgenen Gründe verdienen Erwägung nnd
örtliche Untersuchung. Das Merkmal, dafs eine Kohle Asche gebe, scheint, ohne Rücksicht
auf qualitative und quantative Verhältnisse, etwas zu allgemein aufgegriffen, um als zulängliches
Unterscheidungsmerkmal gelten zu können. Dafs eigentliche Glanzkohle aber, eigentlicher
Braunkohle aufgelagert sey, wie sie am Meisner, nachgewiesen wird, ist ein Umstand
der gegen die Eigenschaften der Braunkohle in den untersten Lagen beweisen würde,
wenn man nicht annehmen wollte, dafs jene obere Glanzkohle selbst eine umgeänderte Braunkohle
sey. Beispiele, dafs auf der Braunkohle kleine Parthien von Glanzkohle aufsitzen,
sind uns zwar auch in den böhmischen Braunkohlen unter dem Basalt auf dem Culmer (Chlu-
mer) Berge bei Tetschen an der Elbe vorgekommen. Dies könnte wol durch erhöhte Tem-
Geognostische Bemerkungen über die basaltischen Gebilde des westlichen.
Deutschlands von H. K e fe r s t e in . Halle. 1S20. p . 181. u. s. w.