1-2 Fuss, was nun einen Querschnitt von 6-6 Quad. Fuss. gibt.
Das Rad machte in 9— 10 Secunden eine Umdrehung, was
einer Geschwindigkeit des Wassers von 3-77 Fuss entspricht.
Daraus ergibt sich für die in einer Secunde abfliessende Wassermenge
24-88 Kuh. Fuss *).
Als ich im März des Jahres 1860 diese Mühle besuchte,
fand ich nichts im Wesentlichen geändert. Breite des Canales
und dessen Wassertiefe stimmten mit der Angabe Mous son’s
überein. Nach meinen Beobachtungen fand gleichfalls Eine
Umdrehung des Rades in 10 Secunden Statt. Nur schien mir der
Durchmesser des Rades mehr als 1 Klafter zu betragen.
Da es für den flüchtig Reisenden beinahe unmöglich ist
genaue Messungen, und worauf eä hier vorzüglich ankommt,
Reihen von Bestimmungen zu verschiedenen Zeiten vorzunehmen,
so musste ich mich auch damit begnügen, nur eine beiläufige
Schätzung des Unterschiedes des Meeresniveaus und des
Wasserstandes in der Kluft zu machen.
Während Mousson den Unterschied auf 2% — 3 Fuss
setzt, glaubte ich denselben nicht höher als auf 2 Fuss setzen
zu können.
Aber was sich in der Zeit von zwei Jahren an dieser seltsamen
Localität wesentlich verändert hat, ist, dass in der Nähe
der Stevens’sehen Mühle (gegen die Stadt hin) noch eine zweite
ähnliche Mühle auf den gleichen Vorgang des Versinkens des
Meerwassers gestützt, entstanden ist.
Als ich das erste Mal diese Gegend besuchte, war diese
Mühle nicht im Gange. Der Augenschein lehrte, das die Wassermenge
zu gering war, um das Mühlrad unter den gegebenen
Umständen in Bewegung zu setzen. Nach einigen Tagen, als
unausgesetzt heftige Nordwestwinde wehten, war die Mühle im
Gange, aber das Mühlrad brauchte 20 Secunden, um sich einmal
um seine Axe zu drehen, auch zeigte sich der. Unterschied im
Niveau des Meeres und der Gewässer in den Klüften ungleich
M » i f Geschwindigkeit .des Rades 3-77 Fuss ist und dieses nahezu n u r die
halbe Geschwindigkeit des strömenden Wassers hat, so muss letzterem eine Geschwindigkeit
Ton 7-54 Fuss zukommen und die in 1 Secunde abfliessende Wassermenge 49-7 K. F. betragen
geringer als in der älteren Mühle und mochte nicht mehr als
einen halben Fuss betragen haben.
Ungeachtet, wie aus der Anlage des Canals, der sicher die
doppelte Länge des Canals der alten Mühle beträgt und aus
anderen Nebenumständen hervorgeht, der Bau dieser Mühle
mehr Kosten als die andere verursachte, so scheint sie doch weit
hinter der Leistungsfähigkeit derselben zu stehen. Wie mir
scheint wäre diese Mühle zweckmässiger an einem anderen
Punkte angelegt worden.
Doch wenden wir uns zur Erklärung des Problems, an dem
sich der Scharfsinn mancher Physiker und Geologen bisher versucht
hat.
Dass das Meerwasser landeinwärts fliesst und da in einer
Kluft versinkt, ist ein so seltsames Phänomen (von dem Versinken
des Meerwassers in seinem eigenen Bette wissen wir
natürlich noch weniger), dass dasselbe nur unter ganz speciellen,
anderswo nirgends in dieser Vereinigung zusammen vorkommenden
Verhältnissen stattfinden kann. Herr Mous son ist in
der genannten Schrift mehrere Hypothesen zur Erklärung jener
Thatsache durchgegangen und hat schliesslich seine eigene Ansicht
hierüber aufgestellt.
Dass von einer Aufnahme des Wassers in porösen Erdschichten,
auf eine Vertheilung daselbst und endlich Verdunstung
der zu Tage gehenden durchnässten Schichten hier keine Rede
sein kann, springt in die Augen, wenn man das Terrain der Insel
und namentlich die geognostische Beschaffenheit jenes Punktes
in’s Auge fasst, wo das gedachte Phänomen stattfindet.
Die ganze Insel besteht der Hauptgesteinsmasse nach aus
festem Kreidekalke, auf dem nur hie und da in kleinen Strecken
jüngere tertiäre Schichten aufgelagert sind. Eben diese Stelle wo
Argostoli und die Mühlen liegen, so wie das ganze Riff, welches
die Bucht von Argostoli vom westlichen Meere abschliesst,
besteht zwar aus einem sehr zerklüfteten und von Höhlungen
durchsetzten aber nichts weniger als porösen Grobkalke, der sich
stellenweise als eine föi-mliche Austernbank repräsentirt. Diese
Bank tritt auch jenseits des Golfs bei Luxuri hervor, ja jene
U n g e r . Reise in Grie ch en lan d . 3