7*
,111,
M en sch ............................................ 12—13g H in te rh a u p tsh irn . S c h w e in ..................................................18g H in te rh a u p tsh irn .
Gibbon ( S im ia L a r nach Daub
e n to n ) ................................13,91g —
S c h w e in .............................................18*
S c h a f ....................................17-21*
B ä r ...................................................19*
.............................................................. 2 0 -2 3 *
Hamster . . . . . . . . 23g
Kaninchen und Eichhorn . . . 24g
R a t t e ................................ , • • 25—27g
Schnabelthier . . . . . . 25g
I t u h ...................................................12g —
H u n d ...................................................11—17g
F isc h o tte r'......................................15—17g . —
P f e r d ...................................... 15—17g —
F u c h s .............................................15—18g —
Z ie g e ...................................................17—18g - b) Die Vögel haben durchschnittlich ein relativ schwereres Hinterhauptshirn, als die Säugetiere.
Nur einer der klügsten Vögel, der R abe, steht zuweilen unter der menschlichen Proportion.
Von diesem Minimum an reihen sie sich etwa in folgender Weise an einander:
G a n s .............................................19—22g H in te rh a u p tsh irn .
Henne . . . . . . . . 2 0 -2 4 g . —
T r u th a h n ......................................24g —
S p e r b e r .............................................25g —
H a b e ............................................10—13g H in te rh a u p tsh irn .
S p e c h t ...............................................14g —
A m se l................................................. 15—16g —
Singdrossel, Staar, Eule . . 16g —
E n t e .................................................19—20g — '
Die Tagraubvögel scheinen also an Gewicht des Hinterhauptshirns alle anderen Vögel zu übertreffen,
und ich kann daher T reviranus 1) nicht Recht geben, dass das grosse Gehirn bei ihnen
ein grosses Massenverhältniss gegen das kleine Gehirn habe, und dass auf sie die Klettervögel, die
Sperlingsarten, die Hühner und die Sumpfvögel folgen. Vielmehr stehen sie auf meiner Tabelle hierin
oben an, und nur die Nachtvögel um ein Merkliches niederer. Dagegen stehen ihnen zunächst die
Gallinaceen und die Wasservögel. Die Singvögel haben mit den Raben das leichteste Hinterhauptshirn.
Jedoch steht das Cerebellum beim Raben zum verlängerten Mark in einem günstigeren Verhältnisse,
insofern beide bei ihm sich verhalten wie TS: 27g, bei andern Vögeln wie 60—66 : 40:34g. Er hat
ein schwaches verlängertes Mark und ein grosses Cerebellum.
c) Hinsichtlich des Geschlechts habe ich prägnantere Unterschiede erwartet, als die Waage sie
mir angegeben hat. Das Alter, dessen Bestimmung selten scharf ist, spielt offenbar bei dieser Unsicherheit
des Resultates eine grosse Rolle. Berechne ich eine Wägung von T reviranus an dem
Gehirn des H aushahns und der Haushenne, wonach jener 11,5 Gran Markknopf, 15,985 Gran
Cerebellum und 103,5 Gran übriges Gehirn, diese 7 Gran Markknopf, 15,96 Gran Cerebellum und
102,9 Gran übriges Hirn besitzt, so hat zwar der Hahn mehr Hinlerhauptshim, nämlich 23,92:20,16g,
aber weniger Cerebellum, nämlich 13,38:13,43g. Das Hinterhauptshirn des Hahnes verdankt also
sein grösseres Gewicht nicht dem Cerebellum, sondern dem verlängerten Marke.
Uebrigens ist der Altersunterschied ganz derselbe, wie im Menschen, insofern beim jungen
Fuchs, Lamm, Kaninchen das Hinterhauptshirn um einige Procente zurückweicht gegen das des erwachsenen
Thieres.
Bei manchen Gattungen (Fuchs, Hund) zeigen meine Tabellen den Vortheil in Beziehung auf
das Hinterhauptshirn, welchen die männlichen Individuen vor den weiblichen haben, wie im Menschen.
Davon macht aber die Katze wieder eine Ausnahme (?).
d) Das C astriren wirkt entschieden nachtheilig auf das Hinlerhauptshim, wie der castrirte
Kater und Ziegenbock, der Hammel und auch der Wallach zeigen. Der K örper wird dadurch
1) Biologie VI. 94. Er legte, um das Hirn durch seine eigenen Theile zu messen und zu wägen, das v e r lä n g e r te M a rk
als Einheit zu Grunde (wie man etwa den ganzen menschlichen Körper nach Gesichts- und Kopflängen zu messen pflegt).
