Abtheilung, die Brongniart-Suenopteris genannt hat, mit heilförmig zulaufehden viel gete
ilten Blättern; in unserer Flora nennen wir sie S p h a e n o p te ris lin eares.
T. XLIIL Sämmtlich Abdrücke erster Klasse,- von Hör in Schonen, gleich den vorhergehenden
mitgetheilt vön H. Prof; Nilso n . F. 1. ein Blatt, yon dem es zweifelhaft bleibt,
ob es. zu einem Farrn, oder zu einem dicotyledoiien Pflanze gehört, doch möchten wir eher
das Erste vermuthen, wenn gleich die secundären Nerven, die aus dem Hauptnerv auslau-
fen, nicht gabelig oder dichotom sind.
.. F. 2. hat Aehnlichkeit mit unserer T. XL., möchte wohl auch zu derselben Familie
der Cycadeen, und der Gattung Zamia gehören. F. 5. 4- 5. gehören zu einem und demselben
Farmkraüt' verschiedener Gröfse und Alters; es reihet sich zunächst, zu unserem Asplenium
difforme T. XXIV.F. 1. ist aber der Art nach verschieden, daher wir ihm den Namen N ils o n ii
beilegen. F. 6- ist die Endspitze eines dicotyledonen Blattes. F. 7. eine zweifelhafte Pflanze,
wahrscheinlich Farrnkraut, mit gabligen Blattnerven. Alle zusammen sowohl, als jene von
T. XLYII. sind hauptsächlich nur darum angeführt, um gegen die Angabe von Adolph Bron-
g n ia r t zu beweisen, dafs Farrnkräuter auch in jüngeren Formationen verkommen, und dafs
überhaupt in den späteren Formationen eine gröfsere Mischung von Pflanzen verschiedener
Klassen .anzutreffen ist.
T. XLIY. Enthält Abdrücke erster Klasse aus dem bituminösen Stinkkalk, bei Hering
in Tirol, die sämmtlich zu dicotyledonen Pflanzen gehören. F. 1. ist ein Zweig eines kleinen
Staudengewächses, von welchem in München viel gröfsere Exemplare mit verzweigten
Aesten vorhanden sind, das jedoch keine Bestimmung zuläfst. F. 2. ein linienförmig-lanzet-
ähnliches, gezahntes Blatt, hat Aehnlichkeit mit einigen YVeidenblättern, gehöret jedoch zu
keiner bekannten Art. F. 3. zeichnet sich durch drei starke Blattrippen aus, wie sie in der
Gattung Cornus gewöhnlich sind, läfst sich jedoch ebenfalls zu keiner bekannten Art bringen.
F. 4- hat Aehnlichkeit mit Hieracium. F. 5- zeigt nächst Bruchstücken, von F. 1. drei Nadeln
in einer Scheide', gleich den Tannennadeln, aber von einer solchen Zartheit, wie wir
sie bei keiner Tanne kennen. Kleine kalcinirte Schäalthiere, die wir nicht weiter zu bestimmen
wagen, als dafs sie ebenfalls zu den jüngeren Petrefakten gehören, sind auf der Oberfläche
des Abdrucks zerstreut, und bekräftigen die ausgesprochene Meinung, dafs die'Kohle
von Hering zu den Mergelkohlen zu rechnen sey.
