S e ite ' 6. Grabinoiunufent des Menekrates, in der Ebene zwischen der Stadt Corfu
und deren Vorstadt Castrades, wenig über den Erdboden hervorragend.
Man sieht rechts die ersten Häuser der genannten Vorstadt
und hat links den Ausblick auf das nahe Meer und die Bergkette
Albaniens. Näheres hierüber in dem unten angeführten Werke
W. V is e h e r ’s.
Seite 16. Aus der Gegend von Itiagagindlca, einem Dorfe des südlichen
Th eiles von Corfu. Von einer mässigen Höhe im Süden des Dorfes
gewinnt man zunächst eine Ansicht über die von schönen Olivenwaldungen
umgebenen Häuser der Ortschaft mit der Villa des
Grafen Capodistria, über welche hinaus der blaue Meeresspiegel
und die beschneiten Wipfel der albanesischeu Gebirge sich erheben.
Seite 30. Die Mühle des Herrn Steven s von der Westseite gezeichnet. Ausser
dem Meere rechts ist links der ferne mit Schneeflecken bedeckte
Monte nero ersichtlich. Der Schlund, in welchem sich die durch den
kurzen Canal in’s Land getretenen Wässer verlieren, ist durch eine
rohe Steinmauer den Blicken verborgen. Ein Grundriss dieser Loca-
lität findet sich im südöstlichen Bildersaal, Bd. III, p. 496.
Seite 49. Ein kleines Stück einer Kjklopeniuaiier mit der natürlichen Felsunterlage
auf der östlichen Landzunge von Vathy, der Hauptstadt
der Insel Ithaca. Dergleichen Mauerüberreste sind noch mehrere
über diese Insel zerstreut.
Seite 56. Die Casa inglese des Monte nero von der Westseite. Nur ein kleiner
von Bäumen entblösster Rasenplatz breitet sich vor dem Eingänge
dieses niedlichen Sommerhäuschens aus, während es auf den übrigen
Seiten von hochstämmigen Tannen umgeben ist.
Seite 85. Ein Bildchen vom Gebirgspasse nächst dem Delphi auf Eubcea
mit den charakteristischen Apollo-Tannen, welche auf einer Wald-
blösse stehen, vom üppigen Farnkraut (Pteris aquilina L.) umwuchert.
Bewaldete so wie vom Wald entblösste Bergrücken ver-
schliessen den Horizont.
Seite 88. Vom Hintergründe der Schlu cht von Stcui in Euboea überblickt
man nach Westen gerichtet zunächst die mit Seestrandskiefern
(Pinus halepensis Mil.J bedeckten Kalkfelsen und das Serpentingebirge,
worauf sich die Häuser des Dorfes Steni ausbreiten. Die
fernen Berge liegen schon jenseits des Canales von Talandi in
Boeotien, unter denen der Klephto Vuno mit dem berühmten Messa-
pion zu nennen sind.
Zur Erklärung der Karte von Corfu.
Die diesem Buche beigegebene Karte der Insel Corfu ist nur durch
das Bedürfniss gerechtfertigt, welches sich von Tag zu Tag mehr kundgibt,
sowohl für diejenigen, welche diesen reizenden Winkel der Erde näher
kennen lernen möchten, als für jene, welche seine lauen milden Lüfte einzu-
athmen und dadurch Heilung ihrer Leiden zu erlangen suchen.
Insbesonders Brustkranken, welchen das südliche Frankreich und
Spanien so wie Venedig und andere Küstentheile des Mittelmeeres für unzureichend,
das entlegene Madeira, Palermo oder Cairo u. s. w. zu entfernt halten,
wird sich das liebliche Corfu bald zum Zielpunkt i h r e r Wünsche machen.
Was ist dem Fremden ausser der nöthigen Versorgung seiner leiblichen
Bedürfnisse aber angenehmer und nützlicher, als mit der Topographie
des Landes vertraut zu werden, das er als Neuling betritt.
Unter den vielen Karten, die ihm dies geistige Bedürfniss am schnellsten
und sichersten befriedigen helfen, ist nur e i n e besonders empfehlenswerth,
welche unter dem Titel „Carta topografica dell’isola Corfu. Süll’Originale
dell’Ing. Sr. P. A. Gironci, disegnato da Franc. Go. Rivelli in der Litho-
graphia Kaeppelin, Quai Voltaire 17 Parig i“ zu Paris im Jahre 1850 erschienen
ist, aber leider weder von dorther noch überhaupt im Buchhandel
bezogen werden kann. Dieser Umstand hat mich veranlasst, diese im Mass-
stabe von 12-6 Millim. = 1 engl. Meile ausgeführte Karte auf zwei Drittel
reducirt als Unterlage meiner geologischen Aufnahmen zu benützen.
Was namentlich diese letztere betrifft, so kann man von einem vierzehntägigen
Aufenthalte auf der eben nicht so kleinen Insel nicht mehr verlangen,
als ich hier gebe. Allerdings ist es mir nicht entgangen, dass ausser
den zwei der Zeit nach sehr verschiedenen Ablagerungen, und welche ich
hier allein in ihren Grenzen angebe, nämlich den Kreidegebilden und den
Tertiärablagerungen, auch noch andere Zwischenglieder sich befinden und
dass namentlich einige Sandsteine, welche den Charakter des Tassello oder
Macegno an sich zu tragen scheinen, hieher gehören dürften. Dieselben aber
in ihrer Begrenzung von dem vorherrschenden Kreidekalke auszuscheiden,
habe ich bei der kurzen Zeit meines Aufenthaltes nicht vermocht. Eben so
wenig gelang es mir den Nummulitenkalk und die eoeänen Sandsteine, welche
wahrscheinlich auch einen Theil der auf der Oberfläche der Insel erscheinenden
Formation ausmachen, in ihren charakteristischen Petrefacten nachzuweisen.