sind Blätter, ausserdem aber auch Stengel und Samen vorhanden,
auch glaubt er den Rest einer Blume gefunden zu
haben. Vorherrschend schienen ihm Abdrücke von Dicotyledo-
nen; unter den Coniferen zeigte sich Taxodium, europceum als
das gewöhnlichste Petrefact. Von Süsswasser-Mollusken führt er
ebenfalls Paludina, Planorbis und Cyclas an, ohne sie näher
der Art nach zu bestimmen. Fische kommen selten vor, denn er
konnte nur 3 Exemplare erlangen. Der Mergelschiefer (marnes
tabulaires) hat Ähnlichkeit mit jenem von Monte Bolea, doch
hält ihn Gau d ry für jünger als den genannten und von demselben
Alter wie den von Kalamos, Marcopulo und Oropo, den
er jedoch nicht für älter als miocän erklärt. Sein Verflächen ist
im Mittel Ostsüdost in einem Winkel von 20 Grad.
Ga u d r y sah fossile Pflanzen und Süsswasser-Conchylien
auch an den Felsenriffen zwischen Exolithos und Kumi. Die sie
einschliessenden Mergel bedecken die Lignite etwa 3 Kilom.
östlich von Kumi. Es sind dieselben, welche einst von S au vage
untersucht wurden. Dieser Lignit, ein Glied der Süsswasser-
Formation zeigt Baumstämme von wohlerkennbarer Structur
und ist an die secundären Gebirgsgesteine angelehnt, daher
als die unterste Schichte der Tertiärformation zu betrachten;
dasselbe Verhältniss ist in den Ligniten von Marcopulo und
Nilesi (Attica) zu bemerken, wo dieselben jedoch nicht abgebaut
werden.
Die Schichtenfolge von Kumi gibt Ga u d r y in folgender
Weise von oben nach unten an.
1. Weisse und grauliche in feine Schiefer spaltbare Mergel
mit Pflanzen-, Süsswasser-Conchylien- und Fisch-Resten. Zu
oberst die Fische, tiefer Conchylien. Überall Pflanzenreste. —
Mächtigkeit 60 Meter.
2. Lignite in 5 Schichten, meist von 5 Decim. Mächtigkeit,
von einander gesondert durch schwärzlichen plastischen
Thon, der im Mittel 3 — 4 Decim. beträgt. — Mächtigkeit
4—5 Meter.
3. Conglomérat von kleinen Geschieben und grünlicher
Farbe. —: Mächtigkeit 3 Meter.
4. Grüner thoniger Sand. — Mächtigkeit 3 Meter.
5. Conglomérat von kleinen Geschieben mit wenig Bindemittel,
graulichgrün. — Mächtigkeit 4 Meter.
(Nr. 3, 4 und 5 ist von den Trümmern der grünen Schiefer,
der Serpentine und der Kreidekalke, worauf alle tertiären
Schichten liegen, gebildet.)
6. Kreidekalke, sehr verstürzt; grüne Schiefer oder graue
Macignos mit dicht grauen oder krystallinischen Kalken wechsellagernd.
— Mächtigkeit 200 Meter.
■7. Serpertine, ausgebreitet über den Kalk und Macignos
der Kreideperiode.
Aus dem Ganzen ist ersichtlich, dass sowohl die Lagerungsverhältnisse
als der Inhalt der Schichten von Kumi uns bis jetzt
noch ziemlich räthselhaft sind, noch unsicherer aber die Paral-
lelisirung derselben mit den ähnlichen mittel- und südeuropäischen
Schichten ist.
Das Hauptaugenmerk, das ich während einem dreitägigen
Aufenthalte in Kumi auf die in diesen Schichten eingeschlossenen
Pflanzenabdrücke richtete, liess mir wenigstens ein Urtheil
in letzterer Beziehung zu, woraus sich ergab, dass viel öfter
eine Vergleichung mit den tieferen tertiären Ablagerungen
namentlich mit eocänen als mit den miocänen Schichten erlaubt
ist. Bekanntlich gehören die Schichten von Monte Bolca der
Eocänformation an. Wenn die in Kumi gefundenen Pflanzenabdrücke
auch nicht eine grosse Übereinstimmung mit den
Arten jener Lagerungsstätte zeigen, so muss man doch zugeben,
dass sie wenigstens ihrem Charakter nach am meisten mit denselben
Übereinkommen. Dasselbe ist auch der Fall mit Sotzka
in Steiermark, von welchen nicht wenige fossile Pflanzenarten
auch in Kumi wieder erscheinen.
Wenn man sich einen Überblick über die weiter unten
näher beschriebenen Fossilien von Kumi verschafft, so erstaunt
man über die Menge von neuen, bisher anderswo noch nicht
aufgefundenen Pflanzen - Arten und eine nähere Betrachtung
zeigt, dass die meisten derselben zu kleinblätterigen, immergrünen
Formen gehören und offenbar mehr Analogien in der