Allein er rechnete bei den Säugetbieren die B rü c k e nicht mit dazu, sondern zum grossen Gehirn, dessen Theil sie doch
nicht ist und ungeachtet in ihr ein Theil des verlängerten Markes der Vögel steckt, welcher, nur durch die queren Brückenfasern
überdeckt wird, die beim Vogel noch fehlen. Dadurch muss nolhwendig auch ein unnatürliches Resultat entstehen.
Bei den Wasservögeln nimmt nach ihm das kleine Gehirn, verglichen mit dem grossen, und zugleich das verlängerte
Mark, in Vergleichung mit dem ganzen übrigen Gehirn, wieder an Gewicht zu. Die hübnerartigen Vögel, die Sumpfvögel
und die Schwimmvögel unterscheiden sich von den übrigen Ordnungen auch noch dadurch, dass bei ihnen das verlängerte
Mark allmälig verschmälert in das Rückenmark übergeht, da hingegen bei den übrigen Vögeln das untere Ende des verlängerten
Markes viel breiter als der Anfang des Rückenmarkes ist.
offenbar auf der S tufe der Kindheit zurückgehalten, wie es vom Kehlkopfe und anderen
Organen schon bekannt ist. Die ganze Veränderung besteht in einer H em mungskrankheit.
Die schon oben kritisirten Beobachtungen von L euret an Wallachen bedürfen also einer genaueren
Wiederholung, um festzustellen, ob der Wallach, was mir noch sehr zweifelhaft erscheint, wirklich
das schwerste Hinterhauptshirn besitzt, und wenn es der Fall seyn sollte, wie viel Anlheil daran der
Wurm und andere Theile haben. Das verlängerte Mark scheint aber dabei nichts weniger als betheiligt
zu seyn. Wenigstens berechne ich es nach den L eu ret’schen Beobachtungen am W allach zu
31$ des Hinterhauptshirns, im Hengste zu 39—40», welcher Unterschied so bedeutend ist, dass er
nicht vernachlässigt werden kann. Auch stimmt dies Resultat mit den Ergebnissen der menschlichen
Entwickelung. Also ist durch die Castration auch das verlängerte Mark auf der K indesstufe
zurückgehalten worden.
In demselben Falle, wie diese Säugethiere, wird man zweifelsohne die Vögel finden, sowohl hinsichtlich
des Geschlechts, als auch der Castration. Der Kapaun zeigt in der That blos 22$, der alte
Hahn 24$ Hinterhauptshirn. Unwahrscheinlich ist es aber, dass eine spät erfolgende Castration in
derselben auffallenden Weise auf das Gehirn wirkt, wie eine gleich nach der Geburt vorgenommene.
Wahrscheinlich äussert eine Castration beim erwachsenen Thiere ihre Wirkung mindestens viel langsamer
auf eine derartige quantitative Veränderung der Hirntheile, eher aber auf die histiologische und
chemische Zusammensetzung.
Drittes Kapitel.
C. Gewichtsverhältniss des grossen und des Gehirns. eigentlichen kleinen
Wenn wir das Mesocephalum (verlängertes Mark und Brücke) und das eigentliche Cerebellum
bisher als ein Ganzes (das Hiuterhirn) betrachtet haben, so bleibt doch die Frage auch übrig, ob
denn diese zwei Theile desselben bei den nachgewiesenen Gewichtsschwankungen, die durch Alter,
Geschlecht und Rage hervorgebracht werden, auch gleichmässig betheiligt sind. Wenn nun dieses
wohl für die grosse Commissur des kleinen Gehirns, die Brücke, möglich ist, so gilt doch nach den
Kenntnissen, die wir über die Entwickelung des Markknopfes haben, von ihm eher das Gegentheii.
Es scheint daher nolhwendig, statistisch auch das Gewicht des Cerebellum und des Cerebrum mit einander
zu vergleichen. Ich gebe darum noch eine Zusammenstellung meiner Wägungen und derer von
Reid, welche ich auf Procente berechnet habe.
W eib er.
Jahre.
Zahl d. Fälle: 96.
1—9
22
10—19
9
20—29
13
30—39
14
40—49
13
• 50—59 ■
5
60—69
15
70—79
4
80—90.
1.
Proc. Verhältn. d.
C erebr.: Cerebell.
91,16:8,84 88,63:11,37 89,22:10,78|89,19:10,81 88,97:11,03189,48:10,52|89,05:10,95 88,69:11,31 88,07:11,93.
M änner.
Jahre.
Zahl d. Fälle: 118.
1—9
25
10—19
9
20—29
15
30—39
17
40—49
14
50—59
28
60—69
11
70—79
8
80—90.
1.
Proc. Verhältn. d.
C erebr.: Cerebell.
90,63:9,37 90,53:9,47 89,38:10,62 89,04:10,96|88,83:11,17|88,82,11,18 89,35:10,65 89,22:10,78 90,15:9,85.