haben, daher prangte derselbe im schönsten Frühlingsschmucke;
eben so war durch die kleinen gelbgrünen Triebe der benadelten
Äste ein lieblicher lebensfrischer Reiz über die dunkeln 50 bis
60 Fuss hohen Tannen ausgebreitet. Lautlose Stille herrschte
allenthalben, düstere regenschwangere Nebel zogen hin und
her, verhüllten und enthlössten die Landschaft so magisch, dass
es kaum auf Minuten möglich war zu erkennen, wo man sich
befand. Die Täuschung, sich in einen Tannenwald der Alpen,
nahe der Baumgrenze versetzt zu sehen, war um so grösser, als
auch die übrige Vegetation dieselbe unterstützte. Hier sah man
die längst bekannten Draba verna L., Thlaspt prcecox Wulf.,
Teesdalia Lepidium DC., Cochlearia saxatilis Lin. zwischen
Felsritzen, dort im Schatten unser Veilchen (FfoZa odorccta Lin.)
und Arenaria serpillifolia Lin. ihre zarten Blumen emporheben.
Eben so erkannte man an Muscari racemosum L. und an der
Scilla nivalis Boiss, die von der Scilla bifolia L. unserer Donau-
Auen wohl kaum zu unterscheiden ist, ferner an einer zwergartigen
Alpenform des Löwenzahnes ( Taraxacum officinale alpestre
7 WiggJ alte heimische Frühlingsfreunde. Nur an einigen ändern
Gewächsen, wie an Gagea polymorpha Boiss, Orchis provin-
cialis ß pauciflora Rchh. fil. Veronica glauca Sibth. und Arabis
verna R. Br. hatte die südliche Sonne bereits ihren specifisch
verändernden Stempel aufgedrückt. Über alle Beschreibung
lieblich nahmen sich aber in den üppigen Moospolstern, die alle
Felsen überzogen und vorzüglich aus Scleropodium illecebrum
Brid, Camptothecium aureum Schp. und Homalothecium sericeum
Schp. bestanden, die zarten weissen, gelben und rothen Blümchen
von Pteroneurum grcecum D C., Ficana calthaf oha Reichb.
und des Geranium lucidum L. aus.
Von der Casa inglese bis zur Spitze des Monte nero sind
noch mehr als zwei Stunden Weges. Wir schritten muthig vorwärts,
erst durch VTaldesdickicht, das uns nur stellenweise einen
freien Ausblick erlaubte, dann über wüste nackte, nur mit sparsamen
Steinflechten und Moosen bekleidete Felskämme, endlich
über Schneefelder, die hei fortwährendem Temperaturwechsel
ganz und gar die körnige Beschaffenheit unseres Firns annehmen. o o <->_ C n5a titglc sc n ttf bem uiantc- nero -