T. XLV. F. 1. Ein Abdruck erster Klasse, auf schiefrigem Kalkmergel, aus den Steinbrüchen
der Herrschaft Smetschna, im Rakonitzer Kreise, die zu. dem Cbauss'eebau verwendet
werden. Dieser Kalkmergel, in Böhmen allgemein unter dem Namen W o p u k a bekannt,
wird als eine parallele Formation des Pläner Kalkes betrachtet; Bo u e rechnet ihn zu der
Chlöritischen Kreide. Er enthält mehrere Schaalthiere tertiärer Formation; von Pflartzen-
abdrücken ist bisher diese einzige Art, und auch diese nur in unvollständigen Exemplaren
gefunden worden. Ungeachtet einiger Aehnlichkeit mit Lycopodien wärmerer Zonen, müssen
wir darauf aufmerksam machen, dafs von der oolitischen Formation aufwärts eine dach-
ziegelähnliche Bedeckung des Stengels durch kleine anschliefsende Blättchen ein vorherrschender
Charakter jener Vegetationsperiode sey, wie wir schon im IHten Hefte, bei den von
uns Thuiten genannten Pflanzenäbdrücken gezeigt haben. Die hier abgebildete Pflanze gehört
zwar zu einer andern Gattung, sie hat aber den Haüptcharakter der Bildungsreihe beibehalten,
welcher in der Jetztwelt keinen eigentlichen Familiencharakter bildet, wohl aber
einzeln in verschiedenen Familien vorkömmt. Wir haben diesen Abdruck einstweilen als
T h u ite s a lie n ü s in der Flora aufgeführt.
F. 2. Abdruck erster Klasse, -aus der Küpferschieferformation, mitgetheilt von dem H.
Geheimen-Rath v. G ö th e , gehöret zu denen Formen, die wir im zweiten Hefte unter der
Benennung Schlotheimia beschrieben haben; es ist eine eigene Art mit sehr nahe zusammenstehenden
Abgliederungen, und kurzen in Quirlen stehenden Blättern, die wir nach unserer
neuen Eintheilung in die Formenreihe der Equiseten aufnehmen werden. Aeltere Abbildungen
dieser Pflanze bei S ch eu c h z e r u n dM iliu s zeigen unter den Achseln kleine runde Körper
wie die Zwiebeln bei Lilium bulbosum; bei unserem Exemplar ist die Trennung des Schieferthons
ober diesen runden Körpern vor sich gegangen, - so dafs sie von der'Steinmasse
überdeckt blieben, daher von dem Zeichner nicht abgebildet wurden: betrachtet man aber
aas: Exemplar genau, so kann man im Bruche- selbst die rundlichen Erhöhungen unter jedem
Wirtel zu beiden Seiten-bemerken. Wir nannten darum diese Art B ru km a n n ia b u lb o sa
und vermuthen , die runden Körper möchten zu der Ausbildung des S amens gedient haben!
p. 3. ' ist ein Farrnblatt, das-mit dem vorigen auf demselben Abdruck vorkömmtj Ivon
uns • als P e c o p t e r i s • o b t u s a b eschrieb en.
. H U B erStCr Klasse- auf Schieferthon, aus den Kohlenwerken bei Saarbrück,
mitge e it von H. Bergdirector Sello. Diese Frucht [scheinet mit unserem Carpolites
diospyriformis sehr nahe übereinzustimmen, nur ist sie deutlicher und gestielt. -
V. r n ’ XLV1, F; 1" Aus dem Wral>owitzer Steinbruch ober der Steinkohle auf der Herrschaft.
Radnitz, zeiget , den Querdurclischnitt einer Zapfenfruchty die in der'Gänze im Gestein
eingeschlossen, nach den Al,lösmigsfläch-en des Gesteins sich in mehrere Oucrstiickc
dieser Art getheilet hat. Die Spindel ist einen guten Finger dick. Die Schuppen, die Spiralförmig
um dieselbe laufen, zeigen sich hier von der unteren Seite;' sie scheinen flach und
grobnervig zu scyn, was vielleicht nur Folge des Druckes ist, den sie erlitten haben. Sie
zeigen auch keine Abrundung noch Zuspitzung-am obersten Ende} sondern bestehen aus
beinahe viereckigen Stucken, die einander in der spiralen Windung zum Theibdecken und
enden m einzelne hervorragende Spitzen, die Stacheln ähnlich sehen.
