
 
        
         
		schadalen  (7536 DMill.)  und  dem merkwürdigen  Cimbernschädel  (7000 DM310»  dann  folgt der Blu-  
 menbach’sche Griechenschädel (6200 p t a S  der eines Javanesen (6408), des Grönländers (6282) und  
 des Hallischen Juden (6375 DMfflO,  fast 6000 DMill. messen  der Makrocephalus von Kertsch (5680),  
 ein Botocude (5772),  ein Madurese  (5841),  Baschkire (5742),  Tunguse (5866). 
 Verhältnissmässig zum  übrigen  Schädel aber steht  oben an  der Mikrocephalus  (20,0^), dann folgt  
 der Kamtschadale (14,7$),  der Cimber und  Deutsche  (12,58),  ein Baschkire  (11,6t)»  Grönländer (11,4t)»  
 ein Neger von Java (10,2t),  Tunguse (10,8t), Kalmücke (10,2t), Javanese (10,8t), Madurese (10,3t),  
 Botocude und Araucaner (10,3 und 10,2t) und  6  deutsche  Schädel (10t  u. s. w.). 
 Am  niedrigsten  ist  das  Verhältniss  bei  dem  Avaren  (4,9t),  einem Neger  von Mozambique  
 (5,7t),  von  6—7000  DMill. kommen  zahlreiche Schädel vor,  so  5  Neger,  ein Hottentott,  3 Mongolen, 
   ein Malaie,  Kangaro-Seeländer,  Guarapavaner,  Guanche und Schwede.  In der Liste  der deutschen  
 Schädel finde  ich kein Beispiel von dieser Zahl. 
 Vergleiche ich den Durchschnitt,  welchen die Negerschädel und  deutschen Schädel ergaben,  so ist  
 der Deutsche  sehr  entschieden mit  einem besseren  Kleinhirnbeine  begabt,  als der Neger,  indem  dort  
 das Mittel 9,7t,  hier 7,4t gefunden wurde.  Es hängt  dies  Resultat mit  der  grösseren Breite  des  europäischen  
 und  der Schmalheit  des  Negerkopfes  gewiss  zusammen.  Der  Deutsche  hat  ein  breiteres  
 Cerebellum,  d. h.  die  Hemisphären  werden  bei  ihm  entwickelter  seyn,  als  beim  Neger.  Ob  dieses  
 Uebergewicht,  das die  Breite  dem  deutschen  Schädel  verschafft,  beim  Neger nicht wieder aufgewogen  
 wird  durch die Länge  des Hinterhauptswirbels,  mag einer weiteren Untersuchung Vorbehalten bleiben. 
 In  den  Schädeln  der Negerinnen  im Vergleich  mit  den weiblichen  deutschen findet  sich  dasselbe  
 Uebergewicht  der  letzteren,  wenn  auch  nicht  so  gross.  Das  Mittel betrug  bei den  Negerinnen  8,18,  
 bei den  deutschen Weibern 9,688,  ergab also  etwa  118 Uebergewicht  auf Seiten  der letzteren. 
 In geschlechtlicher Hinsicht tritt bei den Negerinnen  ein besseres Verhältniss  ein,  als beim Neger,  
 dort 8,18, hier 7,48;  beim Deutschen  waren beide Geschlechter  einander fast gleich.  Im Hottentotten,  
 Botocuden  und  Kalmücken ist  der Vortheil  auf Seiten  des Mannes,  beim Tungusen und Neugriechen,  
 der Ungarin  entschieden  auf  der  der Frau.  In  dem  Abschnitte  von  der Wägung  des  Gehirns werden  
 wir  auf ähnliche zweifelhafte Fälle kommen. 