Dlcse sonderbare Bildung wäre uns vielleicht länger rätselhaft geblieben, wenn wir
nicht zufällig einen- ähnlichen Querabdruck einer gewöhnlichen Zapfenfrucht aus dem Kalk-
piergol tertiärer Formation bei Triblitz im Leutmeritzer Kreise F. 2. erhalten hätten, die mit
den Querdurchschnitten der gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris) F 3. a. b. eine große Aehn-
lichkeit zeigt, wenn, man gleich die Identität-beider nicht bestimmt behaupten kann, da
durch das Abdrucken in der' weichen Masse, und das nachherige Auströoknen derselben’unter.
bedeutendem Druck, die äussere Gestalt.mehr oder weniger:verändert wird.
Die Hauptsache.ist, nachziiweiscn, dafs auch, schon Coniferae — wenn gleich - nicht zu
jenen zu rechnen, die jetzt diesen Namen tragen — in der ersten Vegetation ihren Repräsentanten
hatten. Dafs sie in den folgenden Perioden unter mehreren Gestalten erscheinen ,- war uns
shhon bekannt. Wir nennen erstere C o n ite s a rm a tu s , die zweite Comités fam’il ia ris.
T. XLVII, F. 1. Auf Quadersandstein ans Schonen, mitgetheilt von H. Professer Nilso
n in Lund.' Der Bau dieses Blattes, besonders- wenn man das Bruchstück einer andern
-Art T. I...F. 3. damit vergleicht, wird wohl keinen Zweifel.zurücklassen, dafs-wir hier eine
Cycadea vor'uns haben, ob wir gleich die analoge Art nicht kennen, und wenig Hoffnung,
haben, jemals die Blüthen und Früchte dieser fossilen Pflanzen zu finden. Wir nennen selbe
nach-ihrem ersten Entdecker Cy c a d i l es N ils o n ii, den zweiten C. lin e a ris . Dièse Gattung
scheint) ihre grofste Entwicklung in der letzten Periode der Flötzforination erlebt- zu
haben; nach der Braunkohle kömmt sie nirgends mehr zürn Vorschein. Ff 2.: gehöret zwar
-unter die. Gebilde:; die man in allgemeiner. Bedeutung bisher unter den Calamiten begriffen
hat, wir können sie jedoch nun nicht mehr darunter rechnen, da sie in einem Hauptcha-
■rakter ahweicht. Die Abgliederung wird nicht durch eine hlofse Naht zusammentreffender
| Strelfen’ °?er Blattansätze bezeichnet, sondern durch einen Wulst, an dem die Reste ab Gelöster
Blattscheiden noch sichtbar sind. Der. mehr gestreifte Stengel sieht.aus-einer Blatt-
\ scheide Bef-vor; cs zeiget sich also die Organisation der Gräser, die Abglioderung ist1 ein wahrer
Gcniculus, den mehrere Blätter mit ihren Scheiden umgeben zu- haben scheinen. Die
Urgeslalt der Gräser geht durch verschiedene Formen bis zu dem eigentlichen Calamus hinan.
Zn welcher dieser Formen dieses Gewächs gehört haben mag, ist uns zwar unbekannt, doch
! Tonnen wir vermuthen, dafs es zu einer-der späteren gehöre, wie es auch in einer.Späteren
Formation .mit den Cycadeen ebenfalls bei Hör in Schonen gefunden wird. Wir nennen sie
a j a s c a ni c a.
T. XLVIII. F. 1. Aus dem Quadersandsteyn an der Elbe bei Tetschen, mitgetheilt
AOn Grafeii Franz T h u n dem älteren. Wir beriethen uns über diese uns ganz
fremde cylindrisch gefiederte Gestalt mit H. Prof. A g lia rd in Lund, -der aber ebenfalls
zweifelhaft blieb., ob diese Versteinerung unter die Corallen oder in das Pflanzenreich gehöre;
sie mufs -daher unbestimmt bleiben, bis vielleicht ein neuer glücklicher Fund uns nähere
Aufklärung verschafft.