 D.  T I» i e r e. 
 Bei  den  allermeisten  Säugelhieren  sinkt  der  Schädel  in  seiner  Bedeutung  für  das  Hirn  immer  
 mehr  herab  und  verfällt  dem  Dienste  der Bewegung,  der  Sinne und  der  Verdauung,  entwickelt oft  
 mächtige  Stirnhöhlen,  grosse Muskelkämme  und  wird  daher  cranioscopisch  immer  unwichtiger.  Nur  
 nach Einsicht in die  Lage  der Hirntheile  selbst  wird  man  sicherer  auftreten  und  sich  specieller  auf  
 diesem  gefährlichen Boden  bewegen  können.  Ausserdem  sind aber auch die Säugelhierschädel  wegen  
 ihrer  eckigen  Gestalt  und  der  vielen  Vorsprünge  und  Leisten  schwieriger  zu  trianguliren.  Mehrere  
 Knochen  der menschlichen  Schädeldecke fangen an,  nur theilweis,  oder  selbst gar nicht mehr theilzu-  
 nehmen  an  der  Bedeckung  des  Gehirns.  Im  Schaf  tritt die Schuppe  des Schlafbeins gänzlich davon  
 weg,  bei  anderen  das Zwischenscheitelbein,  von  den  meisten  gehört  ein grosser  Theil  der  äusseren  
 Fläche  des  Stirnbeins  nur  dem Gesichte  an  und berührt gar  nicht  das Gehirn,  wie es  der Nasentheil  
 dieses  Knochens  am  Menschen  thut.  Dieser  scheint  daher  auf  Kosten  des  übrigen  Stirntheils  sich  
 sehr  zu  verlängern,  geht  aber  so  ununterbrochen  in  den  Stirntheil über,  dass  man von  aussen  die  
 Grenze  des  Hirniheils  nicht  erkennen  kann  und  eines  geöffneten  Schädels hier  und  da  bedarf.  Mit  
 dieser  Cautele  wurde  namentlich  das  Stirnbein  gemessen,  d. h.  nur  das  Stück  desselben,  das  in  Berührung  
 mit dem Hirn stand. —  Uebrigens  kann man bei Thieren besser und leichter gleich die Schädelhöhle  
 messen oder Wägungen  des Hirns  selbst  anstellen >  wenn  auch  der Schädel  sein  besonderes  
 Interesse  hat. 
 Bei der kleinen Zahl  meiner  Beobachtungen  beschränke  ich  mich  auf einzelne  am  meisten  her-  
 vorlrelende  Punkte. 
 29 
 Zunächst  sieht  man,  dass  der  H interhauptsw irbel  oft  in  einem  weit  besseren Verhältniss  
 steht,  als im  Menschen,  nämlich  bis  zu 208,  was mit  den späteren  Ergebnissen  des Thierhirns selbst  
 im Einklänge  steht.  Besonders im männlichen Schädel war er mehr entwickelt (Hirsch,  Katze, Hase),  
 jedoch  fand sich das Entgegengesetzte im Reh und  Schaf.  Daher  sich  hier keine Entscheidung findet.  
 Im Schaf war  er am grössten  im Hammel (208),  dann  folgt  das Mutterschaf (168)  und  endlich der  
 Bock  (158).  Am kleinsten  war er bei  der Katze ( 6,88). 
 Das S tirnbein  hat  das beste  Verhältniss  zum Scheitelwirbel  beim  Schaf,  wo es vom  Bock bis  
 zum Hammel  abnimmt.  Der Schafbock  hat  63,98  Stirn,  das  Schaf 51,68,  der  Hammel  aber,  das  
 verstümmelte  Geschöpf,  das nur Fett erzeugt  und körperlich sein Leben  hinschleppt,  bloss 48,38.  Das  
 Scheitelbein  ist  auch hier vorzüglich  beim weiblichen  Geschlecht ausgebildet.  Ebenso war das  Stirnbein  
 im  Reh,  Hirsch  und  Hasen  im  männlichen  Geschlecht theilweis  bedeutend  vorwiegend  (40:34  
 und 32:27).  Die  Geweihe  und  Hörner sammt  den  Stirnhöhlen mögen  beim Männchen mit  einwirken.  
 Das  schlechteste  Stirnbein  hat das  Känguruh  (7,88). 
 Das  kleinste  Scheitelbein  hat  der  Hase  (27,28),  das  grösste  die  Rehkuh (50,68)  und  der  
 Affe (52,98). 
 Der  Interparielalknochen  ist  am  kleinsten  im  Luchs  (2,78)  und  Beutelthier  (2,28). 
 Die  Schlafbeinschuppe  erreicht  ihr  Minimum  im Affen (9,68)  und  ihr Maximum im Hasen  
 (31,58) und  der grosse  Flügel  sein Minimum im Pavian (1,68),  sein Maximum im Beutelthier (18,78). 
 Das Uebrige  wird  man  in  der  Tabelle  selbst  vergleichen  können. 
 Flächenmessung  des  Schädels. 
 I.  Verschiedenheit des Alters 1 * 4). 
 Nr. A lte r. C. K.-C. a. 
 1 
 b. c. 
 I 
 d. 
 . 
 e. f.  ffj  
 III. i-t- ii+ m . II. H B H I : II-{-III. I I I : H . 
 1. 6 — 8  Monate ■ F s i 2800 
 8,97 
 19001 
 60,35 
 2200 
 7,00 
 1272 
 4,02 
 540 
 1,71 
 620 
 1,7 
 5653 M.  
 17,95 g.  
 8768  I  
 23,5 
 31486  
 □  Mill. 
 23013 28666 8 ,9 7 :9 1 ,0 3 19,72:80,28. 
 2. 9  Monate B 772 3998 
 10,7 
 19414 
 52,1 
 2728 
 7,3 
 1741 
 4,7 
 37269 24503 33271 10,7? 89,3 26,3 : 73,7. 
 3. 1  Jahr — 811,8 3591 
 9,23 
 21398 
 54,98 
 3588 
 9,22 
 1039 
 2,67 
 548 
 1,41 
 8753 
 22,49 
 38919 26575 35328 9 ,2 3 :9 0 ,8 24,8 : 75,2. 
 4. 1£  Jahr — 999,9 4794 
 10,8 
 24524 
 55,4 
 3190 
 7,2 
 1495 
 3,4 
 1865 
 4,48 
 466 
 1,10 
 9797  
 22  1  
 9628  
 33,13  | 
 44266 29675 39472 1 0 ,8 :8 9 ,2 2 4 ,8 :7 5 ,2 . 
 5. 2  Jahre j  i m 3416 
 8,21 
 22661 
 54,44 
 3233 
 7,77 
 820 
 1,97 
 41623 28579 38207 8 ,2 :9 1 ,8 25,2 : 74,8. 
 1)  Z ar Erklärung dieser Tabellen bemerke ich,  dass  die  zweite Columne das A lte r   angibt,  die dritte in Centimetern  die  H ö h e   des  
 S k e le ts ,  die  dritte  in Kubikcentimetern den K u b ik in h a lt  d e r  S c h ä d e lh ö h le ,  die  folgenden Columnen  a— f  die  Flächen-  
 werthe der drei Schädelwirbel und  der  zu  ihnen gehörigen Knochen der Schädeldecke.  Namentlich  ist  I a   die  H in te r h a u p ts s 
 c h u p p e ,  soweit  sie das  k le in e   Gehirn bedeckt,  also  das von folgenden 4 Linien eingeschlossene Stück:  Von der Proluberantia  
 occip.  externa bis zum hinteren Rande des  foram en m agnum  herab.  Von da nach  aussen und vorn hinter  dem foram en condyloi-  
 deum  posterius  weg  bis  zur  sutura  m astoidea,  längs  derselben  herauf  bis  zum  angulus mastoideus  ossis  bregmatis und  endlich  
 von  da,  dem  stdcus  transversus  der  Innenfläche  gegenüber,  bis  zur  Protub.  occip.  ext.  zurück. 
 II. b. c.  d. e.  ist  die gemessene Fläche  des  S c h e ite lw ir b e ls ,  und  zwar  b.  Fläche der  S c h e ite lb e in e ,  c.  des  Z w i-  
 sch  en s ch ei te lb c in s ,  d.  der  Schuppe  des  S c h la fb e in s ,  e.  der  g ro s s e   F lü g e l  von  der  Linea  aspera  desselben  an. 
 III. f.  ist  der  S t ir n w i r b e l ,  und  zwar  nur  der  Stirntheil  des  Stirnbeins,  einige  Linien  über  den  M argo supraorbitalisy  
 um  die  Stirnhöhlen  nicht mit  in  Rechnung  zu  bekommen.  —- >  Bei  jeder  Nummer  bedeutet  übrigens  die  erste  Zahlenreihe  den  
 a b s o lu te n   Flächenwerlh  in  □ Mill.,  die  zweite  den  r e la tiv e n   in  8-  —  I«  den  Tafeln  der  G e s c h le c h te r   und  R a$ en   
 ist  ausserdem  auch  der  S c h e ite lw ir b e l  nach  dem  Verhältniss  seiner  Theile  (b.  c.  d.  e.)  noch  besonders  in  8  berechnet  
 worden,  welche  Zahlen  unter  dem  Q u e r s tr ic h e   stehen. 
 I + I I + I I I .   ist  die  Summe  der  Fläche  aller  3  Schädel wirbel. 
 II.  ist  die  Summe  der  Knochen  des  Scheitelwirbels. 
 I I + I H .  ist  die  Summe  der  das  grosse  Gehirn  enthaltenden  zwei  vorderen  Schädelwirbel. 
 I : H -{-III.  ist  das  Verhältniss  der  Fläche  des  Hinterhauptswirbels  zu  der  der  beiden  Grosshirnwirbel. 
 I I I : H.  ist  das  Verhältniss  des  Stirnwirbels  zum  Scheitelwirbel. 
 N.  heisst  N ä h te   und  Z .  Z ä h n e .